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Guben: Strenge und gerechte Lehrer waren beliebt

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 17. Oktober 2009

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Pestalozzischule in Friedrich-Engels-Straße 72

Schule besteht seit mehr als 100 Jahren / Im Krieg als Lazarett genutzt / Bleiverglaste Aulafenster
Die Gubener Pestalozzischule erkannten Ingrid Wolgast (1947 eingeschult) Annerose Proske, Waltraud Hoffmann (1932 hier eingeschult), Bärbel Koschack (Schüler von 1955 bis 59), Frau Heinzmann und Erika Nerlich (Schüler von 1934 bis 1942). „Zu sehen ist die Schule 5 um 1907“, laut Bärbel Koschack.
Eröffnung der Schule
Waltraud Hoffmann: „Im Oktober 1902 wurde die Schule eröffnet. Später kam 1928 noch ein Aufbau auf die Schule hinzu. Dadurch entstand ein Zeichensaal, Phsysik-, Chemie- und ein Handarbeitszimmer. Der Saal hatte schräge Bänke, wie in einer Uni. In der Mitte befand sich die Aula. 1926/27 gab es das erste Mal 8-stufige Klassen. Den Vorstand hatte Direktor Eitze inne. Unter seiner Leitung erzielte die Schule beste Leistungen. Es gab nie gemischte Klassen bis 1940.“
Bärbel Koschack: „1900 war ein Schulneubau dringend erforderlich. Die Städtischen Behörden bewilligten die Mittel zur Schul-Errichtung in der Bothmer Straße Nr. 12. Im April 1902 konnte sie eingeweiht werden. 1903 entstanden Nebengebäude und die Turnhalle. Erster Rektor der Schule war Julius Haltenhoff. Er fungierte bis März 1910. Von April 1910 bis 1912 übernahm Herr Menke den Posten. Im Winter 1912/13 übernahm Rektor Franz Eitze. Er leitete die Schule bis Januar 1945 (beachtliche Leistung) 1915 erhielt die Volksschule 5 den Namen Pestalozzis.“
Kriegsjahre
Waltraud Hoffmann: „Der Unterricht ging bis 21. Januar 1945, dann wurde er eingestellt und die Schule wurde ein Lazarett. Es wurde mit Granaten beschossen. Vor allem den Osteingang im Hof traf es schwer. So musste man von der Straßenseite ins Haus gehen, das später mit Pappe vernagelt wurde. Im Oktober 1945 wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Bis 1945 leitete Rektor Eitze, dann Rekord Richter die Schule. Nach 44 Dienstjahren gab er den Unterricht auf. Herr Eitze hatte im Südeingang seine privateWohnung.“ Bärbel Koschack: „Nach Kriegseende und der Teilung Gubens war sie die einzige Schule im Westteil der Stadt. Nach Instandsetzung wurden ab Oktober 1945 mehr als 2000 Schüler umschichtig in 60 Klassen unterrichtet. Von 1945 bis 1950 war Otto Richter der Rektor, welcher unter großen Schwierigkeiten die Schultätigkeiten in normale Bahnen lenken musste.“
Nachkriegszeit & Heute
Bärbel Koschack: „Ab 1953 befand sich im oberen Stockwerk die Oberschule. Da andere Schulen in der Stadt hinzukamen wurde die Grundschule ausgegliedert. Heute befindet sich nach Rekonstruktion das Gubener Gymnasium im gesamten Haus. Mein Sohn wurde 1967 eingeschult und mein Enkel legte in diesem Jahr sein Abitur ab, sodass über drei Generationen diese Schule zu unserer Ausbildung beitrug. Seit 1993 leitet Gerlinde Winter das Gymnasium.“ Erika Nerlich: „Herrliche bleiverglaste Fenster hatte die Aula, die heute noch da sind. Weiter eine große Turnhalle mit sehr guten Umkleidemöglichkeiten und eine Schulküche, in der Kochunterricht stattfand. Dort standen sechs Herde. Die Schule hatte einen guten Ruf. Mein Lieblingslehrer war der gestrenge aber gerechte Otto Richter, ein Liberaler.“
Besonderheiten
Die Schule feierte 100-jähriges Bestehen, laut Annerose Proske 2006 und Bärbel Koschack 2002. Waltraud Hoffmann: „Wir lernten dort kochen. Immer freitags und samstag konnten die Klassen im Keller nach dem Unterricht duschen. Das war schön, denn wir hatten früher nur eine Toilette auf dem Flur.“ Annerose Proske: „Heute nutzt die Schule auch die Volkshochschule. Das bietet vielen die Gelegeheit etwas zu lernen.“



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Kommentar

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie fange ich an.

Meine Mutter Erika Nerlich (geb, 0.09.1920 in Ehrenforst) war viel in Sachen Leichtathletik (TuS Hindenburg) unterwegs.
Beim Stöbern im Internet bin ich auf die Pestallozzischule in Guben gestoßen, unter anderem auf den Namen meiner Mutter.
Sie ist leider 1991 verstorben.

Sicher gibt es den Namen Erika Nerlich nicht nur einmal.

Mehr Infos kann ich Ihnen leider nicht anbieten.
Vielleicht gibt es noch Fotos aus den Jahren 1934.

Vielen Dank und freundliche Grüße aus Düsseldorf
Roswitha Schwarz


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