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Jäger fühlen sich allein gelassen

Region | Von | 30. Oktober 2015

Sehr gefragt ist der „Lernort Natur“ des Kreisjagdverbandes Spree-Neiße/Cottbus. Betreuer Gerhard Dix kommt im Jahr auf rund 40 EinsätzeFoto: T. Richter-Zippack

Sehr gefragt ist der „Lernort Natur“ des Kreisjagdverbandes Spree-Neiße/Cottbus. Betreuer Gerhard Dix kommt im Jahr auf rund 40 Einsätze Foto: T. Richter-Zippack

Waidmänner begehen am 3. November den Hubertustag / Aber: Viele Probleme belasten die Grünröcke:
Peitz/Senftenberg (trz). „Es ist des Jägers Ehrenschild, dass er hegt und pflegt sein Wild.“ So lautet klipp und klar die Intention eines jeden Waidmanns. Am 3. November begehen die Waidmänner nunmehr ihren Feiertag. Nämlich den Hubertustag, benannt nach dem Schutzpatron der Jagd. Die Jäger zwischen Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster feiern dieses Datum alljährlich im späten Herbst mit Hubertusjagden sowie diversen Hubertusmessen, so in den Kirchen von Sergen, Papitz und Brieske. Nicht zuletzt pflegen die Waidmänner das jagdliche Brauchtum. „Wir sind uns immer bewusst, dass wir Tiere töten“, sagt Oliver Schulze, Vorsitzender des Kreisjagdverbandes Spree-Neiße/Cottbus mit über 700 Mitgliedern. „Dabei pflegen wir die Achtung vor der Kreatur.“ Das geschehe mit Brüchen, kleinen Nadelzweigen, die unter anderem den letzten Gruß des Jägers an das erlegte Wild symbolisieren.
Doch allzu fröhlich ist die Stimmung in der Lausitzer Jägerschaft derzeit nicht. Denn nicht selten, so beklagen die Grünröcke, werden ihnen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit Steine in den Weg gelegt. Und das nicht nur von militanten Jagdgegnern, die mitunter Hochsitze zerstören, sondern auch von Amtswegen. Beispiel Trichinen. Die winzigen Fadenwürmer können im Fleisch von Wildschweinen vorkommen und beim Verzehr schwere gesundheitliche Schäden beim Menschen auslösen. Seit einiger Zeit erhebt der Spree-Neiße-Kreis auf die daher zwingend notwendige Untersuchung eine Gebühr von 8,55 Euro je Fleischprobe. Früher waren die Jäger mit 5,70 Euro dabei. Nicht zuletzt kann das Fleisch nur noch an vier verschiedenen Stellen im Landkreis abgegeben werden. Zuvor hatte es fast jeder Tierarzt entgegen genommen. „Da überlegt sich mancher Jäger zweimal, ob er bei einem Zehn- oder 20-Kilo-Frischling den Finger krumm macht“, beschreibt Oliver Schulze das Desaster. Die Schwarzwildbestände seien durch den Klimawandel ohnehin viel zu hoch. Immerhin solle es dazu ein Gespräch mit SPN-Landrat Harald Altekrüger geben.
Auch im Kreisjagdverband Senftenberg mit seinen über 200 Waidmännern herrscht zum Hubertusfest nicht unbedingt Hochstimmung. „Schon seit Langem bitten wir, dass ausgebildete Jagdhunde von der kommunalen Hundesteuer befreit werden. Ein Hund gehört nun mal zur Jagdausübung dazu“, bringt es die Vorsitzende Elke Faber auf den Punkt. Nicht zuletzt gestalte die aktuelle Energiepolitik die Jagd auf Schwarzwild zunehmend schwerer. So könnten Maisschläge über 500 Hektar kaum mehr jagdlich bewirtschaftet werden. Die Politik sollte den Landwirten erforderliche Schussschneisen vergüten. Doch bislang sei von Seiten der Angesprochenen nichts zu hören.



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