Forst: Das ursprüngliche Forster Rathaus
Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von CGA Verlag | 21. Juni 2007Das ursprüngliche Forster Rathaus stand an der Ostseite
Das Forster Rathaus stand direkt hinter der Stadtkirche, wo bis vor einigen Jahren der Busbahnhof war, löst Leser Manfred Linder das Bild der letzten Woche auf. Auch Thomas Methe lag richtig. „Bis zur Kriegszerstörung lag es an der Ostseite des Marktes. Später gab es dort oft?Rummel“.
Zwei Häuser
Stammleserin Elfriede Bonkatz: „In dem kleineren Gebäude befand sich das Einwohnermeldeamt, wo ich 1928 mit meinen Eltern einen Reisepass beantragen war. Als wir weggingen, kam uns ein Brautpaar entgegen. 10 Jahre später habe ich im linken Gebäude, in dem sich auch die Polizeiwache befand, gegen eine betrügerische Gesellschaft?Strafanzeige gestellt“.
„Die Stadtpolizisten hatten einen grünen, offenen Mannschaftswagen.?Wir Kinder sagten dazu ‘Überfallwagen“, so Thomas Methe. „Über dem Eingang, der auf dem Bild verdeckt ist, befand sich das Forster Stadtwappen über der Balkontür. Ganz oben im?Mansardenteil prangte das Brühl’sche Wappen.“
Am Markt blickte man von der Mühlenstraße automatisch nach links, denn vor dem Rathaus war immer etwas los. Entweder kamen Autos oder Nobelkarossen, vor dem Gebäude eine Traube Menschen, die diskutierten.
Zerstörung
Nach dem Krieg wurden die Gebäude abgetragen und in den 70er Jahren der Busbahnhof angelegt. „Statt einladender Hotels und moderner?Geschäftshäuser prägten Ruinen nun das Bild der Stadt. Aufbau und Abriss der Plattenbauten zeigen, dass die Stadt immer im?Wandel ist. Aber so schön wie es einmal war, wird Forst nie wieder werden“, resümiert Wolfgang Schenk.
Am Telefon erzählte Ruth Treiber ihre Erinnerungen: „Im Kaufhaus Mundt ,früher Löwenstein, an der Ecke von Marktstraße und Lindenstaße arbeitete mein Vater. Er war dort Mädchen für alles, arbeitete an Heizungsanlage und Warenanlieferung. ?Und Bei Hochzeiten in der Kirche musste er immer den roten Teppich ausrollen“, so die Leserin. „Im Krieg habe ich ihm immer Essen von zu Hause mitgebracht, in einem Steinkrug, ich bin immer von der Triebeler Straße aus gelaufen.?Fahrräder waren ja Fata Morgana!“
Vorbei musste sie auch am Café Schwabe in der Amtsstraße. „Da hat es gerochen…“ erinnert sie sich. Aber ein Besuch war genauso unrealistisch wie das Fahrrad.
Auch sie findet es schade, dass die alten Gassen verschwunden sind: „Da kann man sehen, das früher Forst durch Ochsen regiert wurde…“