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BASF: Herausforderungen gehen wir gemeinsam an

Senftenberg & Seenland | Von | 3. Juli 2015

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Seit 2008 ist Dr. Karl Heinz Tebel Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH Foto: BASF

150 – 80 – 25: Dreifach-Jubiläum für die BASF / In der Region, mit der Region, für die Region:
Die BASF Schwarzheide GmbH feiert in diesem Jahr gleich drei Jubiläen – 150 Jahre BASF, 80 Jahre Chemiestandort Schwarzheide und 25 Jahre BASF in Schwarzheide. Ein guter Anlass  mit Geschäftsführer Dr. Karl Heinz Tebel auf die Historie zurückzublicken und zeitgleich in die Zukunft zu schauen.
Dr. Tebel, die BASF feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen in Schwarzheide. Welchen Stellenwert hat der Standort für das Unternehmen?
H. Trebel: Die BASF hat den Standort 1990 übernommen, um ihr Polyurethangeschäft zu stärken. Heute ist die BASF Schwarzheide GmbH einer der größten Produktionsstandorte der BASF in Europa. Wir sind ein Mehrbereichsstandort mit einem breiten Produktspektrum, das von Wasserbasislacken über Schaum- und Kunststoffen bis zu Pflanzenschutzmittelwirkstoffe reicht. Dabei entwickeln wir uns weiter in Richtung eines Spezialitätenstandortes entsprechend der BASF-Strategie „We create chemistry“, das heißt, wir produzieren kundenspezifische Lösungen mit einer hohen Wertschöpfung.
Welche Gründe haben vor 80 Jahren zu der Entscheidung geführt, die Lausitz als Chemiestandort auszuwählen?
In den dreißiger Jahren wurde mit der Fischer-Tropsch-Synthese ein Verfahren zur großtechnischen Reife gebracht, mit dem Benzin aus Braunkohle hergestellt werden konnte. Damit war man unabhängig von Benzin-Importen. In der Lausitz lagern große Braunkohlevorkommen, da lag es nahe, die Fabrik hier zu errichten.
Was sehen Sie als die wesentlichen Entwicklungsschritte in dieser Zeit?
Im Rückblick auf 80 Jahre ist sicherlich wesentlich, dass es dieser Standort immer wieder verstanden hat, flexibel mit den äußeren Gegebenheiten umzugehen und sich zu verändern. Nach der Fischer-Tropsch-Synthese wurden Herbizide hergestellt, später dann Polyurethane. Diese waren auch ein wesentlicher Grund für die Übernahme durch die BASF 1990. Betrachtet man die 25-jährige BASF-Geschichte in Schwarzheide, so war in den Anfangsjahren wichtig, den Standort in die BASF zu integrieren und wettbewerbsfähig zu machen. Es wurden bis heute über 1,6 Milliarden Euro in die Produktionsanlagen und in die Infrastruktur investiert.
Mit rund 1 800 Mitarbeitern ist die BASF wichtiger Arbeitgeber für die Region. Wie wirkt der Konzern Trends wie dem demographischen Wandel und Fachkräftemangel entgegen?
In den neuen Bundesländern werden bis 2030 mehr als 30 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung fehlen. Die BASF Schwarzheide GmbH hat sich frühzeitig darauf eingestellt, Konzepte entwickelt und den Schulterschluss mit der Region gesucht. Wir wirken dem Trend  intern mit einer Ausbildungsquote entgegen, die doppelt so hoch ist, wie der Bundesdurchschnitt. Darüber hinaus fördern wir junge Menschen von der Kita bis zum Akademiker, um das Interesse für Naturwissenschaften zu erhöhen. Wir engagieren uns zum Beispiel mit der MINTregio-Initiative, um Schulen zu unterstützen. Schülern bieten wir durch Auslandspraktika oder individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten einen Mehrwert. Darüber hinaus sind wir in der WiL (Wirtschaftsinitiative Lausitz), im Cluster Chemie/Kunststoffe, in CeChemNet (Central European Chemical Network) in Verbänden und Gremien vertreten, denn wir sind der Überzeugung, wir meistern die Herausforderung nur gemeinsam.
Wo finde ich als Endverbraucher BASF-Produkte im Alltag?
Sie kommen schon morgens nach dem Aufstehen mit Produkten der BASF in Kontakt. In Schwarzheide werden beispielsweise Granulate hergestellt, aus denen später die Borsten der Zahnbürste werden. Auch in Duschbrausen oder Kaffeekannengehäusen aus Kunststoff steckt BASF. Ein Automobil besteht aus vielen BASF-Materialen, vom Sitzpolster, über Armaturenbrett bis zum Lack des Fahrzeugs. In der Bauindustrie sind es die grünen StyrodurDämmplatten, im Flugzeugbau der hochwertige, schallisolierende  Schaumstoff Basotect.
Die BASF steht für eine aktive Mitgestaltung der Region. Welche Projekte tragen aus Ihrer Sicht dazu bei?
Wir wollen uns als Logistik-Drehkreuz weiterentwickeln, dazu bedarf es auch an der Schnittstelle unserer Schienenanbindung eines Fortschritts. Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Bahnhof Ruhland in Kürze ausgebaut wird, was auch dem öffentlichen Erscheinungsbild des Areals zu Gute kommt.
Was waren in Ihrer Amtszeit ganz persönliche Höhepunkte?
Investitionen sind für einen Produktionsstandort immer Höhepunkte. Die Produktionslinie für das Spitzenfungizid F500 wurde in Schwarzheide schon zweimal erweitert. Auch Ansiedlungen wie beispielsweise 2015 durch das Unternehmen proseat sind etwas ganz Besonderes. Etwas weiter zurückgeschaut ist sicher die Umsetzung des SeeCampus als Schul- und Lerngebäude im Passivhausstandard zu nennen. Auch die Weiterentwicklung des Tarifvertrages für Ostdeutschland in Form von LephaTV ist in Hinsicht auf Demografie und längere Lebensarbeitszeiten, ein erfolgreicher Baustein, an dem ich mitwirken konnte.
Ein abschließender Blick in die Zukunft: Wie sind Ihre Prognosen hinsichtlich Entwicklung und Ziele für die kommenden 25 Jahre?
Für die Lausitz benötigen wir einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Bildung, die KMUs und die Hochschulen müssen stärker zusammenrücken, so dass die Hochschulen bei der notwendigen Entwicklungsarbeit unterstützen können.



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