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Cottbuser Ostsee: „Wir verspüren Seewind“

Cottbus | Von | 27. Februar 2015

Aktuelle Stunde im Stadtparlament zum Ostsee war ein Gemurmel der Skeptiker / Kernfrage bleibt offen: Wer nimmt das Projekt in die Hand?
Cottbus
(Hnr.) Obwohl noch in diesem Jahr die letzte Kohle aus dem Nordloch gezogen und damit das Projekt Ostsee unmittelbar fühlbar wird, bleibt das Cottbuser und erst recht das Landesinteresse an diesem Jahrhundertvorhaben eher mäßig. Auf Antrag der CDU-Fraktion gab es Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung eine Aktuelle Stunde, die tunlichst jeglichen Funken etwa aufkommender Begeisterung mied. Vielmehr standen Fragen im Raum, die vor Jahren zu klären waren: Welche Konsequenzen hat der Grundwasseranstieg? Besteht die Gefahr der Vero­ckerung? Wie sieht die In-
frastruktur aus? Wer übernimmt den Wasserrettungsdienst? Wem gehört der See?
Fundierte Auskunft erteilten Hans-Georg Thiem zu bergrechtlichen Aspekten und Dr. Stephan Fisch von Vattenfall als Projektleiter im Planfeststellungsverfahren. Die Vorgänge liegen in professionellen Händen. Zunächst sind nach Ablauf der Einspruchsfrist in dieser Woche mindestens 134 Bedenken zu bearbeiten. Auch scheint die Frage nicht vom Tisch, ob der See wirklich ausschließlich touristisch oder doch vor allem (und dann in sehr geringem Maße für Badegäste) als Speicherbecken genutzt wird.
In jedem Falle fließen ab 2019  vor allem aus der Spree 280 Millionen Kubikmeter Wasser in das Riesenloch, um ihm 126 Millionen Kubikmeter Inhalt zu geben; der Rest sättigt zunächst die Landschaft.
Lediglich Baubeigeordnete Marietta Tzschoppe gab sich andeutungsweise visionär: „Wir verspüren Seewind“, sagte sie und zeigte in verdichteter Form eine Präsentation, die längst bekannt war. „Aber wir haben ja einige neue Abgeordnete.“
Die neuen wie die alten stellten fest, das bisher von früheren „Masterplänen“ nur abgespeckt wurde. Das Land hat 2009 den Antrag, dieses Großprojekt zu fördern, abgelehnt. Seither gingen viele Briefe nach Potsdam. Jetzt „wollen Staatssekretäre auch mal herkommen“, um die Lage zu betrachten.
Die Debatte wurde abgebrochen. Martina Münch, die auf ein Statement der SPD-Fraktion vorbereitet war und als Landtagsabgeordnete besonders gefragt ist, kam nicht zu Wort. Auf die finale Frage von Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Drogla, wann er sich denn nun mit der Badehose Richtung Schlichow aufmachen könne, hätte sie aber ohnehin keine verlässliche Antwort gehabt.

 



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