Heute fehlt das Häusergrün
Bilder aus dem alten Senftenberg | Von CGA Verlag | 10. Februar 2017Leser erinnern sich an die Bahnhofstraße in Ortrand / Viele Geschäfte
Mehrere Leser haben die richtige Lösung zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche gewusst. Dazu gehört auch Jürgen Busch. Er schreibt folgendes: „Das Bild zeigt die heutige Ortrander Bahnhofstraße in Richtung Markt aufgenommen. Der Fotograf muss seinen Standort beim heutigen Bäcker Schütze gehabt haben. Leider sind nicht mehr alle Geschäfte, die hier einmal gab, offen.“
Ute Just aus Kleinkmehlen merkt an, dass „die schönen Verzierungen und das Grün an den Häusern leider fehlen“.
Franz Bergmann aus Senftenberg ist folgendes aufgefallen: „Übrigens gibt es in der Region in fast jedem größeren Ort eine Bahnhofstraße, egal ob Ortrand, Ruhland, Lauchhammer, Schwarzheide oder Senftenberg. Und das, obwohl es hier und dort längst keinen Haltepunkt der Bahn mehr gibt.“
Günter Bodack aus Ortrand schreibt: „Ganz links ist die 1908 geschlossene letzte Brauerei zu sehen. Heute ist darin die Gaststätte `Asiaperle’. Dahinter kreuzt der Haag, eine Promenade rund um das Stadtzentrum, die ehemalige Dresdener, heute Bahnhofstraße. Hier stand auch das 1838 abgebrannte Dresdener Tor. Die breite Straße bot schon immer viel Platz für Aufmärsche. Zum Beispiel 1912 beim großen Kaisermanöver, die Maidemonstrationen zu DDR-Zeiten und auch der wunderschöne Umzug im August 1988 zur 750-Jahr-Feier der Stadt Ortrand. Die wunderbare Akustik wissen auch die Spielmannzüge bei Sternmärschen zum Marktplatz zu schätzen. Heute wie damals ist diese Straße die Hauptgeschäftsstraße der Stadt, die Häuser rechts und links sind zum Teil im Jugendstil oder im Stil des Klassizismus restauriert. Schön zu erkennen ist auch das damals fast alle Fassaden mit echtem Wein begrünt waren, was uns damals als Kinder im Herbst zum Naschen einlud.“
Anny Schönbrunn, ebenfalls aus Ortrand, schreibt: „In den 1930er-Jahren gab es sehr viele Geschäfte auf dieser Straße. Linke Seite vom Bahnhof aus gesehen: Uhrmacher- und Nähmaschinengeschäft Opitz, Blumenhaus Wiedemann, eine Tischlerei, Pelzgeschäft Vetter. Dort wurde der Sohn der Eheleute Vetter, Frank Vetter, vor 75 Jahren geboren. Durch den Verkauf, jetzt wohnhaft mit Frau in der Großenhainer Straße 25. Dort war ich als Kind oft bei meiner Tante Liesbeth Vetter in ihrem wunderschönen großen Garten spielen, der von der Bahnhofstraße bis zum Haag reicht. Dann gab es in der Straße einen Korbmacher König, das große Kaufhaus Ließ, vorher noch eine Klempnerei, Molkereigeschäft Geidel sowie Fahrradwerkstatt und Geschäft Lode. Rechts der Bahnhofstraße war das Papier- und Zeitungsgeschäft Schmidt. Die Tochter Sigrid Schmidt ging mit mir in meine Schulklasse am Kirchplatz. Dann kam Friseurgeschäft Kundisch, Korbmacher Anders, Schuhhaus Dreßler, Uhrmacher- und Schmuckgeschäft Vogel, Hutgeschäft Walther, Bäckerei Schwarze und Schuhhaus Schulze.