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Lausitz: Von Bismarck zur Jugend

Damals war´s | Von | 20. Juli 2013

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Turm der Jugend oder kurz: Jugendturm hieß der Bismarckturm auf dem Burger Schlossberg zu DDR-Zeiten

Viele Burger haben diesmal geschrieben; sie lieben ihren Turm auf dem Schlossberg. Bis 1970 zuckelte hier noch die „Spreewaldguste“ auf ihrem 1000-mm-Gleis Richtung Straupitz vorbei. „Man hat einen wunderschönen, weiten Rundblick“, schreibt Marie-Luise Peucker aus der Burger Bahnhofstraße. „Die Treppe, immer rundherum, ist aus Stein. Nach ganz oben führt eine Eisentreppe.“
Unser Cottbuser Leser Georg Müller schreibt: „Der Bismarckturm, hier bereits 13 Jahre alt, thront fürwahr ehrgebietend auf dem Schlossberg, heute von Waldidylle umgeben. Dem Turm wurde 39 Jahre lang eine militärstrategisch begründete Besucherenthaltsamkeit wegen seiner Funkleitstellenaufgabe verordnet. Trotzdem ging er als Jugendturm in DDR-Geschichte ein, aus Anlass des Deutschlandtreffens der Jugend 1951 so benannt. Die Alten werden sich an das Geschehen erinnern. Mit 27 Metern Höhe reiht er sich eher zurückhaltend in die Liste der Bismarckehrungen ein. 240 solch imposante Konstruktionen entstanden nach dem Tod des Kanzlers. Eine der größten mag der Glauchauer Turm mit 45 m Höhe sein. Aber wer hier, schweratmend, die 111 Stufen geschafft hat, genießt den Blick.
Unser Spreewaldkorrespondent Siegfried Malk schreibt: „Als der Turm am 3. Oktober 1990 unterm damaligen und heutigen Burger Bürgermeister Manfred Neumann wieder seinen ursprünglichen Namen zurück bekam, war ich natürlich dabei.“
Klaus Herold aus Cottbus weiß: „Der neoklassizistische Turm wurde 1915 bis 1917 erbaut. Der Cottbuser Architekt Herrman Hanke war für die Ausführung des Entwurfes des Berliner Architekten Prof. Bruno Möhring zuständig. Der Turm war als Aussichtsturm und als Krieger-Denkmal gedacht. Man errichtete ihn auf dem Schlossberg, einer frühgeschichtlichen slawischen Siedlungsstätte. Während der NS-Zeit feierte man hier die Sonnenwende und nutzte ihn als Beobachtungspunkt und Funkstation.“
„Die Bezeichnung ‘Bismarckturm’ habe ich nur hinter der vorgehaltenen Hand von meinen damaligen Schülern und deren Eltern in Calau erfahren“, erinnert sich Dr. Lothar Beier aus der Räschener Straße in Cottbus, während Roland Bayer aus Guben schreibt: „Auch ohne Wende hätte der Turm wohl bald seinen wahren Namen zurückbekommen. Nachdem die DDR Luther und Friedrich den Großen vereinnahmt hatte, machte sie sich Ende der 80er-Jahre auch langsam wieder an den Eisernen Kanzler heran.“ Wer weiß – vielleicht hat der Leser Recht. Zum Glück musste das niemand abwarten.
Das Rosengartenbuch gewinnt heute Dietmar Sachs, Cottbus, Am Teich. Er schrieb uns aus Neuzelle: „Prima, dass der alte Imbiss hier weg kam und nun ein Restaurant dort ist.“



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