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Sind wir alle Papst?

Kommentare | Von | 24. September 2011

kommentar_j_heinrich_thumb_thumbJene Schlagzeile damals hat sich eingeprägt. Ratzingers Wahl erfuhr die deutsche Leserwelt mit den Worten: Wir sind Papst.
Das war auch für Menschen ohne Bezug zur christlichen Religion ein besonderes Ereignis: Ein Deutscher an der Spitze einer Weltkirche. Und wir alle hier im deutschen Osten hatten noch frisch abrufbar im Gefühl, dass der Papst davor unser Leben gravierend geändert hat. Wir hatten es gerade geschafft, eine preiswerte Gruppenreise zum Petersdom und zu manch anderem zuvor unerreichbaren Heiligtum zu buchen, da waren wir plötzlich Papst.
Sind wir das nun wirklich? Ist die Popkultur, die sich im Olympiastadion zuträgt, unser Anteil am Papsttum? Entsprachen die Nachrichten, die vor der Ankunft des Pontifex Maximus in Deutschland grassierten, unserem Fühlen in der weltprägenden Angelegenheit?
Benedikt XVI. teilt mit, was keiner besser weiß: Es gibt keine schnellen Veränderungen. Auch nicht zum erkannten Guten hin. Es bleibt mühsam genug, konservativ zu sein, Errungenes zu bewahren, vielleicht gar zu entwickeln.
Der deutsche Papst im Bundestag. Ist das nicht schon viel? Macht und Macht hören einander zu. Päpste sind nicht für die Politik berufen und prägen sie trotzdem. Ohne den letzten, den polnischen, wäre die Decke aus Beton über Europa nicht aufgebrochen worden.
Nun kommt Geschichte vor unsere Haustür. Fast zwei Jahrtausende, angefüllt mit Fehlern, enthält das Wort Papst. Kreuzzüge, Ablass, Segen auf moderne Kriege. Aber auch große Frieden. Und immer neu hoffender Glaube. Wenn wir bewahren können, sind wir Papst. Jürgen Heinrich



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