Senftenberg im Zauber des Orient
Feuilleton | Von CGA Verlag | 24. November 2017Neue Bühne: „Aladin und die Wunderlampe“.
Senftenberg. Es ist die reingewaschene, wunderbunte Welt der Basare mit ihren üppigen Farben und Kontrasten, die hier in klaren Linien und offener, übersichtlicher Spielweise und fröhlicher Grundstimmung auf die Bühne kommt. Tom Bartels stellt da einen ganz hiesigen Jungen hinein, der seinem Vater am Schneidertisch hilft, aber noch lieber durch die verwinkelten Gassen schlendert, Fußball spielt und von den süßen Datteln nascht, die sich auf dem Basartisch türmen. Aber es geschieht da auch ein Zauber, zunächst als Schattenspiel, dann listig eintretend ins grelle Leben.
Regisseurin Edith Ehrhardt hat die wohl bekannteste Geschichte aus “Tausendundeine Nacht“ für die neue Bühne Senftenberg bearbeitet und klare Gestalten geschaffen, die sich in märchenhaft-üppigen Kostümen oder eben, wie Tom, ganz einfach ausgestattet gegenüber stehen. Barbara Fumian ist die Ausstatterin, die mit ihren Bauten und orientalischen Gewändern viel erzählen will und kann, noch ehe Worte fallen. So wird es auch möglich, dass unter ihren Turbanen und stoffreichen Roben wenige Schauspieler viele Rollen geben. Da wird Roland Kurzweg mit sichtlichem Vergnügen vom stummen Diener zum liebevollen Vater, hockenden Bettler, Herold, Ali 1 und Ali 2. Cattharina Struwe (großartig in ihren männlichen Wutausbrüchen!) mutiert vom Zauberer zum Großwesir, zur Wache und zum Händler, Anna Schönberg wackelt würdig treppan und treppab als Sultan, ist Händler, Dschinni und Wache. Der Wechsel macht es notwendig, die Figuren etwas zu überziehen, womit sie wohl auch wahrlich märchenhaft werden. Nur Aladin bleibt immer auffallend natürlich, gleichsam Gast im Wunderland, und er bekommt seine schöne, stille Jasmin (Hanka Mark). Ende gut, alles gut für die begeisterten Premierenkinder zwischen sechs und neun Jahren aus Senftenberger und Calauer Schulen. Sie halten die reichliche Stunde gut durch.
Familienvorstellungen gibt es am 26.11. und 3.12.2017, 16 Uhr. J.Hnr.
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