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Cottbus: Beichers Bierstuben

Region | Von | 16. Juli 2009

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Die Gaststätte „Beichers Bierstuben“ wurde Mitte der 80-er Jahre abgerissen

Das „Damals-war’s“-Foto in der vorigen Woche hat bei sehr vielen Lesern wieder ganz persönliche Erinnerungen hervorgerufen.
Jürgen Bittner mailte uns: „Es handelt sich natürlich um die Mühlenstraße (also Antwort A). Das Gebäude selbst beherbergte die Gaststätte ‘Schenkers Bierstube’, die von der schon ‘alten’ Frau Schenker und ihrem Sohn betrieben wurde. Ich glaube mich zu erinnern, dass in der vorderen Gaststube ein Billard stand und es in dem hinteren Raum ein Vereinszimmer gab.“ An „Beichers Bierstuben“, Inhaber Alfred Schenker, erinnert sich R. Schenker sehr gut: „Mein Vater übernahm die Gaststätte 1946 und führte sie erfolgreich bis zu seinem Tode 1965. Danach stieg mein Bruder mit seiner Ehefrau ein und meine Mutter Emma Schenker blieb, bis sie ins Wichernhaus kam, die gute Seele der Gaststätte. Das Haus gehörte den Geschwistern Beicher, eine Erbengemeinschaft. Sie schenkten das Haus der Stadt. Auf der Hofseite gab es ein Hinterhaus mit Wohnungen. In dem Anbau war zuerst die Malerei Saretz, später die Polsterei Olbrich untergebracht. Die Gaststätte hätte sicher eine Überlebenschance gehabt. Der Raum rechts unten war ein Gewölbe-Zimmer, der Bierkeller war ähnlich wie der Meldekeller beschaffen.“
Brigitte Buder hat aber einen anderen Namen der Gaststätte mitgeteilt: „Es war die Gaststätte ‘Beichers Bierstube’, Inhaberin war Frau Schenker, die die Gaststätte bis ins hohe Alter dort geführt hat. Fast jeden Sonntag schickte ich meinen Sohn dorthin, um Malzbier in Flaschen zu holen, weil das Doppelkaramelbier zu DDR-Zeiten sehr gut schmeckte. Die Flasche kostete ohne Pfand 50 Pfennige. Bedingung war, dass leere Flaschen mitgebracht wurden. Frau Schenker sagte dann zu meinem Sohn bei der Ausgabe ‘Fünf Schmalzbier’. Sie hatte ein riesiges Getränkelager in dem ehemaligen Tanzsaal eingerichtet. Von ‘Beichers Bierstube’ aus konnte man vom Flur aus direkt zur Gaststätte ‘Paulaner Bräu in der Sandower Straße durchgehen. Wir wohnten nämlich in der Neustädter Straße, die vor dem Krieg das Vergnügungsviertel von Cottbus war.“
Kurt Hertwig schrieb uns: „Es sind ‘Beichers Bierstuben’. Seit Ende der 70-er Jahre bis zur Schließung waren meine Frau und ich Gäste des alten Bierlokals mit begrenzter Küche. Die Wirtschaft betrieben Manfred und seine Ehefrau Hedwig Zernick bis zum bitteren Schluss. Beliebt war der ‘Schnitzel-Donnerstag’ und der Gastraum nebenan war Versammlungsort des Frauen-Handballvereins. Wir feierten hier schöne Feste, ließen auch Himmelfahrt nicht aus. Im Haus wohnten drei Mitglieder der Sängergruppe ‘Wacholder“. Auch sie setzten sich mit dafür ein, dass Haus nicht abzureißen, hatte es doch ein wunderbares Kellergewölbe. Doch der Denkmalschutz ließ nicht mit sich reden. 1985 traten wir zur Abschiedsrunde an. Das Wirtspaar erhielt als Ersatz die Genehmigung zum Betreiben des ‘Schillerschlößchen’. Dort blieb es bis 1995 und ging dann in den Ruhestand. Inzwischen sind Herr und Frau Zernick verstorben.“
Elfrun Liebig wusste ebenfalls sehr gut Bescheid und erinnerte sich: „In diesem um 1780 erbauten Haus in der Mühlenstraße 19 eröffnete 1869 Franz Beicher eine Gastwirtschaft unter dem Namen ‘Beichers Bierstuben’. Zuvor waren sein Vater Gustav und er selbst als Tischlermeister in diesem Haus tätig. Nach Franz Beicher übernahm Alfred Schenker diese Gaststätte und war bei Insidern sehr beliebt. Leider wurde auch dieses Haus 1983 Opfer der Abrissbirne, davon habe ich noch Aufnahmen. Rechts auf dem Bild ist das Evangelische Gemeindezentrum zu erkennen.“



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Hallo,

Dies Haus kenne ich noch gut. Da ist mein Papa dort geboren und aufgewachsen war.
Vor dem Mauerbau hat es ihn nach Hamburg verschlagen wo ich 1962 geboren
wurde. In den 70igern waren wir fast einmal jährlich in Cottbus um meine Oma und Ihre Schwester zu besuchen.
Ich erinnere mich an die Toilette im Zwischestock, das dunkle Treppenhaus und die Toreinfahrt hinten durch zur Polsterei.
Wir haben viel in einen Park mit Wasserlauf und Brücke gespielt.In Sichtweite war eine große alte verfallene Fabrik
(lt meiner Mutter eine alte Weberei) wo oben die Birken rauswuchsen. Ein paar Straßen Richtung Innenstadt gab es
einen Eishändler aus einer Klappe heraus mit lecker Eis in der Muschelwaffel.
Bei Beichers haben wir immer für die Familie Bier geholt. Ausser ein Jahr da gab es nichts, da die kommunistischen Weltspiele in Berlin waren und alles aubgezogen war….. der Geruch der Kneipe/Gaststube hängt mir bei diesen Erinnerungen noch in der Nase 🙂
Danke das ich das Bild finden durfte

Gruß


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