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Der Turm der Vetschauer Kirche lugt hinter dem Baum in der Berliner Straße hervor

Damals war´s | Von | 4. August 2012

damals120804_cbZwei Gebäude unterm Kirchendach / Auf rutschigem Basaltpflaster ging’s zur Doppelkirche nach Vetschau
„Es handelt sich um die Doppelkirche in Vetschau.“ So wie Klaus Herold richtig mailte, lösten viele weitere Leser unser Sommertour-Rätsel richtig auf.
Klaus Herold weiter: „Es ist schon interessant, dass Glaubensbrüder unterschiedlicher Stammesherkunft, aber vorgeblich gleicher Konfession, am Sonntag nicht gemeinsam in einer Kirche saßen… Und das war nicht nur in Vetschau so, sondern auch in Cottbus. Wo doch Christus das Evangelium selbst einer Samariterin unterschiedslos predigte und die globale Verbreitung in Aussicht stellte. Die Geschichte dieses Platzes ist lang und wechselhaft. Der Turmsockel stammt noch aus dem Mittelalter; der Rest der Anlage ging 1619 beim großen Stadtbrand verloren. Ein Nachfolgebau wurde um 1650 errichtet.
Der ‘Kirchplatz’ war jahrhundertelang ein Friedhof. Eine Kapelle (deutsch) diente der Standesherrschaft. 1689 wurden der Abriss und Neubau der Kapelle befohlen. Die Standesherrschaft derer von Schlieben ging 1688 zu Ende. Die Sakristei verbindet beide Gebäude. Die evangelisch-lutherische Kirche von 1694 besitzt sogar einen integrierten Beichtstuhl, welcher bis ca. 1800 genutzt wurde. Die Beichte hatte Luther nicht konsequent abgeschafft.“
Otto Blunck dichtet: „Auf Sommertour der Märkische Bote / erhöht enorm die Mit-Mach-Quote / das Ziel heißt diesmal B Vetschau / zu raten an dem Kirchenbau. Ein Ortsschild steht am Straßenrand / und viele nun die Stadt erkannt. Wenn Schloss wie Markt hier nicht zu seh´n / sie sind im Zentrum doch sehr schön.“
Karl-Heinz Schlodder aus Kolkwitz erzählt: „Linker Hand der Kirche steht das Schloss. Deutlich an der Kirche zu sehen eines von vier über einen Quadratmeter großen Zifferblätter der Turmuhr, welche übrigens im November 1913 von der Firma Rochlitz eingebaut wurde. Gleichzeitig steht eines der schon damals über 5000 hergestellten Uhrwerke in der Kirche Burg. Zu erwähnen sei noch, dass die Turmuhr alle 13 Tage manuell aufgezogen werden musste.

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Das offen liegende Uhrwerk der Vetschauer Turmuhr, die baugleich auch in Burg zu finden ist. Deutlich zu erkennen ist die Kurbel, mit der die tonnenschweren Gewichte aufgezogen werden mussten, darunter im Gestühl ist das Pendel zu sehen | Foto: Karl-Heinz Schlodder

 

Das sind mannshohe Gewichte. Von diesem gleichen Werktyp mit konstanter Kraft wird gegenwärtig eine von 1906 in Königs Wusterhausen überholt. Die Zifferblätter wurden um 1985 im Kraftwerk Vetschau erneuert.“
Wolfgang Kroschel aus Cottbus berichtet: „Die Berliner Straße war mit so einem schönen blauen Basaltpflaster bedeckt, und das war bei Regenwetter immer so rutschig. Vorne ist die Brücke über die Lukeitz zu sehen, das Gebäude rechts, etwas dahinter, beherbergte die Gaststätte ‘Zum Goldenen Lamm’ oder das ‘Lämmchen’. Dort hat meine Tante in den 50er und 60er Jahren öfter meinen Onkel freundlich eingeladen, doch wieder nach Hause zu kommen. Ihm hat es dort sehr gut gefallen. Wenn man die Straße weitergeht, kommt man zu dem idyllen Stadtkern, der sich im wesentlichen nicht geändert hat bis auf die Geschäfte, die dort früher mal waren.“
Charlotte von Dewitz aus Berlin berichtigt: „Das sind nicht zwei Kirchen unter einem Dach, sondern es sind zwei Kirchen nebeneinander. Das ist etwas ganz besonderes.“
Klaus Wetzke aus Cottbus erzählt am Telefon: „In der Turmspitze habe ich im Sommer 1960 als junger Mitarbeiter der Aufbauleitung Kraftwerk Vetschau mal einen halben Tag Brandschutzwache gehalten.“ Zu seinem Anruf sandte er eine Federzeichnung von 1927 ein, die im Heimatkalender Kreis Calau 1941 veröffentlicht wurde.
Margitta Mai aus Tauer erzählt: „Meine Cousine aus Florida hat 10000 Dollar gespendet für die Vetschauer Kirche.“

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Den Vetschauer Ratskeller mit Kirchturm, festgehalten in einer Federzeichnung aus dem Jahre 1927, sandte unser Leser Klaus Wetzke aus Cottbus ein



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