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Senftenberg: Wenn Heimat und Familie rufen

Region | Von | 30. Dezember 2016

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Zahlreiche Gespräche während der Rückkehrertage dürften manchen Ex-Lausitzer weiter überzeugt haben, bald in seine Heimat zurückzukehren Foto: T. Richter-Zippack

Rückkehrertage des Regionalen Wachstumskerns Westlausitz finden sehr großen Anklang

Senftenberg (trz). München ist eine der boomenden Metropolen Deutschlands. Unzählige Arbeitsplätze, zumeist hervorragend bezahlt, locken Menschen aus der ganzen Welt in die bayerische Landeshauptstadt. Die Lebensqualität stimmt, die Alpen liegen unmittelbar vor der Haustür. Und dennoch zieht es eine nicht unerhebliche Zahl von Wahl-Münchenern wieder in die alte Heimat, die Niederlausitz, zurück. Beispielsweise Marion und Hendrik Posselt. Das ursprünglich aus Brieske und Großkoschen stammende Paar lebt seit rund zehn Jahren in München, verdient dort in der Kosmetik- und in der Baumaschinenbranche gutes Geld. Wirklich zu Hause fühlt es sich dort aber nicht. „Wir haben Kinder, und die Familie fehlt“, begründet Hendrik Posselt seine Gedanken für eine Heimkehr nach Senftenberg. Zudem begeistere die beiden das im Entstehen begriffene Lausitzer Seenland. Das könne man durchaus mit dem Alpenvorland eintauschen. „Wir überlegen noch, aber der Trend geht eindeutig in Richtung Heimat“, gibt Marion Posselt die Richtung vor.
15 Unternehmen
Kein Wunder, dass sich die beiden, ebenso wie viele weitere Ex-Lausitzer, bei den Rückkehrertagen des Regionalen Wachstumskerns Westlausitz (RWK) nach offenen Stellen umschauen. Das Gremium hat extra zwischen Weihnachten und Neujahr nach Senftenberg, Großräschen, Schwarzheide, Lauchhammer und Finsterwalde eingeladen, da zu dieser Zeit viele potenzielle Rückkehrer ohnehin ihre Familien besuchen. Beispiel Rathaus Senftenberg: Dort präsentieren sich nach Angaben von Wirtschaftsförderer Frank Neubert 15 Unternehmen, die teils händeringend Fachkräfte suchen. Auch die Seestadt selbst habe entsprechenden Bedarf. Zudem wartet die Arbeitsagentur mit hunderten offenen Stellen auf.
Pflegepersonal gesucht
Daniela Grass und Marion Schön vom Klinikum Niederlausitz repräsentieren den größten Arbeitgeber in Senftenberg. Rund 1100 Angestellte stehen in Lohn und Brot. „Wir benötigen insbesondere Pflegepersonal“, weiß Grass. Doch auf der langen Liste der freien Stellen finden sich ebenso diverse Ärzte und weiteres Personal. Aber wie lockt man nun eine bewährte Fachkraft aus München in die Lausitz zurück? „Wir haben einen guten Haustarif“, erklärt Marion Schön. „Darüber hinaus bieten wir Helfe bei der Wohnungssuche. Zudem kooperiert das Klinikum mit mehreren Kindertagesstätten.“ Immer öfter kämen in der Einrichtung Anfragen aus den alten Bundesländern an mit der Frage nach entsprechenden Stellen.
Obwohl Senftenberg natürlich keineswegs mit München mithalten kann, weist die Seestadt dennoch beachtliche Erfolge vor. Mit Stand zum 30. September 2016 gab es in der Kommune mehr als 11 700 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das seien rund 3000 mehr als noch im Jahr 2008. Zudem pendelten Tag für Tag rund 3000 Menschen in die Stadt zum Arbeiten ein, während lediglich 2000 auspendeln.
In den weiteren vier Städten des RWK Westlausitz sieht die Entwicklung ähnlich aus. „Wer hätte das vor 15 Jahren gedacht?“, erinnert sich Senftenbergs Bürgermeister Andreas Fredrich zurück. „Damals wurden noch Prämien für einen Umzug in die alten Bundesländer gezahlt.“ Nunmehr werbe die Lausitz in den Ballungsgebieten Süd- und Westdeutschlands um Fachkräfte, insbesondere um ehemalige Einwohner. Denn die Heimat könne man nicht mal eben umtauschen.



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