Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Mit Schlammsäcken gegen die braune Spree - Märkischer Bote Mit Schlammsäcken gegen die braune Spree Mit Schlammsäcken gegen die braune SpreeMärkischer Bote
Freitag, 29. März 2024 - 09:48 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
11°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Mit Schlammsäcken gegen die braune Spree

Wirtschaft | Von | 18. August 2017

IMG 9223

Diese Woche informierte sich Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger (2.v.l.) auf Einladung des SPD-Bundestagsmitgliedes Ulrich Freese (3.v.l.) mit Vertretern des Umweltministeriums, der LMBV und der Stadt Spremberg über die Vorhaben an der Vorsperre Bühlow
Foto: T. Richter-Zippack

Neuer Großversuch startet im Frühjahr 2018 an der Talsperre Spremberg Festes Sediment ist auch als Rohstoff für die Industrie zu nutzen.

Region (trz). Sie sind zwischen zehn und 20 Meter lang und können 200 bis 500 Kubikmeter Substrat aufnehmen: Im Frühjahr 2018 sollen an der Vorsperre Bühlow südlich der Talsperre Spremberg drei riesige Schlammsäcke ausgebracht werden.
Die sogenannten „Geotubes“ werden mit dem stark eisenhaltigen Schlamm aus der Spree gefüllt. Das Wasser tritt aus den Säcken aus, zurück bleibt ein mehr oder weniger festes Sediment. Das wiederum erfährt anschließend entweder seine Deponierung oder dient als Rohstoff für die Industrie. Mit diesem neuen Großvorhaben wollen das Brandenburger Umweltministerium und Bergbausaniererin LMBV der braunen Spree weiter zu Leibe rücken. Ob sich das ehrgeizige Projekt bewährt, wird sich zeigen. Zumindest gibt es bereits Kontakte zur Industrie, die das Eisensediment aus der Spree verwerten könnte, beispielsweise zur Herstellung von Schiffsanstrichen. Ob das wirklich funktioniert, wird getestet.
Bereits ab September dieses Jahres werden die drei Absetzbecken neben der Bühlower Vorsperre beräumt und anschließend saniert, kündigt Kurt Augustin, Abteilungsleiter Wasser- und Bodenschutz im Brandenburger Umweltministerium, an. Per Zentrifuge werde das Wasser entfernt, das übrige Substrat deponiert. Da dieses Verfahren sehr teuer ist, sollen ab 2018 die Schlammsäcke a la „Geotubes“ erprobt werden. Finanziert werde das Ganze aus dem Braunkohlen-Verwaltungsabkommen, das erst vor wenigen Monaten für die Jahre bis 2022 ausgehandelt und beschlossen worden war.
Auch die LMBV-Bergbausanierer sind auch unweit der Quelle der extrem hohen Eisenkonzentrationen in der Spree nicht untätig. An und unweit der Spreewitzer Rinne in Sachsen, wo aus den Bergbaukippen die Eisensubstanzen in den Fluss einströmen, werden insgesamt drei Anlagen sowie mehrere Brunnenriegel errichtet, die genau dieses Phänomen massiv reduzieren sollen. „Wenn alle unsere eingeleiteten Maßnahmen greifen, so in fünf bis acht Jahren, können wir den Eisenanteil in der Spree etwa um die Hälfte reduzieren“, kündigt LMBV-Fachmann Volkmar Zarach an. Bislang enthalte das Spreewasser bis zu acht Milligramm gelöstes Eisen je Liter. In Spremberg solle dieser Wert auf zwei bis zweieinhalb Milligramm absinken. Zum Vergleich: Ab circa drei Milligramm je Liter präsentiert sich das Eisen durch die Braunfärbung des Wassers.
Außerdem, so sagt Zarach augenzwinkernd, habe er der Spremberger Bürgermeisterin Christine Herntier bereits versprochen, eines Tages gemeinsam mit ihr in der sauberen Spree baden gehen zu wollen. Wann dies geschehen könnte, sei derzeit allerdings noch ziemlich unklar.



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar

Diese Schlammsäcke taugen garantiert nichts.


Das könnte Sie auch interessieren: