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Spremberg: Abstecher nach Polen

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 18. Oktober 2008

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Abstecher nach Polen ohne gültiges Visum

Ganz persönliche Erinnerungen hat der bekannte Spremberger Heinz Urbank, der uns dieses Foto zusandte. Er erzählt: „Zu sehen sind Schüler der fünften Klasse der damaligen Polytechnischen Oberschule Karl-Liebknecht, im geheimen Volksmund auch Klo-Schule genannt, was sich aus den Anfangsbuchstaben des Namensgebers ergab. Laut durfte die entwürdigende Abkürzung jedoch nicht ausgesprochen werden, das hätte damals sicher Ärger gegeben.
Das Bild habe ich 1975 aufgenommen. Damals ging es zu einer Radeltour nach Bad Muskau. Ich selbst war damals als Elternaktiv-Mitglied mitgeradelt. Ich weiß noch genau, dass zwei Mädels keine eigenen Fahrräder besaßen und wir erst aus dem Bekanntenkreis zwei Räder organisieren mussten, damit sie mitkommen konnten. Damals war es nicht selbstverständlich, dass es in den Familien schon Fahrräder gab.
Was so schwer begann, sollte sich bald als ganz besonderer Ausflug erweisen. Denn eine Station war auch in Bad Muskau die Brücke nach Polen. Die war damals ohne Visum strengstens verboten zu betreten. Doch den Grenzposten erkannte ich damals, denn er hatte einst in den Sprela-Werken in Spremberg gearbeitet. Und so durften wir alle ausnahmsweise auf die Brücke und sogar bis auf die polnische Seite.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Geländer der Brücke von polnischen Malern gestrichen. Der Grenzer sagte noch zu den Schülern, sie sollten aufpassen und nicht die Farbeimer umschmeißen. Aber wie so oft wurden die Schüler so stark abgelenkt, dass sie die Warnung schnell vergaßen. Und so kam es, dass einer der Schüler gegen einen Farbeimer stieß. Ein Großteil der Farbe ergoss sich auf die Fahrbahn. Noch Jahre später war dieser Fleck auf der Brücke zu sehen.
Zuhause angekommen erzählten die Schüler ihren Freunden von der Radeltour und vor allem von dem Abstecher nach Polen. Die glaubten den Mitschülern natürlich nicht, aber sie hatten Fotos gemacht. Es war für die Schüler und auch für mich ein unvergesslicher Ausflug.“



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