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Forst: Mit dem Radanhänger zur HO

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 5. Februar 2016

damals160206foBerliner Straße bot leckere Sachen / Ansicht von 1971/72 vermutet:
Wolfgang Dubrau schreibt: “Das Haus im Vordergrund links ist unser Haus. Das ist die Berliner Straße 18. Mein Urgroßvater Max Dubrau hat es zwischen 1880 und 1890 gebaut. Dort hatte er sein Gewerbe, er war Fleischermeister. Unten war die Fleischerei. Im Hinterhof waren die Werkstätten, wo alles verarbeitet wurde. Von der Berliner Str. 18 aus konnte man privat durchgehen bis auf den Lohmühlgraben. Meine Mutter und mein Vater wurden um 1948/49 enteignet.
Aus der Familie sind drei Söhne hervorgegangen. Bis September 1969 habe ich mit meinem Vater dort gewohnt. Über die Freifläche mit dem Gestrüpp hinter dem Haus führte eine Einfahrt zur Wasserwirtschaft. Diese hatte zwei Türmchen. Das folgende Grundstück gehörte der Familie Nicolai. Im Krieg wurde hier alles zerstört. Bis zum Schluss war das Haus im Besitz der Sattlerei Onecken. 1969/1970 wurde hier alles abgerissen. Die Sattlerei hat heute noch ihren Sitz in Forst. In dem Flachbau im Bild waren die PGH Blume und Foto Scheppan, dem das Grundstück gehörte. Dann folgt ein zweistöckiges Haus, darin war eine Buchhandlung, direkt um die Ecke kam ein Haushaltswarenladen, in dem es auch Spielwaren gab. Dahinter kam die Poststraße mit der staatlichen Kohlehandlung. Etwa in der Mitte des Fotos befand sich Foto Michael und das Modehaus Seichter, dahinter die Früh- und Spätverkaufsstätte, eine Schlosserei und wo die Bäume vor den Neubauten stehen, war einst das Blumenhaus Frenzel. Hier wurden Blumen im Pavillon verkauft. Das Häuschen ist heute nicht mehr da. Dahinter beginnen die Neubauten, die heute noch stehen. Die Post ist hier der einzige Altbau, der heute noch steht. Alles übrige ist weggerissen. Das Bild muss aus den Jahren zwischen 1971 und 1972 stammen. Sicher macht mich der Gehweg und die Rabatte rechts, die erst 1971 entstanden sind. Die Häuser hier wurden 1973 gesprengt.
Wolfgang Marlow weiß: „Es handelt es sich um die Berliner Straße. Der Fotograf befand sich auf der Seite vom Berliner Platz. Auf der linken Seite, in dem hohen Haus befand sich eine HO-Fleischerei und davor ging ein Weg zu einem Pissoir, wo der Forschter seine Notdurft kurz mal verrichten konnte. Hinter den Sträuchern befand sich Foto Scheppan in dem kleinen Gebäude. In dem Haus danach war der Konsum mit den Haushaltswaren und in der oberen Etage befand sich die Spielzeugabteilung. Der Eingang befand sich um die Ecke in der Poststraße. Mich irritiert auf der rechten, unteren Seite vom Foto das lange Geländer. Demzufolge sind der kleine Spielzeugladen und das Tuchmacherstübchen abgerissen. Weiter hinten neben der Post befand sich Grögers Eisdiele. In den Wintermonaten konnte man wählen zwischen einer klaren Brühe oder Brühe mit Ei (rohes Ei).“
