Superstadion für Schwarzheide
Senftenberg & Seenland | Von CGA Verlag | 26. Februar 2016
Der Sportkomplex an der Mückenberger Straße in Schwarzheide-West wird in den kommenden Monaten ein komplett neues Antlitz erhalten. Er liegt idyllisch zwischen dem Südsee im Norden und dem Ferdinandsee im Süden Foto: TRZ
Im Jahr 2017 soll das Großvorhaben beendet sein Stadt investiert rund 1,8 Millionen Euro
Schwarzheide (trz). Einst Sportplatz an der Mückenberger Straße, heute Hans-Fischer-Stadion, morgen das Superstadion: Die Sportanlage im Schwarzheider Westen befindet sich derzeit im kompletten Wandel. Dem neuen Namen folgt nun ein komplett neues Antlitz. Und was für eines! Das Kernstück bildet nach Angaben von Bürgermeister Christoph Schmidt eine 4-x-400-Meter-Bahn aus Kunststoff. Hinzu kämen eine Weitsprunganlage sowie Vorrichtungen für Kugelstoß und Hochsprung. Dazu gibt’s einen 60-x-100-Meter großen Kunststoff-Rasenplatz, ein Multifunktionsspielfeld für Basketball, Tennis und Volleyball sowie eine nagelneue überdachte Tribüne mit 250 Plätzen und Sprecherkabine inklusive Internetverbindung. Natürlich fehle auch eine zeitgemäße Flutlichtanlage nicht. Die Planungen sehen darüber hinaus einen stabilen Ballfangzaun vor. Kein Wunder, grenzt das Areal unmittelbar an den Südsee (ehemals Südteich), ein rund 52 Hektar großes geflutetes Restloch des Tagebaus Ferdinand.
Mehr noch: Der Eingangsbereich zum Stadion werde direkt an die Mückenberger Straße verlegt. Denn gleich daneben entstehe das behindertengerechte Multifunktionsgebäude inklusive einer kleinen Gastronomie. Im kommenden Jahr soll laut Bürgermeister alles fertig sein.
Insgesamt investiere die Stadt Schwarzheide rund 1,8 Millionen Euro. Für das Multifunktionsgebäude sei eine Förderung von 300 000 Euro geplant.
Warum diese gewaltige Investition? „Wir haben seit der Wende in Schwarzheide vier Sportplätze verloren“, rechnet Christoph Schmidt vor. Im Stadtteil Ost sind gleich zwei Anlagen verschwunden, gegenüber der BASF eine weitere, ebenso an der Wandelhof-Schule. Zwar habe die Kommune erst vor wenigen Jahren eine neue Sportstätte neben dem Seecampus errichtet, doch fehle dort eine leistungsstarke Leichtathletikanlage.
Das neugestaltete Hans-Fischer-Stadion werden zwölf Mannschaften der BSG Chemie und des SV 1892 nutzen. Indes haben im Februar die Bauarbeiten an der Mückenberger Straße bereits begonnen. Verschwinden werden unter anderem die alte marode Tribüne, das mit Asbest gedeckte Kassenhäuschen sowie die sogenannte „Bierbude“. Dank des milden Wetters sei der frühe Baustart möglich.
Namensgeber Hans Fischer war übrigens ein begnadeter Sportlehrer und Turner. Selbst im hohen Alter nahm der gebürtige Dresdner noch an vielen Wettkämpfen erfolgreich teil. Nicht zuletzt hatte „Fischerhänschen“, wie er von den Schwarzheidern genannt wurde, seinen Garten gleich neben der jetzt umzubauenden Sportanlage. Das Grab des im Jahr 2003 verstorbenen Ausnahmesportlers befindet sich indes auf dem Friedhof auf dem Butterberg in Lauchhammer-Mitte.
