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Cottbus. Die Schaffner in der Bahn hatten einen „Münzer“ an der Schaffnertasche, um Kleingeld herausgeben zu können - Märkischer Bote Cottbus. Die Schaffner in der Bahn hatten einen „Münzer“ an der Schaffnertasche, um Kleingeld herausgeben zu können Cottbus. Die Schaffner in der Bahn hatten einen „Münzer“ an der Schaffnertasche, um Kleingeld herausgeben zu könnenMärkischer Bote
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Cottbus. Die Schaffner in der Bahn hatten einen „Münzer“ an der Schaffnertasche, um Kleingeld herausgeben zu können

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 19. Dezember 2010

Bahnhofspostamt für die Region / Umschlagplatz für Briefe und Pakete von der Schiene auf die Straße

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Unser „Damals-war’s-Foto“ der letzten Woche hat wieder große Resonanz bei unseren Lesern ausgelöst.
Georg Müller hat die Lösung in eine kleine Geschichte verpackt: „Das galt im Bewusstsein der Niederlausitzer schon immer: In Cottbus geht’s bergauf – am Bahnhof fing es an. Tröstlich stimmt das einladende Lächeln der überaus charmanten jungen Schaffnerin mit dem blitzblanken Geldschrank im Taillenbereich und die freundliche Miene des zünftigen Tramführers. Auf dem alten Bahnhofsvorplatz, ganz ohne Wendeschleife, geben sie mir an einem sonnigen Vormittag Auskunft, wie’s denn mit ihnen kürzestens nach Sandow gehen kann: ‘Oder steigen Sie schon an der Schlosskirche aus und besuchen Sie unsere schöne Sprem – na ja, so richtig auf Vordermann ist sie noch nicht, aber das wird noch – Ehrenwort!’“
Unser Leser Jens Pumpa wusste ebenfalls Bescheid: „Die Zufahrt (Rampe) für Autos und für die Straßenbahn zweigte zwischen den Brücken am ehemaligen Stellwerk rechtwinklig ab und führte auf den Vorplatz des alten Cottbuser Bahnhofs. Das ist auch die Lösung.
Der Platz und der Bahnhof lagen als Insel zwischen den Gleisen. Im Jahr 1977 wurde der Streckenabschnitt Bahnhof – Bahnhofsbrücke eingestellt.“
Dieter Leubauer erkannte das Motiv ebenfalls und erinnert sich: „Nachdem ich im September 1960 von dort mit der Straßenbahnlinie 1 rumpelnd über die Bahnhofsrampe, die Bahnhofbrücke und dann durch die damals noch (und vielleicht bald wieder?) von schönen Bäumen und Vorgärten gesäumte Bahnhofstraße ins Stadtzentrum fuhr, wurde ich ein richtiger Cottbuser.
Das Gebäude im Bildhintergrund ist das als Nachkriegslösung noch bis Februar 1983 in Betrieb gewesene Bahnhofs-Postamt „Cottbus 2“. Postkunden konnten den dort befindlichen Postschalter nutzen.
Die für den Ostteil des Bezirkes Cottbus wichtigere Funktion war natürlich der Umschlag von Postsendungen aller Art zwischen Straßen- und Schienenfahrzeugen, der von den Angestellten dieses „Knotenleit-Postamtes“ in der Verladehalle und an zwei Anschlussgleisen an dort stehenden Bahnpostwagen rund um die Uhr vorgenommen wurde. Außerdem wurde auch ein so genannter Post-Ladungsaustausch direkt am Bahnsteig an den Bahnpostwagen von D- und Eilzügen (z. B. in Richtung Berlin) durchgeführt. Im Gebäude selbst war eine Verteilstelle für den von der Deutschen Post auch betriebenen Zentralen Kurierdienst (ZKD) untergebracht.“
Horst Klausch schrieb uns: „Im ‘kargen Hintergrund’ erkannte ich sofort das ehemalige Postamt Cottbus 2 (Bahnhofspostamt), das bis 1983 noch in Betrieb war und mit Inbetriebnahme des Neubaus in der Vetschauer Straße wieder von der Deutschen Reichsbahn genutzt wurde. Links erkennt man den Eingang zum Schalterraum. Das größere Gebäude war die Packkammer. Kaum zu glauben, dass dort zur Weihnachtszeit täglich zig-Tausende Pakete bearbeitet wurden. Sie kamen t in so genannten Sackwagen, das waren geschlossene Güterwagen, voll mit Paketen gestapelt, aus ganz Deutschland an. Hier wurden sie zu den Orten im Kreis Cottbus mit Lastkraftwagen weiter geleitet.“
Diethart Schulz ergänzt: „Die Elektrische fuhr damals noch den Bahnhofsberg hinunter direkt zum Hauptbahnhof – und natürlich auch wieder zurück. Deshalb hatten die Triebwagen zwei Führerstände.
Die Schaffner gaben das Signal zum Halten und Abfahren durch Ziehen an einer Lederleine im Inneren der Bahn. Kassiert wurde direkt in der Bahn und ein Fahrschein ausgehändigt.“
Von Hans Krause erfahren wir: „Es gab zwei Gleise, wo die Wagen be- und entladen wurden. In der Mitte des Gebäudes befand sich ein öffentlicher Schalterraum. Noch bis 1978 stand jahrelang im Winter nachts eine alte Straßenbahn auf einem der beiden Gleise, sie diente als Aufenthaltsraum für die Taxifahrer. Dort fuhr ansonsten die Linie 1.“
Manfred Krokor schließlich meldet hocherfreut: „Der Straßenbahnfahrer ist mein Vater Hans Krokor. Er war Anfang der 1950er Jahre mal Straßenbahnfahrer. Dann hat er in der Lackiererei von Cottbusverkehr gearbeitet. Seinen ‘Bummi-Bus“ kennen noch viele Cottbuser.

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Unser Leser Dieter Leubauer schickte uns ein Foto vom Eingang der Poststelle „Cottbus2“ auf dem Cottbuser Bahnhof



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