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Cottbus: Sonnenzeit, wo einst gebrannt wurde

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 23. Februar 2013

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Platz der Sonnenuhr (B) an der Berliner Straße

Platz der Sonnenuhr gehörte einst sächsisch-barocker Baukunst
Unser Rätselbild weckte Vorfreude auf den Frühling, wie bei Heinz Knobloch: „Es ist die Fläche für die Sonnenuhr, die jedes Jahr mehrfach schön gestaltet wird, so dass sie eine Augenweide für Besucher und Cottbuser ist. Zu Ostern werden sie sicher wieder die Osterhasen zieren.“ Auch Gisela Schmidt erkennt die Fläche wieder und notiert: „Die Häuser hinter dem Bauwagen sind zum Abriss bestimmt für die Neugestaltung des Wendischen Viertels in den 1970er-Jahren. Hinter dem rechten Haus beginnend ist die Klosterkirche, die jetzt in aller Größe zu sehen ist. Mit dem Platz der Sonnenuhr ein schönes Stück Cottbus.“ Michael Kuhrt geht auf die Architekur ein und mailt: „Im Hintergrund, halblinks, erkennt man ein hohes Dach mit Türmchen. Es handelt sich um das eindrucksvolle Jugendstilhaus Töpfergasse 2. Das Eckhaus Mönchsgasse/Berliner Straße, links, wurde 1806 im Auftrag des Tuchhändlers Gottlieb Mann erbaut. Ende der 80er-Jahre wurde es wegen Baufälligkeit abgetragen und entstand 1993 als Kopiebau. Es ist eines der schönsten Cottbuser Häuser und beherbergt heute die HypoVereinsbank. Auf dem Foto tritt in der tiefgrauen Fassade ein ‘Schmuckbogen’ über den zwei mittleren Fenstern hervor. Mit dem Neubau zeigt sich in dem Bogen wieder deutlich das Relief eines Frauenkopfes, umrankt mit Schmuckelementen. Sie wurden nach historischem Vorbild kunstvoll restauriert.“
Michael Bodo Wunderlich geht ebenfalls auf die Bebauung ein und mailt: „Neben der Bank wurde ebenfalls der freie Platz bebaut. Rechts, nicht mehr sichtbar, befand sich damals die Gaststätte Lipa (Linde).“
Georg Müller vertieft die baugeschichtlichen Spuren: „Das Bild zeigt die Sonnenuhr dreißigjährig – da hatte sie schon weitere drei Jahrzehnte der Sonne mit ihrem Stab den Zeitschatten gewiesen. Entlang der mittelalterlichen Handelsstraße im Bildvordergrund standen drei stattliche barocke Giebelhäuser, die 1945 zerstört wurden; das graue Gebäude links, die Mönchsgasse 1, überdauerte den weltgeschichtlichen Wahnsinn, aber nicht den Irrwitz des nahen Rates des Bezirkes. Dieses einzige klassizistische Wohnhaus in Cottbus musste 1989 abgerissen werden. Es ging hier wohl um die Komplettierung des Wendischen Viertels.“
Klaus Herold schildert zum Sonnenplatz: „Hier befand sich ein Giebelhaus im sächsischen Spätbarock, welches 1727 restauriert wurde und noch in Teilen über Kreuzgewölbe verfügte, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Ein Vorgänger-Bau ging 1671 beim Großen Stadtbrand verloren. Der Nachfolgebau soll – und das ist für mich glaubwürdig und für damals typisch, ein Fachwerkbau gewesen sein. – Später errichtete ein Tuchmacher Lubisch das oben geschilderte Haus, welches bei den Luftangriffen von 1945 zerstört wurde. In der mir vorliegenden Quelle wurde vermutet, dass es aus dem Jahre 1720 stammte. – Dort war die Kornbrennerei und Likörfabrik sowie Weinhandlung Guido Jaeger, Nachfolger Mielchen, untergebracht; einstmals Nr. 129, später 160. Es dürfte die älteste Cottbuser Brennerei damals gewesen sein, wobei der Name Jaeger 1900 in Erscheinung trat. Die Sonnenuhr soll Bestandteil der Fassaden-Gestaltung gewesen sein, sagte mir eine sehr kundige Bürgerin unserer Stadt.“



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