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Cottbus: Ostsee dient Hochwasserschutz

Cottbus | Von | 29. Dezember 2017

Am 1. November 2018 ist Flutungsbeginn / Genügend Stauraum geplant.

Cottbus (trz). Der 1. November 2018 dürfte in die Chroniken der Cottbuser und der Niederlausitzer eingehen. Denn an jenem Donnerstag soll die Flutung des Cottbuser Ostsees, des mit 1900 Hektar künftig größten Gewässer Brandenburgs, starten. Kostbares Spreewasser wird über den Hammergraben in das komplett ausgekohlte Restloch des Tagebaus Cottbus-Nord eingeleitet. Voraussichtlich Mitte des nächsten Jahrzehnts soll der See vollendet sein.
Halber Meter Puffer
Die Cottbuser warten jedenfalls schon gespannt auf das neue Wasserparadies. Und es wird sie künftig auch schützen. Denn der Ostsee kann im Fall der Fälle durchaus als Hochwasserspeicher dienen, erklärt LEAG-Chefgeologe Ingolf Arnold. Normalerweise umfasse das Gewässer eine Wasserhöhe von 62,5 Metern über Normalnull. Der kürzlich bei den Behörden beantragte Höchststand belaufe sich auf 63,0 Meter. „So steht also ein Puffer von einem halben Meter zur Verfügung“, sagt Arnold. Was sich erstmal wenig anhört, umfasst in Wirklichkeit mal locker neun Millionen Kubikmeter Wasser. Oder anders ausgedrückt: die Hälfte des Stauraums der Talsperre Spremberg. Durch diesen Mechanismus müsse auch nicht so viel Wasser abgeleitet werden wie ursprünglich vorgesehen. Die Menge werde von bislang zwei Kubikmeter je Sekunden auf 0,8 Kubikmeter reduziert. Ergo: Der Auslauf könne kleiner gebaut werden. Zudem werde der sich daran anschließende Schwarze Graben nicht mehr bei Maiberg, sondern bereits nahe der Mauster Kreuzung an der B 168 enden.
Jetzt hoffen die Bergbausanierer bis Ende 2018 auf den Segen der Behörden. Falls dies nicht klappen sollte, wurde ein vorzeitiger Flutungsbeginnt beantragt. Die Chancen für den Flutungsbeginn Anfang November 2018 stehen also gut. Vorausgesetzt, es ist dann genügend Wasser in der Spree Weggenommen werde dabei niemanden etwas, stellt Ingolf Arnold klar. Die Flutung von Tagebauseen besitze kraft Gesetzes die geringste Priorität. Erst wenn alle anderen Bedürfnisse von weiteren Wassernutzern befriedigt sind, könne das Nass auch in die Grube fließen.
Indes läuft die Sanierung im ausgekohlten Tagebau Cottbus-Nord auf vollen Touren. Nach Angaben der LEAG-Ostsee-Projektleiterin Birgit Schroeckh wird derzeit die Verfüllung des künftigen Seebodens und der alten Kohlebahnausfahrt vorgenommen. Ebenso stellen die Rütteldruckverdichter stabile Böschungen her. Zudem geht es mit der Uferabflachung weiter. Rund 150 bis 200 Arbeiter seien aktuell auf der größten Landschaftsbaustelle Deutschlands und wahrscheinlich auch Europas beschäftigt.
Neue Aussicht möglich
Übrigens: Wer die Wandlung vom Tagebau zum See hautnah miterleben möchte, kann sich auf die neue Aussichtsplattform am Einlaufbauwerk bei Lakoma freuen. Diese steht ab der Jahreswende 2017/2018 zur Verfügung, kündigt Schroeckh an. Mehr noch: Etwa zeitgleich erfolge die Freigabe des dortigen wegen der Bauarbeiten gesperrten Radweges. Und am 1. November 2018, dem historischen Tag am Ostsee, soll, wenn alles klappt wie geplant, das erstmalige Aufdrehens des Schiebers am Hammergraben entsprechend begangen werden. Vier bis sechs Jahre werde es dann dauern, bis der Ostsee vollendet ist.



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