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Guben: Seydelsche Mühle

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 29. März 2008

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Einst die Seydelsche Mühle, dann Kaserne und Stadthaus

Wieder haben wir viele Briefe mit ausführlichen Erinnerungen erhalten.
Dietrich Kühn schrieb uns ausführlich: „Es handelt sich um die Kaserne des II. Ersatzbataillon/12. Grenadier-Regiments – I. Reservebataillon. Etwas zur Geschichte des Garnisonsstandortes Guben: Die Ersterwähnung des Gubener Standortes war im Jahr 1710 nach Beendigung des Nordischen Krieges. 1747 erfolgte der Bau der Hauptwache und zwischen 1741 und 1812 waren hier die Infanterie-Regimenter Graf Brühl (Einsatz im Siebenjährigen Krieg), von Carlsberg (1778 Einsatz im Bayerischen Erfolgskrieg) untergebracht. Die Preußische Garnison war von 1816 bis 1881 in Guben. Teile des 8. Leib-Grenadier-Regimentes, seit 1839 Lazarett und Königliches Bezirkskommando. 1864 waren die Gubener Regimenter in Dänemark im Einsatz und 1870/71 in Frankreich, danach wurde die Gubener Garnison und das Kaiserliche Heer aufgelöst.“
Reiner Ladewig konnte uns zur weiteren Geschichte ganz persönliche Erinnerungen übermitteln: „Zum Thema Stadthaus. Es entstand aus der Seydelschen Mühle, wo mein Urgroßvater, Reinhold Mühle, als Müller arbeitete, bevor er die Windmühle seines Vaters in Groß Bösitz übernahm. Die Mühle hatte ein eigenes Wasserkraftwerk, um für den Eigenbedarf, aber auch zur Abgabe, Strom zu erzeugen. 1913 wurde der Betrieb eingestellt. Im 1. Weltkrieg wurde das Gebäude als Kaserne des I. Bataillons des Reserve-Infanterie 12 genutzt, daher das Foto. Guben war mit zeitlichen Unterbrechungen seit 1710 Garnisonsstadt. Das Stadthaus in seiner Funktion wurde 1923 eingeweiht, weil das Rathaus für die aufstrebende Stadt zu klein wurde. Im Krieg teilweise zerstört und ausgebrannt, wurde der unversehrte Teil später als Lehrlingswohnheim genutzt. Es wurde, nach meiner Erinnerung, in den 70er Jahren wieder aufgebaut, aber nicht in der ursprünglichen Form, und nie fertig (der Außenputz). Jetzt baut man erneut, weil die Stadtverwaltung (Schloss Grüne Wiese) wieder einziehen soll. Vor dem Gebäude am Neißedamm war eine Bushaltestelle, die meine Mutter und ihre Geschwister oft nutzten, um ihre Großeltern (Müller Mühle) in Groß Bösitz zu besuchen.“
Und Bärbel Koschack teilte uns mit: „Im 2. Weltkrieg kam es zur Teilzerstörung des Gebäudes. Nach dem Wiederaufbau wurde es als Internat für Berufsschülern genutzt. Zu erwähnen sei noch, dass die ‘12er’ (das 12. Infanterie-Regiment) einen Fußballclub bildeten, an Punktspielen teilnahmen und die Spielstätte der spätere Spicherer Platz war.
Vielen Dank allen Ratefreunden und vor allem Schreibern und Anrufern!



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