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Cottbus: Schnaps aus erster Quelle

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 3. November 2007

damals071110_cbSchnaps aus erster Quelle
Viele Zuschriften haben unsere Redaktion wieder erreicht, herzlichen Dank!
„Bei dem Bild handelt es sich um das Gebäude der H.P. Lehmann-Kornbrennerei in der Spremberger Straße“, schrieb uns richtigerweise Siegfried Glona. „Das Tor mit den davor stehenden Menschen war der Eingang zur Firma. Es folgte im Inneren ein gepflasterter Weg. Auf der linken Seite innerhalb des Gebäudes war eine kleine Schankwirtschaft mit ein paar Holztischen und Stühlen. Hier konnte Cottbuser Korn in den Abmessungen Einachtel, Viertel oder ein Halber bezogen werden. Die Mengenangaben bezogen sich auf das Litermaß. Dargereicht wurden die gewünschten Mengen in vierkantigen Flaschen, die dann offen mit einem Gläschen auf den Tisch gestellt wurden. Die Abfüllung wurde erst nach der Bestellung des Gastes in die kleinen Fläschen vorgenommen. Auf der rechten Seite innerhalb des Gebäudes war eine Art Büro für den Großhandel. Auch jeder Gast konnte, wenn er Tonkruken mit hatte, größere Mengen kaufen. Auch ein guter Rum gehörte zum Angebot im Großhandel.
Nach Kriegsbeginn löste sich die Firma auf, wahrscheinlich erhielt sie keine Materialien mehr zur Brennerei. Dann siedelte sich im Schankraum eine notdürftige Zahnarztpraxis der Wehrmacht ein, die Urlaubern und Genesenden die Zähne ‘reparierte’, wie es in der kurzen Zeit nur möglich war.“
Helga und Friedhard König wussten ebenfalls etwas zu berichten: „Die Brennerei-Einrichtungen befanden sich auf dem Hinterhof, der heute überbaut ist. Der Kaufmann Otto Lehmann ließ das Lehmannsche Gebäude Ende der Fünfziger aufstocken. Das Haus Spremberger Straße 13 bestand fortan aus einem Ladengeschäft im Paterre und drei Wohnungsetagen darüber. Zur Spremberger Straße hin bildete es mit den Eingängen Nr. 14 und 15 eine geschlossenen Front. Von der Straße aus war lediglich die Nr. 13 zu lesen. Zu den beiden Nachbareingängen gelangte man über den Hofeingang in der Burgstraße, der heute nicht mehr existiert.
Die im Bildtext erwähnte Konditorei Gerlach war unseres Erachtens später das Café Büschen. Mit der Deutung des Geschäftes von Sattler und Tapezierer Jenke haben wir unsere Schwierigkeiten. Hierzu fehlen uns die Kenntnisse. Es wäre interessant, näheres durch die Bildeinsenderin Frau Pech zu erfahren.“
Margarete Zeisig schrieb uns: „Es handelt sich um die Spremberger Straße. Das nicht sichtbare Haus, die Konditorei
Gerlach, gehörte in den Nachkriegsjahren der Familie Büschen. Ich war mit der Tochter befreundet und bekam oft ein Brot für meine Familie ohne Lebensmittelmarken. Das Haus mit den vielen Menschen war ein Gasthaus, in dem jeden Donnerstag die Buchdrucker und Schriftsetzer vom Cottbuser Anzeiger ihren Stammtisch hatten. Es nannte sich ‘Polscher Lehmann’ und es wurden Karten gespielt und ein deftiges Bier getrunken. Mein Papa Karl Kochang war auch dabei!“



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