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Spremberg: Ziehharmonikaunterricht am Schloss

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 30. Dezember 2012

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Hier wohnte auch ein berühmter Nachtwächter

Häuserzeile der Schlossstraße wurde Anfang der 80er abgerissen
Frank Moschall rät: „Ich weiß nicht, ob ich überhaupt richtig liege. Ich denke mal es ist die Schlossstraße. Das Geländer an den Häusern, welches Gehweg und Straße trennt, erinnert mich daran. Bin dort als Kind sehr oft entlang gelaufen. Biegt man hinter dem linken Haus rechts ab, so kommt man auf die Kantstraße. Heute schließt sich links der Kreisverkehr an. In einem der Geschäfte gab es Musikinstrumente zu kaufen.“
Karl-Heinz Schadock weiß: „Das Foto ist vom ehemaligen Roßplatz aufgenommen, in der Nähe des Schlosses, und zeigt die Häuserzeile der Schloßstraße ab Einmündung der Kantstraße (früher Schlageterstraße) in Richtung Markt. Das Foto kann noch gar nicht so alt sein, denn die Häuser sind schon für den Abriss leergezogen, also aus den 70er oder 80er Jahren. Das mittlere schmale Gebäude war das von Musik-Hansche. Dort habe ich Ende der 40er Jahre Unterricht an der Ziehharmonika bekommen. Über dem Schaufenster sieht man noch den Schriftzug ‚Musik-Hansche‘. Im selben schmalen Haus auf der rechten Seite war die Glaserei Hansche untergebracht. Der ganze Komplex war bewohnt und muss deshalb besser ausgesehen haben als zu diesem leergezogenen Zeitpunkt.
Die schiefe Ebene war übrigens schon die Auffahrt zur Schlossbrücke. Früher führte die Kleine Spree noch an der Stelle der heutigen Kantstraße entlang. Die vermeintliche Baustellenabsperrung ist ein Handlauf, der um das gesamte Haus führte, um den Höhenunterschied zur oberen Straße zu den Hauseingängen abzugrenzen. Links sieht man noch Bäume, die zum Vorplatz des jetzigen Polizeigebäudes, damals Finanzamt, gehören müssten. Zum vorletzten Bild mit dem Wilhelmsplatz habe ich einen Wunsch an die Leser des Märkischen Boten: Mich interessiert der markante große Giebel links. Ich würde mich sehr freuen, wenn dazu noch eine Erklärung kommen könnte.“
Horst Tenschert mailt: „Durch den Brückenbau ist die Straße angehoben worden, deshalb auch das Geländer als Abgrenzung zur Straße. Für uns Kinder war das wunderbar zum Turnen. Im linken Haus wohnte Herr Löser, bekannt als Nachtwächter Kulke. Das Haus in der Mitte, war Musik -Hansche. Unten konnte man Musikinstrumente und Zubehör kaufen und oben waren die Unterrichtsräume. Im Haus rechts war ein Kolonialwarengeschäft von Frau Mattiaschk. Daneben befand sich die Bäckerei Schellack. Es war das Eckhaus zur Töpferstraße, auf dem Foto nicht sichtbar.
Dieter Herrmann schreibt: „Im Bild erkennbar ist die ehemalige rechte Häuserzeile der Schlossstraße. Die alten Häuser stammen etwa aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im großem Wohn- und Geschäftshaus betrieb Ella Mathierschk einen Kolonialwarenladen. Das am linken Bildrand langgestreckte Wohnhaus gehörte der Familie Meußner. Im Erdgeschoss wohnte Frau Sauer mit drei Kindern und darüber die mehrköpfige Familie Spiering. Ebenfalls war es das Zuhause der Familie Löser. Die erwähnte Häuserzeile befand sich unterhalb der vorbeiführenden Schlossstraße. Sie wurde durch eine Betonstützmauer gesichert. Vorbei an den Grundstücken führte eine Rinne, die für die Oberflächenentwässerung der Straße diente und durch Unterführung der Kantstraße in die Spree führte.“

Nachtrag:
Vor 66 Jahren hier eine Geige gekauft
Sprembergerin lernte in der Schlossstraße das Instrument

Jutta Renate Schön hat noch einen Nachtrag zum Schlossstraßen-Rätselfoto. Sie schreibt: „In dem Haus mit den drei weißen Fensterrahmen erhielt ich Musikunterricht. Elfjährig lernte ich in diesem Haus das Geige spielen. Mein Cousin Edwin Klaucke hat mich dazu bewegt, denn er spielte schon die Geige im Schülerorchester von Herrn Froese. Ich lernte anfangs auf einer Leihgeige. Als dann meine Fertigkeiten so weit waren, um in das Schülerorchester aufgenommen zu werden, kauften mir meine Eltern eine Geige in diesem Geschäft. Diese Geige ist seit vergangenem Jahr zu Weihnachten seit 66 Jahren in meinem Besitz. Sie ist eine gute Geige. Sie wird gehegt und gepflegt, aber ganz, ganz selten gespielt. Dreißig Jahre später sang ich in dem deutsch-sorbischen Chor in Weskow mit. Der Chorleiter war der Sohn dieses Hauses, Gert Hansche, der den Chor über 20 Jahre leitete.“



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