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Forst: Gaststätte ‘Lindeneck’

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 23. August 2008

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Beim Frühstück stürzte die Wand ein

Das Haus hat viele wechselvolle Erinnerungen geweckt: Dietmar Michel mailte uns: „Das Bild auf der letzten Seite zeigt die Gaststätte ‘Lindeneck’ als HO-Gaststätte in der Berliner Straße 37. Als Einwohner von Forst und als langjähriger Mitarbeiter der HO habe ich die Gaststätte in guter Erinnerung. Das Bild in der Zeitung scheint vor 1972 aufgenommen zu sein, denn etwa 1973 haben wir die Gaststätte, die Fassade , die Außenanlagen umgestaltet und Freiplätze geschaffen. Wir haben gern die Tanzveranstaltungen besucht und Jugendweihen durchgeführt. Langjähriger Gaststättenleiter der HO war Herr Prenzler. Es ist sehr zu bedauern, dass die Gaststätte zur Zeit nicht offen ist, aber es scheint sich etwas zu tun.
Wir erinnern uns gern an schöne Stunden, die wir dort verbracht haben.“
Dieter Schulz erzählte uns: „Mein Elternhaus stand schräg gegenüber in der August-Bebel-Straße. Mein Vater betrieb dort eine Stellmacherei. Als wir in den letzten Kriegstagen Ende April von der Flucht zurückkamen, sahen wir auf der Landstraße zwischen Willmersdorf und Forst eine riesige Rauchsäule. Je näher wir kamen, desto besser konnten wir den Ursprung einordnen. Meine letzte Erinnerung ist die, es müsste in der Nähe des Bahnhofs sein. Als wir dann an Ort und Stelle waren, stellten wir fest, dass dort die Villa, die jetzige Gasstätte Lindeneck brannte. Mit anderen Worten, das Haus ist nicht durch die Kriegswirren kaputt gegangen, sondern wahrscheinlich später durch Brandlegung. Die Ruine wurde dann Ende der 40er-Jahre von der Bäckerei Altmann aus der Amtstraße übernommen in der Absicht, dort ein Café zu errichten. Ich bin nach der Schule mit meinem Freund oft dort arbeiten gegangen, mit anderen Worten, die Ruine vom Schutt befreit. Dafür gab es abends zehn Roggenbrötchen und am Samstag ein weißes Brötchen. Während der Bauarbeiten gab es noch einen ganz bösen Zwischenfall, als nämlich die südliche Hauswand während der Bauarbeiten komplett einstürzte. Es verunfallten gottlob keine Bauarbeiter, da das Unglück gerade in der Frühstückspause passierte. An den Einsturz kann ich mich so gut erinnern, weil wir den dumpfen Knall in der Schule sehr gut gehört haben. Herr Altmann war ziemlich zeitig verstorben. Das Café wurde kurze Zeit noch durch seine Frau weitergeführt. Aber offensichtlich lief es nicht so gut, was auch verständlich war, weil man ja zu Anfang noch Lebensmittelmarken für ein Stück Torte opfern musste. Die Übernahme des Cafés durch die HO geschah nach meinem Dafürhalten ohne Zwang, sondern war von Frau Altmann so gewollt. Die große Zeit der Gaststätte begann dann in den 50er-Jahren durch den Einbau einer kleinen Tanzfläche. Es gab dann jeden Samstag Livemusik mit einer Drei- Mann-Kapelle. Ich kann mich lebhaft erinnern: Nummer eins war der Schlager ‘Ganz Paris träumt von der Liebe’. Dazu sang der ganze Saal. Nach der Wende wurde die Gaststätte durch die Familie Prenzler betrieben. Wir haben hier zehn Jahre lang unsere jährlichen Klassentreffen durchgeführt.“



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