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Blaues Licht gegen Wild

Region | Von | 7. Juli 2017

IMG 8805 Wildwarnreflektor Foto privat

Die Erfahrungen zeigen: Wildtiere schrecken vor der blauen Farbe der Warnreflektoren zurück Foto: privat

Jagdgenossenschaft Werben will mit Reflektoren helfen, Wildunfälle bei Dunkelheit zu reduzieren.

Region (jk). Die Jagdgenossenschaft Werben hat im Raum Werben zahlreiche Wildwarn-Reflektoren an Straßenbegrenzungspfeilern angebracht und will so einen Rückgang der Wildunfälle in der Region bewirken. Versuche in Sachsen und Bayern haben ergeben, dass mittels derartiger Wildwarner die Zahl der Wildunfälle in der Dunkelheit tatsächlich drastisch zurückgegangen ist. Tiere können die Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen nicht einschätzen und wechseln auch unmittelbar vor dem Fahrzeug auf die Fahrbahn. Nun sollen Lichtblitze helfen: mittels einer blauen Reflexfolie, die nachts durch vorbeifahrende Fahrzeuge angestrahlt wird, wird ein blaues Aufleuchten erzeugt. Werden die Wildwarner in regelmäßig kurzen Abständen angebracht, bewirkt das vorbeifahrende Auto ein gleichzeitiges Aufblitzen mehrere Wildwarner. So entsteht ein zusammenhängendes Lichtband oder ein sogenannter Lichtzaun, der das Wild veranlasst, anzuhalten oder umzukehren. Blau ist eine regelrechte Schreckfarbe, weil es in der Natur nicht so hell leuchtend vorkommt und von den Tieren sofort als fremd und daher potenziell gefährlich empfunden wird. Nach den vorliegenden Erfahrungen ist mit einer Gewöhnung der Tiere an die blauen Reflektoren nicht zu rechnen, weil einerseits die Farbe blau dem Wild fremd bleibt und Gefahr signalisiert und andererseits stets neue Generationen nachwachsen. Wir Menschen können das Blau kaum sehen, aber Wildtiere haben ein anderes Farbempfinden: vor allem Grün- und Blautöne können die Tiere bis in den ultravioletten Bereich sehen, während für Rot, Orange oder Weiß kaum eine Farbwahrnehmung bei Wildtieren möglich ist. Das Dreikantprofil der Wildwarnreflektoren reflektiert das Licht in Richtung Straßenrand, wo es von den Tieren wahrgenommen wird. Aber auch der Blick des Autofahrers wird durch das ungewohnte blaue Aufleuchten des Reflektors zum Straßenrand gelenkt. So kann er schon frühzeitig auf sich eventuell näherndes Wild reagieren und seine Geschwindigkeit an diese Situation anpassen.
Die Jagdgenossenschaft Werben hat insgesamt 500 Stück eigenfinanziert und hofft auf das Nachziehen anderer Gemeinden oder Jagdkollektive. Die Wirkungsweise wird von Werben kommend in Richtung Burger Kurven oder Richtung Cottbus und von Babow Richtung Milkersdorf getestet. Das Land wollte sich übrigens nicht an den Kosten beteiligen, weil es – entgegen anderen Bundesländern – nicht von der Wirkung überzeugt ist.



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