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Guben. Straße der Freundschaft um 1960

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 23. Oktober 2010

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Das Bier an der Theke selbst gezapft
Laxe Umgangsformen im Gasthaus „Röschen Wolf“ / Viel Spielzeug
Viele Leser haben es gleich gemerkt, unser letztes Rätselbild hat sich zum zweiten Mal in diesem Jahr in den Rätselbild-Ordner gemogelt. Trotzdem gab es erneute Zuschriften und
Anrufe. So erzählte Helmut Schneider am Telefon: „Beim Betrachten des Bildes habe ich mich so an Einiges erinnern können. Rechts war das Geschäft von ‘Mode-Kaiser’ und das ‘Café Riedel’. In dem Geschäft daneben gab es von der Puppe bis zum Blitzknaller eigentlich alles, es war der Ramschladen von Herrn Flach. Dort, wo der Kohlenhaufen zu sehen ist, war eine kleine Gaststätte, im Volksmund ‘Röschen Wolf’ genannt. Gleich am Eingang war die Theke, und manchmal haben wir uns das Bierchen gleich selber gezapft, weil die Bedienung abwesend war. Dahinter gab es einen Schuhladen und einen Laden, in dem ein älterer Herr verkaufte, seinen Namen habe ich leider vergessen.“
Bärbel Koschack recherchierte erneut ausführlich und schreibt: „Die Aufnahme ist 1966 gemacht worden. Sie zeigt einen Teil der Straße der Freundschaft, nach 1990 hieß sie wieder Frankfurter Straße. Von rechts gesehen befanden sich in den Häusern die Geschäfte ‘Moden Kaiser’ für Damenmoden, in Nummer 2. Vor 1945 war es die Gaststätte ‘Liebenau’, auch ‘Klosterstübl’ genannt. Bevor der Laden ‘Himmlische Schwestern’ aus Neuzelle einzog, hatte der Uhrmacher Worbs hier sein Geschäft.
Daneben ist das ‘Café Riedel’ erkennbar, in Nummer 3 und 4. Dies war vor 1945 ein ‘Textilgeschäft Kurt Walter’ in Nummer 3 und Nummer 4 eine
Bäckerei von Paul Thamm. Nach 1990 nannte sich die Gaststätte ‘Altstadtcafé’. Heute befindet sich in diesen Räumen ein Antiquitätengeschäft. Daneben in Nummer 5 war das Spielwarengeschäft von Familie Flach, welches vor 1945 als Puppen- und Schirmhandlung bekannt war. Heute betreibt Dagmar Flach den ‘Janny’s Eisladen’ in diesen Räumen.
Die Häuser von der Nummer 6 bis 10 wurden 1945 zerstört. Die Lücke wurde geschlossen mit Wohnhäusern ohne Geschäfte. Für das Entstehen der so genannte Schichold-Kaserne hatte Oberbürgermeister Schichold mit vielen fleißigen Aufbauhelfern gesorgt. Nach der Wende wurden in die Paterre-Wohnungen Geschäfte eingebaut. Anschließend stehen noch alte
Häuser wie die Gaststätte ‘Wolfsquelle’, heute ein Italiener, und mit noch anderen Geschäften.
Links ein Trabant und rechts ein Kohlenhaufen vor dem Haus sind Zeugen einer vergangenen Zeit.
Gert Reinold erzählt am Telefon: „Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, ich bin in der Alten Poststraße aufgewachsen. Nach der Schule und auch in den Ferien bin ich oft und manchmal mit meinen besten Freunden ins Spielgeschäft Flach gerannt, um Neues zu entdecken. Ich glaube, ich kannte alle Regale auswendig. Die Verkäufer ließen uns bei unseren ‘Untersuchungen’ stets gewähren obwohl sie genau wussten, dass wir nicht genügend Taschengeld hatten, um uns das Spielzeug zu kaufen. Wir waren natürlich sehr vorsichtig, um nichts kaputt zu machen. Ab und zu schenkten sie uns sogar eine Kleinigkeit, meist eine Süßigkeit. Ob so etwas heute auch noch in Spielzeugläden üblich ist? Leider habe ich keine Kinder und Enkel, die mir davon berichten könnten.“
Elke Arnold schreibt zum Motiv: „Ich wohne zwar erst seit 1966 in Guben, fühle mich aber als alte Gubenerin.
Bei dem Foto handelt es sich um die damalige Straße der Freundschaft, jetzt Frankfurter Straße. Zu sehen ist das Modehaus Kaiser, in dem sich jetzt ein Geschäft mit Neuzeller
Klosterspezialitäten befindet. Daneben die ehemalige Gaststätte ‘Zur Traube’ jetzt ein Antiquitätenladen, und daneben ist das Geschäft von Familie Flach zu erkennen – Schreibwaren und Spielzeug. Es wird jetzt als
‘Janny’s Eis’ durch Kinder der Familie Flach weiter geführt.
Es ist eigentlich schade, dass an den Gebäuden ehemals ‘Moden Kaiser’ und ‘Pahms’, welches sich rechts daneben befindet, nichts gemacht wird.



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