Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Guben: Hotel „Zum Goldenen Schiff“ - Märkischer Bote Guben: Hotel „Zum Goldenen Schiff“ Guben: Hotel „Zum Goldenen Schiff“Märkischer Bote
Freitag, 19. April 2024 - 07:15 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
5°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Guben: Hotel „Zum Goldenen Schiff“

Region | Von | 30. Mai 2009

damals090606_guSehr detaillierte Antworten erreichten uns in dieser Woche. Reiner Ladewig berichtet: „Zu sehen war diesmal das Hotel Zum Goldenen Schiff aus anderer Perspektive, nämlich von der Ecke Königstraße, die geradeaus führt, und dem Kastaniengraben, der dann stark rechts abbiegt und zur Synagoge führt, die 1837 erbaut und in der Kristallnacht am 9.11.1938 von den Nazis abgebrannt wurde.
Links geht es in den Lindengraben. Beide ‘Gräben’ haben ihre Namen daher, weil sie früher zu den Wehranlage der Stadt gehörten, die parallel zur Lubst verliefen. Sie waren bis zu 16 Meter breit und mit Wasser gefüllt. Als der Bedarf nicht mehr bestand, wurden sie zugeschüttet.
Der Lindengraben wurde 1899 gepflastert und für den Fuhrwerksverkehr freigegeben. Die Holzbrücke über die Lubst hinter dem Hotel Zum Goldenen Schiff wurde 1801 durch eine steinerne ersetzt, die 1804 dem Hochwasser zum Opfer fiel. Der Name ‘Königstraße’ kommt daher, weil sowohl August der Starke als auch Zar Peter der Große sie passiert haben.
Zum Hotel: Inhaber war Kurt Brunsch, Königstraße 46. Dort logierten besonders im Winter die Schiffseigner, deren Kähne, Zillen genannt, an der Lubst vor Anker lagen. Nicht zuletzt darum weil das ‘horizontale Gewerbe’ vertreten gewesen sein soll.
Links im Bild können wir noch ein Bruchstück von ‘Fellritters Geschäft’ erkennen, Königstraße 47, einer Aufkaufstelle für Felle und Häute.“
Bärbel Koschack ergänzt: „Das Hotel hat eine lange Geschichte. Der Name erinnert an die Schifffahrt im 16. Jahrhundert. Die Neißeschifffahrt war einst recht bedeutsam und offenbar höchst ertragreich, so dass sich ein angesehenes Lokal den Namen zulegen konnte. Im Alten Guben (16. Jahrhundert) ist das Hotel als kleines Haus als Treffpunkt und Unterkunft der Schiffer erbaut worden.
Im 18. Jahrhundert wurde das Hotel abgerissen, und zur Gründerzeit entstand dieses schöne Bauwerk.
1933 wurde es folgende Zeitungsanzeige veröffentlicht: ‘Hotel Goldenes Schiff, Königstraße 46, täglich Konzert, Auftreten erster Künstler, Tanz und Kabarett, Hotelzimmer von 1,50 Reichsmark an und Garagen. Inhaber Kurt Brunsch’, der auch bis 1945 das Hotel leitete. Es war also ein Familienunternehmen in mehreren Generationen.
Das Hotel steht heute in Gubin nicht mehr. Es war ein berühmt berüchtigtes Hotel, welches bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ein Schmuckstück in Guben war.“



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: