„Trittst Du hier als Deutscher ein…“
Bilder aus dem alten Forst (Lausitz), Damals war´s | Von CGA Verlag | 1. Oktober 2005Erinnerungen an das Forster Rathaus mit seinen strengen Sitten während der 30er & 40er Jahre
Forst (tr).
Inga Haupt, Ahornweg, Forst, schreibt: „Östlich von der Stadtkirche befand sich das Forster Rathaus. Im Parterre war die Polizeiwache. Damals liefen ständig zwei Polizisten Streife, die für die Sicherheit der Bevölkerung sorgten. In den oberen Stockwerken befanden sich die verschiedenen Ämter und das Dienstzimmer von Oberbürgermeister Friedrich. Bei ihm musste man sich damals eine Bescheinigung für eine Bahnfahrt außerhalb der Stadt holen. Nachdem das Rathaus in Schutt und Asche lag, verlegte man für kurze Zeit den Busbahnhof dorthin“.
Gertraud Noack, Rüdigerstraße, Forst, erinnert sich: „Wenn man in den 30er und 40er Jahren in das Rathaus ging, gab es am Eingang ein Plakat. Auf dem stand ‘Trittst Du als Deutscher hier herein, muss Dein Gruß Heil Hitler sein.’ Wer ein Bürozimmer betrat, musste den rechten Arm heben und diesen unseligen Spruch hersagen. Das war damals so üblich. Neben dem Rathaus standen bis 1945 noch zwei große Wohnhäuser.“
Thomas Methe, Grabenweg, Forst, schreibt: „Das damalige Rathaus wurde im Jahre 1848 umgebaut. Leider fiel es 1945 in Schutt und Asche“.
Fritz Schulze, Cottbuser Straße, Forst, ergänzt: „Leider wurde dieses schöne Gebäude nach dem Kriege nicht mehr aufgebaut. Heute findet man das jetzige Rathaus als Fremder sehr schlecht. Durch das Rosencenter wird es vollends verbaut. Zum Glück weist seit einiger Zeit ein Schild den Weg zum Rathaus“.
Ein großes Dankeschön an alle fleißigen Schreiber! Die Redaktion wünscht ein schönes Erntedank-Wochenende sowie einen angenehmen Feiertag!