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„Lieberose – Grab der Jugend“

Damals war´s | Von | 15. Juli 2016

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In unserer letzten Ausgabe hatten wir das Städtchen Lieberose mit seinem schmucken Schloss erreicht

Leser erinnern sich an Schloss und Stadt / Einst Berufsschule & Internat

Zahlreiche Leser haben die richtige Antwort zu unserem Rätselbild der letzten Woche gewusst. Dazu gehört auch Bernd Kraft aus Cottbus. Er berichtet: „Es handelt sich natürlich um meine Geburtsstadt, Lieberose. Zu sehen ist das Schloss, an das sich ein reizvoller Park anschließt. Ich kann mich noch entsinnen, bei der Pflasterung der Straße, die im Bild auf das Schloss zuführt, mitgearbeitet zu haben.“ Elke Noack aus Brieske schreibt: „Die richtige Lösung ist A, das Schloss Lieberose. Ich kann echt sagen, damals war’s und lange ist es her, denn von 1971 bis 1973 war es meine Berufsschule und gleichzeitig Internat. Wir haben damals dort den Beruf des Finanzkaufmannes erlernt. Es war eine schöne Zeit, und wir waren eine super Klasse mit unserem Klassenlehrer Herrn Leonhardt und haben auch noch wöchentlich einen Arbeitseinsatz zur Verschönerung des Schlosses gemacht. Auf dem Bild ist das Eingangsportal zum Schloss abgebildet. Davor haben wir viele Fotos geschossen. Ich habe auch noch ein Klassenfoto auf der Freitreppe zum Park, aber nunmehr weiß ich, dass es diese Treppe gar nicht mehr gibt. Wir waren damals meist acht bis zehn Mädchen in einem Zimmer und haben auch die Wochenenden dort verbracht, da wir auch noch sonnabends Unterricht hatten. Unser Leitspruch war: „Lieberose – das Grab unserer Jugendzeit“, denn dort war der Hund begraben und nichts für uns Jugendliche los.“
Ingrid Mahro aus Senftenberg merkt an: „Ich stamme aus Lieberose und bin dort in den Kindergarten von 1956 bis 1959 gegangen. Früher war dort mal ein Kindergarten drin. In dem Kulturraum wurden immer Jugendweihen und andere Feierlichkeiten und Konzerte abgehalten. Unter der Woche gab es  Kino. Im Winter haben wir zu Schulzeiten dort auch Sport gemacht, weil wir keine Sporthalle hatten. 1968 fand dort ein Konzert mit Veronika Fischer statt.“
Mit Geschichtsdaten wartet Arno Schulz aus Guben auf: „Auf dem Bild ist das Lieberoser Schloss derer von Schulenburg abgebildet. Die von Schulenburgs, ein altes Adelsgeschlecht, besitzen oder besaßen zahlreiche Schlösser. Das Schloss Lieberose war seit dem Jahr 1519 im Besitz der Familie. Der jetzige Gebäudekomplex geht wahrscheinlich auf das Jahr 1695 zurück, nachdem die alten Anlagen durch Brand 1695 vernichtet wurden. Leider wurde der Nordflügel im II. Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Als Spätfolge stürzte später der Turm noch ein. Erfreulich ist, dass bereits Baumaßnahmen zur Gebäuderettung laufen, nachdem es eigentlich schon dem Verfall preisgegeben war.  Teilweise sind die Neben- und Wirtschaftsgebäude bereits restauriert, zum Beispiel die Darre mit einem schönen Restaurant, das allerdings bei meinem letzten Ortsbesuch schon wieder ohne Betreiber war. Das im Gebäude mit untergebrachte  Museum  war aber geöffnet. Um den Teich mit dem Park hat sich ebenfalls schon einiges getan. Durch einen Förderverein werden  Schlossbesichtigungen angeboten.“
Petra Schuldt aus Spremberg schreibt: „Am 12.8.1975 stürzte der Turm plötzlich ohne vorherige Anzeichen in sich zusammen und bildete einen riesigen Schutthaufen. Das Schloss war einst im moorigen Untergrund auf Eichenpfählen erbaut worden, welche wohl aufgrund der Absenkung des Grundwasserspiegels und des nunmehr fehlenden Schlossflügels stark gelitten hatten. Ich kann mich an den gruseligen Anblick noch sehr gut erinnern, da ich ab September 1975 meine Lehre bei der damals Staatlichen Versicherung begann und im Schloss die Zentrale Berufsschule zur Ausbildung zum Finanzkaufmann untergebracht war. Wir hatten natürlich Angst, dass noch mehr einstürzen könnte und weigerten uns zunächst, die Räumlichkeiten zu beziehen. Es wurde dann jedoch nur ein Teil des Gebäudes gesperrt, der andere war angeblich sicher. Ich bezog mit weiteren Mitschülern einen großen, mit viel Stuck an der Decke verzierten Raum im ganz rechten Flügel im Obergeschoss. Ansonsten war das Gebäude ziemlich heruntergekommen. Es regnete durch das Dach. Um die alten Kohleöfen zu heizen, wurde die Kohle aus dem großen unheimlichen und dunklen Gewölbekeller hoch geschleppt.“ Gewonnen haben: Elke Noack aus Brieske, Bernd Kraft aus Cottbus und Petra Schuldt aus Spremberg.



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