Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Cottbus: „Bebel“: Ab in die Gruft! - Märkischer Bote Cottbus: „Bebel“: Ab in die Gruft! Cottbus: „Bebel“: Ab in die Gruft!Märkischer Bote
Freitag, 29. März 2024 - 07:48 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
8°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Cottbus: „Bebel“: Ab in die Gruft!

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 25. Oktober 2008

damals_081101_cb

Das „Bebel“ lebte hier kurz, bleibt aber lange in den Ohren und Herzen…

„Bebel“: Ab in die Gruft!
Klarer Fall: „Es ist die August-Bebel-Straße, früher Bismark-Straße“, schreibt Heinz Scholler aus Cottbus. „An der Ecke links war das Autohaus NAAG mit Schaufenster zur Bahnhofstraße. Auf dem Hof des Autohauses standen Mietgaragen zur Verfügung. Heute steht an dieser Stelle das neue Arbeitsamt.“
Hildegard Greif ergänzt: „Das Fernmelde-Bau-Amt arbeitete hier. Gegenüber war damals auch der Postkindergarten, bis dieser in die Nähe der Sandower Brücke zog“.
„Ach ja, die guten alten Zeiten!“ schwelgt Thomas Fritsche aus Cottbus-Schmellwitz. „Hier lernte ich vom Erstbesitzer, wie man ‘richtig’ Tequila trinkt. Musik kam da noch von der CD. Urig und wohl einmalig in der Stadt war der Abstieg ins Lokal, in die ‘Gruft’, über die lange, gerade Betontreppe.
Richtig los ging’s beim Nachfolgebesitzer. Hier hatte ich mein erstes Live-Musik-Erlebnis bei ‘Cäsar’, später folgten ‘Engerling’, ‘Guitar Crusher’ u.a. Bluesmusik hatte in Cottbus endlich einen Laden. Und als ein Nebenraum eröffnet wurde mit kahlen Backsteinwänden und Gewölbe, glaubte ich vollends an den Abstieg in eine Gruft. Eines der Highlights für mich war ein Konzert nach längerer Bandpause in Stammbesetzung von ‘Monokel’. Die Leute standen Schulter an Schulter, der eine nahm den Schweiß des anderen auf, Bier trinken ohne zu verschütten ging nicht. Auch an ‘Eb Davids and the Radio Kings’ erinnere ich mich gut. Meine Ohren hören diese Abende immer noch!! Kleiner Raum, hohe Lautstärke, stickig und durchgeschwitzt war man. So wurde es unsterblich und legendär. Der Abriss eine Schande.“ Natürlich schwärmt unser Leser vom „Bebel“, einer Szenegaststätte, die sich nach der Wende in den Kellergewölben eingerichtet hatte, in denen zuvor ein Lager für Bananen und andere Südfrüchte gewesen ein soll. Lange haben kluge Leute gekämpft um dieses Stück Cottbuser Nachtleben. Für das Arbeitsamt wäre an vielen anderen Stellen genug Platz gewesen. Schließlich mussten – wie immer – die Schwächeren weichen. Armes Cottbus.



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: