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Cottbus: Die Häuser der Kindheit

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 17. Dezember 2011

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Die Sandower Straße (B) – hier vor gut 25 Jahren – hat sich zu ihrem Vorteil verändert

Erinnerungen an die alte Sandower Straße
Das Bild ruft Kindheitserinnerungen (keine Kindheitsträume) in mir wach“, schreibt Edda During aus Cottbus. „Diese Ecke kenne ich aus der Zeit 1953 bis 1957 genau. Als 13jähriges Mädchen siedelte ich am 31. 12. 1953 aus dem Südharz nach Cottbus in die Sandower Straße 7 oder 8 um. Ich kam mit meiner Mutti und meinem kleinen Bruder ohne Zuzugsgenehmigung hier an. Da es aber in der Stadt kaum Wohnraum gab, sollten wir wieder zurück. Unsere Bleibe hinter dem Ausstellungsraum des Polstermeisters Klischat (später Böse, Bild links, große Schaufensterscheibe) waren im lichtarmen Hinterhof eine fensterlose Küche und ein Zimmer (Zillemillieu).
Da unsere Mutti vor dem Gang zum Wohnungsamt schon Arbeit, wir aber kein Geld hatten, durften wir bleiben. Wir mussten uns allerdings verpflichten, drei Jahre dort wohnen zu bleiben. Doch im Herbst 1954 zogen wir in die Sandower Straße 13 um (helles Gebäude auf der linken Straßenseite).
In der unteren Etage war ein Fahrradladen. Dieses Haus hatte einen langen Flur und einen  Hinterhof mit Torausfahrt zur Münzstraße an der Stadtmauer. Wir wohnten in einem Quergebäude des Hofes und hatten die Hausmeisterstelle  mit viel Arbeit für meine Mutti und mich übernommen. Zwischen Küche und den zwei Zimmern befand sich ein Flur, welcher gleichzeitig Zugang zum Lagerraum des Fahrradladens war. Gegenüber unserer Wohnung befand sich über einigen Garagen (auch vermietet an Dr. Sasse) die Polsterwerkstatt Klischat.
Zwischen den Häusern der Sandower Straße 7 und 13 befand sich die Gerichtsklause, eine Gaststätte mit Abo-Essen, geführt vom Ehepaar Gertrud und Erich Merforth. Die Straßenbahn-Linie 1 fuhr vom Bahnhof durch die Sprem und die Sandower Straße bis zur Endstation Ost.“
„Im Hintergrund erkennt man die später abgerissene Gaststätte ‘Zur Münze’, in der wir damals als Studenten des Öfteren waren. Dahinter ist die alte Berufsschule zu erkennen, bei deren Sanierung ich in meiner Freizeit gearbeitet habe, um mir etwas Geld dazu zu verdienen“,  berichtet Detlef Harz vom Eigenheimweg in Cottbus.
Auch Katrin Lehmann aus der Rostocker Straße erkannte richtig: „Die Giebelhäuser ‘Drei Gleiche’ (links im Bild) wurden abgerissen. Nach dem Wiederaufbau zog dort die VR Bank Lausitz ein.“
Die einstige Situation erfühlt Georg Müller: „Verführerischer Duft rustikaler Backwaren entströmt der kleinen Bäckerei an der Ecke zur Kreuzgasse; einige Häuser weiter zur Linken die noch standhafte 13, die damalige Brauerei mit Sudhaus und einer Restauration. Drei Häuser danach bis zur Ecke Münzstraße kannten jahrzehntelang stimmungsgebeutelte ehemalige Gerichtsgänger die liebevoll-derbe Kneipe zur getränkegestützten Stabilisierung ihrer Seelenverfassung. Nicht unerwähnt sei zur Rechten die Hilpertsche Eisenwarenhandlung.“
Gewonnen hat heute Ingeborg Eulitz aus Cottbus.



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