Fred Riedel schreibt: „Das linke Gebäude beziehungsweise Wohnhaus war in den 50er-Jahren im Erdgeschoss mit zwei Geschäften der HO präsent. Im linken Geschäft war eine Fleischverkaufstelle und im Rechten ein Backwarengeschäft, welches auch als Früh- und Spätverkaufsstelle bezeichnet wurde. Ich war von 1949 bis 1952 als Bäckerlehrling in der Karlstraße beschäftigt. Wir hatten einen Liefervertrag mit der HO über Backwarenlieferungen und ich musste jeden Tag in großen Holzstiegen mit dem Fahrradanhänger zu Fuß die Backwaren in das HO Geschäft liefern. In der Zeit waren Frau Schmidt und Frau Schneider (Frau von Taxi-Schneider) und Frau Glasneck (Frau von Bäckermeister Glasneck die ihre Bäckerei in der August-Bebel-Straße hatten und diese schlossen) Mitarbeiter. Hinter dem besagten Haus ist eine Freifläche zu sehen. Dort befand sich ein Geschäftsgebäude (das Bettenhaus Nicolai). Nach 1945 hatte die Bettenreinigung im Hinterhaus hier begonnen. Danach zog die Sattlerei Oneecken dort ein. Das nächste Grundstück mit den Sträuchern war der ehemalige Verlag von E. Höhne, welcher auch die Forster Tageszeitung „Forster Tageblatt“ bis 1945 herausgab. danach das kleine Gebäude (abgerissen, Rückbau nach 1945) war das Fotogeschäft des Fotografen Scheppan. Rechts befand sich ein Seilergeschäft. Dann kam das Eckhaus Berliner Straße/Poststraße. Hier war ein Konsumgeschäft für Haushaltswaren drin und um die Ecke war auch ein Konsumgeschäft für Konfektion und Kinderspielsachen. In den weiteren Häusern waren ein Konfektionsgeschäft, der Friseur Maurer, der Fotograf Michael, das Geschäft von Erna Seichter (Stoffe, Gardinen und Nähbedarf) drin. Danach kam der Durchgang zur Bleiche. Vor 1945 gab es hier das Geschäft von Waffen Nitschke. Zudem gab es hier die ittalienische Eisdiele und Taxi-Noack. Dahinter ging links die Mittelstraße ab, an deren Anfang sich ein kleines Häuschen mit der Schmiede Kleemann befand. Der Chef wurde im Volksmund auch als ‘Meister Übermorgen’ bezeichnet, da er seine Kunden meist auf Übermorgen vertröstete. Im Hintergrund zu sehen sind Altneubauten, die quer zur Berliner Straße stehen. Davor zweigt die Straße am Haag ab.“
Bernhardt Kasper schreibt: „Der Flachbau, der zu sehen ist, war anfangs der Laden von ‘Foto-Scheppan’. Später war es eine Verkaufsstelle der ‘GPG Stadt der Rosen’. In dem darauffolgenden Gebäude befand sich das Haushaltswarengeschäft der Forster Konsumgenossenschaft. Hierzu wäre folgendes zu sagen: Als ich im Oktober 1949 meine Lehre als Tischler im Lehrbauhof Forst begann, wurde ich etwa im November beim Einsetzen der Schaufensterrahmen mit eingesetzt. Zuerst mussten die vorhandenen Bretterverschläge abgebaut werden, ehe die neugefertigten Rahmen eingebaut werden konnten. Die Anleitung gab hierfür Herr Paul Melde, der zum Umschülergesellen ausgebildet wurde. Weiter auf dem Bild ist die Einmündung der Poststraße zu erkennen. In dem darauffolgenden Haus war erstmals ein Konfektionsgeschäft. Danach befand sich hier ein Büro des staatlichen Kohlehandels. Nun folgt das Haus, wo sich das Modehaus von ‘Erna Seichter’ befand. In diesem Haus eine Treppe höher war auch das Foto-Atelier von Willi Michael. Im weiteren Verlauf kam die überbaute Toreinfahrt, die zur Bleiche führte. Ehe der Abzweig zur Mittelstraße zu sehen ist, wäre noch die HO Eisdiele zu erwähnen. Im Volksmund wurde sie auch ‘Treppchen HO’ genannt“.
Gewonnen hat Fred Riedel.
Herzlichen Glückwunsch!



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