Wankende Cottbuser erfüllten Pflicht
FC Energie Cottbus | Von CGA Verlag | 23. Oktober 20103:1 über Paderborn gab neuen Schwung / Bundesligaluft am Dienstag
Pelé Wollitz blieb auch nach der Heimpartie gegen den SC Paderborn bei der Auffassung, ein Rang in der ersten Tabellenhälfte sei für seine Truppe am Ende der Saison eine zufriedenstellende Ausbeute. Das hieße: Platz neun oder besser. So gesehen haben seine Spieler das Soll jetzt schon erfüllt. Mit dem Sieg am vergangenen Wochenende überwand das junge Team auch seine erste Schwächephase. Der Trainer könnte also eigentlich zufrieden sein. Heimlich setzten dagegen natürlich einige auf den Aufstieg. Zumal sich neben Hertha noch kein echter Bundesligaanwärter herauskristallisiert hat. Energie hat gute Chancen.
Der 3:1 Sieg gegen Paderborn war jedoch keine Bewerbung für höhere Aufgaben. Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Schon in der ersten Spielminute legte Flügelflitzer Reimerink für sein Pendant auf der anderen Spielfeldseite auf. Das 1:0 durch Adlung weckte Erinnerungen an das 5:5 gegen den KSC. Ähnlich wie Karlsruhe riss allmählich auch Paderborn das Spiel an sich. Energie leistete sich zahlreiche Fehlpässe und erspielte sich somit auch keine Torgelegenheiten. Besonders das Flügelspiel lahmte, da Soma und Afriyie keine Akzente im Spielaufbau setzten konnten. Stattdessen nutzte Paderborn die Unsicherheiten auf den Außenseiten, um Energie in Bedrängnis zu bringen. Im zweiten Durchgang konnte Ziebig für mehr Stabilität sorgen.
Nur gut, dass Hünemeier nach einem Eckstoß auf 2:0 erhöhen konnte. Die wankenden Cottbuser wären nach einem Ausgleichstreffer womöglich gestürzt. So steckte Energie den Anschlusstreffer schnell weg. Jula konnte nach einer erneuten Vorarbeit von Reimerink für die Vorentscheidung sorgen.
Gestern erwartete den FCE ein schweres Kaliber. Beim VfL Osnabrück war Wollitz bei dem Verein zu Gast, mit dem er vor seinem Dienstantritt in Cottbus abstieg. Die Begegnung endete nach Redaktionsschluss. Noch entscheidender wird der nächste Dienstag. Erstmals seit sechs Jahren trägt Energie dann wieder ein Pokalheimspiel im Stadion der Freundschaft aus. Mit dem SC Freiburg ist sogar ein Erstligist zu Gast. Die Breisgauer stellen als neunter in der Bundesliga ein schweres Los dar. Das Überstehen der zweiten Pokalrunde würde dem Verein nebenbei einen warmen Geldsegen bescheren. Wollitz stellte für den Fall des Weiterkommens schon Verstärkungen für die Winterpause in Aussicht. Ein Sieg am Dienstag könnte die Aufstiegsmöglichkeiten also auch entscheidend verbessern.