Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Finanzieller Anreiz für Pflege - Märkischer Bote Finanzieller Anreiz für Pflege Finanzieller Anreiz für PflegeMärkischer Bote
Freitag, 29. März 2024 - 12:15 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
15°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Finanzieller Anreiz für Pflege

Ratgeber | Von | 11. März 2016

160312recht

Erwerbstätige pflegende Angehörige erhalten seit einem Jahr für 12 Monate finanzielle Unterstützung. Deutlich zu wenig, wie die Erfahrung häufig zeigt Foto: Berliner Pressebüro

Elterngeld für bedürftige Angehörige stößt allgemein auf Zustimmung:
Berlin/Cottbus (MB). Immer häufiger wird eine elterngeldähnliche Leistung für erwerbstätige pflegende Angehörige gefordert, auch um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu ermöglichen. Eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) zeigt: Die Erwerbstätigen scheinen dafür überwiegend aufgeschlossen. Doch es gibt offene Fragen.
Auch ein Jahr nach Einführung der neuen Regelungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf glaubt die große Mehrheit der Erwerbstätigen in Deutschland nicht, dass sich Beruf und Pflege gut vereinbaren lassen. Laut einer aktuellen repräsentativen Befragung ZQP beurteilen 80 Prozent der erwerbstätigen Deutschen deren Vereinbarkeit als schlecht. Allerdings meinen 73 Prozent der Befragten, dass  der Rechtsanspruch auf ein „Pflegenden-Geld“ pflegende Angehörige erheblich entlasten würde und so zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beitragen könnte.
Ein teilweise diskutiertes „Pflegenden-Geld“ wäre eine dem Elterngeld vergleichbare Unterhaltsleistung. Bei Analogie zum Elterngeld könnten sich Berufstätige für die Pflege eines Angehörigen bis zu zwölf Monate von ihrem Job freistellen lassen. Während dieser Auszeit erhielten sie etwa zwei Drittel ihres vorherigen Einkommens – mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro, bei gleichzeitigem Rückkehrrecht in die Vollerwerbstätigkeit. Nach Ansicht der Befragten könnte dadurch auch die Bereitschaft, Pflege zu übernehmen, wesentlich erhöht werden (72 Prozent). Zudem glaubt mehr als ein Drittel der Berufstätigen, dass mehr Männer bereit wären, Pflegeverantwortung zu übernehmen (37 Prozent). 69 Prozent der Befragten meinen sogar, es könne gerade Erwerbstätige mit geringen Einkommen veranlassen, die Pflege selbst zu übernehmen, statt professionelle Dienste in Anspruch zu nehmen.
Jedoch birgt insbesondere solch ein finanzieller Anreiz, Pflege zu übernehmen, auch Risiken. Gerade kritische Pflegesituationen – wie die Vernachlässigung oder Missachtung eines pflegebedürftigen Menschen – drohen auch dort zu entstehen, wo überwiegend finanzielle und nicht fürsorgliche Motive zur Übernahme einer Pflegeaufgabe bewegen. Zudem sind die Kosten des „Pflegenden-Geldes“ nur schwer kalkulierbar. Denn die Zeit der Pflegebedürftigkeit ist mit einer zwölfmonatigen Leistung überwiegend nicht abzudecken. In den Untersuchungen gehen Experten teilweise von einer durchschnittlich achtjährigen Dauer der häuslichen Unterstützung  aus. Ein „Pflegenden-Geld“ müsste also in vielen Fällen deutlich länger als das Elterngeld gezahlt werden.     ZQP



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: