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Der Panzer war eine Gedenkstätte für gefallene sowjetische Soldaten

Bäume statt Panzer / Wo bis 1989 das Denkmal stand, werden heute Jahresbäume gepflanzt
Zahlreiche Einsender wussten über das vergangene Rätselfoto bescheid. So auch die Forsterin Kathrin Fiebig: „Auf dem Foto ist das Panzerdenkmal zu sehen. Im Hintergrund erkennbar ist die Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“. Es war eine Gedenkstätte für gefallene sowjetische Soldaten des 2. Weltkrieges. Als mein Mann und ich 1985 geheiratet haben, hatten wir einen Blumenstrauß an diesem Mahnmal niedergelegt, welches dann auch fotografiert wurde“.
Siegfried Krug ergänzt: „Die Goetheschule hieß früher Luisenschule und war eine reine Mädchenschule. Diesen Panzer T34 habe ich selbst von 1954 bis 1956 in Torgelow Dröger Heide in Mecklenburg bei der Kasernierten Volkspolizei gefahren. Er hat sich sehr gut gefahren. Er war damals der schnellste und wendigste Panzer der Welt. Ich durfte den neuesten und letzten Typen des T34 fahren, der mit pneumatischer Lenkung vom Turm aus gesteuert werden konnte. Ob es sich bei diesem T34 auf dem Foto um den letzten Typ handelt, kann ich nicht sagen. Auf dem Ehrenplatz haben wir – die Mitglieder des Fanfarenzuges Forst – nach Feierabend freiwillig die Gehwegplatten verlegt. Wir haben so gearbeitet, dass er bis zum Tag der Novemberrevolution fertig gestellt werden konnte. Manchmal haben wir bis spät abends unter Scheinwerferlicht gearbeitet. Dafür hatten wir einen alten Schwungrad-Mischer mit Keilriemen von den Bauleuten zur Verfügung gestellt bekommen. Für diese ehrenamtliche Arbeit haben wir unsere erste gemeinschaftliche Bekleidung für den Klangkörper erhalten. Ich war schon seit 1948 dabei, später war ich auch Ausbilder und hatte die Leitung des Zuges übernommen. Heute bin ich Ehrenmitglied. In Spitzenzeiten waren wir bis zu 90 Männer und Frauen. Ich selbst hatte mit der kleinen Trommel begonnen, aufgehört hatte ich mit der Fanfare und konnte als Ausbilder auch andere Instrumente spielen.“
Horst Baltin weiß: „Das Bild wurde in den 70er Jahren aufgenommen. Der Panzer stand bis 1989 an dieser Stelle. Im Sommer 1989 nannte man die Goetheschule Realschule. Im Jahr 2007 ist sie geschlossen worden. Seit 1989 werden auf diesem Platz Jahresbäume gepflanzt – der Jahresbaum 2012 ist die Lärche. 1968 bin ich zur Armee gekommen, da stand der Panzer noch nicht. Das war unser Sammelplatz. Von hier sind wir über die Berliner Straße zum Platz des heutigen Kauflandes gezogen, wo wir vereinigt wurden.“
Thomas Methe weiß: „Im November 1971 war die Einweihung des Ehrenmals für die Einheiten der ersten ukrainischen Front“.
Christine Görgen erinnert sich noch an ihre Schulzeit: „Wir ehemaligen Schüler treffen uns regelmäßig zu Klassentreffen. Wir haben schon das 50-jährige Treffen gefeiert. Schöne Erinnerungen habe ich an das Chemielabor von Frau Schmidt. Hier haben wir viel experimentiert und auch gern Schabernack getrieben. Und ich habe sehr gut Mathe gelernt bei Herrn Kühn. Ich war auch zur Schließung der Schule 2007 in Forst. Es war eine sehr schöne Veranstaltung. Ich habe viele ehemalige Schüler und Lehrer getroffen. Schabernack haben wir auch mit dem Panzer getrieben. Wenn die Jugend aus dem ‚Kegeldamm‘ nach Hause gegangen ist, sind wir auf den Panzer geklettert – das war damals natürlich streng verboten. Andere ‚freiwillige Pflichtveranstaltungen‘ haben dagegen keine schönen Erinnerungen hinterlassen.“
In Ulrich Blaskoda werden Erinnerungen an seine Offizierszeit wach: „Zu dieser Zeit diente ich im Fliegertechnischem Bataillon 3 in Preschen als Panzertechnischer Offizier in der
Flak Batterie. Bevor der T34 auf seinen richtigen Standort einen extra dafür gemauerten Sockel gezogen wurde, wurde er farbmäßig auf Vordermann gebracht. Für mich war es eine schöne Erinnerung als direkt Beteiligter dabei gewesen zu sein. Leider musste ich nach meiner Rückkehr nach fast 40 Jahren feststellen, dass auch diese Erinnerung an Forst ausgelöscht wurde; waren es doch 1945 sowjetische Panzer, die auch den Forstern den Frieden ein Stück näher brachten.