Gesamtschule wird zum Uni-Modell
Kommentare | Von CGA Verlag | 18. August 2012Das Wort von der „Gesamtuniversität“, das Präsident Prof. Zimmerli zunehmend gebraucht, liegt nicht zufällig nahe beim Begriff Gesamtschule. Die Vermutung, die rot-rote Regierung, die den brandenburgischen Schulbildungsnotstand verbockt hat, wolle den jammervollen Zustand dauernden Mittelmaßes in die Hörsäle schleppen, liegt nahe.
Es hätte ja, nach allem was in den letzten Jahren diskutiert und von teuren Kommissionen herausgefunden wurde, genügt, der BTU ordentlich Dampf zu machen. Kann sein, dass sie da und dort internationales Niveau verfehlte. Aber soll sie das nun mit einer Fachschule im Schlepptau schaffen? Welche Gebilde stellen sich die Potsdamer Bildungsmittel-Knauser da unter einem Holding-Dach vor? Doch wohl keine Spitzenuniversität, die wenigstens mit Berliner und Dresdener Unis auf Augenhöhe kommt.
Nein, die rot-rote Koalition (und dabei besonders der sozialdemokratisch rote Teil) will eine Gesamt(Schul)Universität, in der die Studenten erst einmal ein Jahr Nachhilfeunterricht bekommen, um dann vielleicht (fach-)hochschulreif ein erstes Semester zu versuchen.
Das „Gesamt“-Modell mag ja im Schulbereich gelegentlich funktionieren. Aber auch dort ist, wie die vielen nicht wirklich studierfähigen Abi-turienten zeigen, der Schwund riesig. Kann es das Ziel landesinterner Hochschulreform sein, Leistungsschwellen nach unten und Kompetenzen in die Breite zu schieben?
Die Wirtschaft hat sich jetzt gemeldet. Sie wünscht Entscheidungen im Hochschulstreit. Das ist richtig. Aber doch wohl keine an Gesamtschulen, sondern eher an Steenbeck-Format orientierten. Wenn schon! Jürgen Heinrich