Aus Jux und Tollerei
Kommentare | Von CGA Verlag | 27. März 2010Lieblicher Vogelgesang versöhnt uns. Krasse Nachrichten lassen sich leichter ertragen. Mancher Unfug aber auch nicht.
Scheinbar leben wir für einige Wochen in „wahlfreier“ Zeit und ersparen uns einschlägige Botschaften. Aber das stimmt nur bedingt. Das Ringen um Stimmen, um Macht und Einfluss hat sich vorübergehend in die Hinterstuben oder Gasthaussäle der Parteien verlagert. Und was sich dort so halböffentlich zuträgt, erinnert bisweilen an Jux und Tollerei. Oder könnte es einen gewichtigen, mit wachem Verstand zu benennenden Grund geben, dass ein SPD-Oberbürgermeister in seiner Partei bei der Wahl
der Delegierten zum Landesparteitag eben dieser Partei durchfällt?
Was sind das für Leute, die sich ein Parteidokument in die Jacke stecken, um sich unter Ihresgleichen zänkisch wie in einem schlechten Karnickelverein zu verhalten? Beschäftigen sich Sozis gar nicht mit Politik in ihren Versammlungen und mit der Verantwortung, die auf ihnen liegt, wenn sie den Oberbürgermeister einer so wichtigen Stadt stellen? Stimmen die immerhin von Ortsverbänden delegierten Damen und Herren aus Jux und Tollerei mal für und mal gegen jemanden? Oder gab es da stille Hoffnung auf Vorteilszuweisungen, die sich nicht erfüllt haben?
Außenstehende wundern sich schon sehr über das Schwächeln der SPD in Cott-bus wie in Spree-Neiße. Schlägt das Landestief, das Platzeck, den man in Potsdam „den Kranken“ nennt, in den Schoß der Linken trieb, in die Lausitz durch?
Die Benennung eines nicht einmal den Ausschreibungsanforderungen (Verwaltungs-erfahrung!) entsprechenden Kolkwitzer Grundschullehrers als Kandidat für die Nachfolge des Spree-Neiße-Landrats war wohl nur ein erstes Signal… J.H.
