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Vor Muskau im Märchenwald

Radeln & Rasten | Von | 12. August 2016

Keine Angst vor steilen Bergen im malerischen Muskauer Faltenbogen

Wir starten aus Forst. Von Cottbus geht der Zug stündlich. Vom Bahnhof führt die Sorauer Straße, vorbei am Textilmuseum, schnurgerade zum Kegeldamm (1) mit den Neißewiesen. Nach rechts folgen wir dem Pfad unter alten Eichen und umfahren später den bezaubernden Rosengarten. Er ist einen späteren Besuch wert – auch außerhalb der Haupt-Rosenblüte.
8 km – Wir erreichen den Abzweig Groß Bademeusel, haben  den Fluss und schöne Auen im Blick. Das bleibt weitere 4 Kilometer so bis Klein Bademeusel.
12 km – Ein Brückenkopf (2) hebt sich mit riesigen Bäumen malerisch über die Flussaue. Der So-ckel zeigt das höchste Hochwasser 1981. Wir müssen durchs Dorf und dann gleich unter der Autobahn durchfahren. Schönes Radeln auf dem Damm. Bahren bleibt rechts liegen. Die Gegend  ist kaum besiedelt, Felder nur zum Teil bearbeitet. Pferdehalter finden hier die große Freiheit.
22 km – Wir nähern uns der Abzweigung nach Jerischke, die steil aufwärts klettert, bleiben aber unten am Fluss an der Brücke nach Zelz (3) auf polnischer Seite. Wenige Häuschen und einen schön ausgebauten Schuppen zur Einkehr gibt’s diesseits.
Wir sind am Rande der „gefalteten“ Landschaft. Wer jetzt zum Wein-Wolfshügel nach Jerischke will, braucht enorm Puste. Es geht steil (und heidelbeerreich) bergauf. Dieses Mittelgebirge im sächsisch-schlesischen Flachland, heute als Geopark gehegt, ist eine junge Formation. Erst mit der Elster-Eiszeit vor nahezu überschauberen 340 000 Jahren entstanden die Schluchten und Gefelse, Braunkohlegruben und Kieslöcher. Schon Pückler hat das Gottesgeschenk wirtschaftlich genutzt. Später entstanden Kohlegruben und Glaswerke. Heute wirkt alles wie ein Märchen. Und selbst an Sonnentagen wird es mittags etwas dunkel auf dem Waldpfad.
23 km – Kleiner Schwung, etwas auf, etwas ab – und schon kommen wir an den ersten, bald auch an den zweiten Ziegenhof. (4) Der Käse im ersten ist schon knapp, sagt der Hirte, aber ihm geht’s dabei nicht schlecht – bei den gut gewürzten Preisen…!
26 km – Sachsen ist erreicht. Irgendwie scheint die Welt hier zu verharren. Ein Haus zeigt Einschüsse vom II. Weltkrieg, Draht-antennen auf dem Dach. Wir schlängeln uns durch Köbeln und das Weichbild von Muskau. Schöne, manchmal auch weniger schöne Wohn- und wohl auch Feriengrundstücke.
30 km – Der Eingang zum Muskauer Park (5) ist erreicht. Unter einer gewaltigen Silberpappel geht der Blick die Steilküste hinunter. Ruderer gleiten mit dem Strom der Neiße. Der riesige Park in zwei Ländern bietet viele Möglichkeiten, Sport oder Erholung zu betreiben.
34 km – Wir haben uns etwas verschlängelt im UNESCO Weltkulturerbe. Natürlich spürt jeder Cottbuser die Verwandtschaft dieses riesigen Gartens zur vergleichsweise zierlicheren, jüngeren und noch etwas weiser ausgeformten Pücklerschen Anlage in Branitz.
Die Blicke, zumal bei einem Abstecher ins Polnische (Radeln im Park ist hier wie da erlaubt) umfassen weitere Dimensionen. Schön, dass auch hier wieder zusammengewachsen ist, was zusammen gehört. Die Parkhüter auf dieser und jener Seite arbeiten eng zusammen. Und es ist, das sei nicht verschwiegen, ja auch noch viel zu tun, um Pückler ganz gerecht zu werden.
Wir genießen. Auch die vorzügliche Gastronomie mit tollem polnischen Personal.    J.H.



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