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Guben: Viel Spielzeug in der Geschäftsstraße

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 23. Februar 2013

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Straße der Freundschaft im Jahre 1967

Traumhafte Geschäfte für Kinder / Erste Gemälde nach dem Krieg
Klaus Doege löst am Telefon: „Zu sehen ist die Frankfurter Straße. Das Bild müsste Mitte der 1950er-Jahre aufgenommen sein. Links war der Juwelier Kärgel zu finden. Das Haus steht noch mit GWG-Büro. Rechts war Sternke, ein Haushalts- und Universalladen – da gab’s alles und wurde sehr viel genutzt, heute ein Textilgeschäft. Und in der Mitte das große Haus ist abgerissen. Hier steht ein Neubau, leider leer. Früher war hier ‘Bilder Bänisch’, später ‘Bilder Weise’ zu finden. Hier konnte man nach dem Krieg die ersten Gemälde vom Gubener Maler Witt sehen und auch kaufen. Das Foto weckt schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Es war ja viel kaputt nach dem Krieg, außer an dieser Ecke.“
Bärbel Koschack ergänzt: „Damals war es noch die Straße der Freundschaft. Das Foto wurde von Fritz Winkler im Jahre 1967 aufgenommen. Ganz links ist das Juweliergeschäft von Uhrmachermeister Kurt Kärgel zu sehen. Daneben im Hinterhaus war die Werkstatt von Paul Weise, bekannt als Bilder-Weise. Das Vorderhaus war im Krieg beschädigt und, bis auf die Mauer mit Eingang zum Hinterhaus, abgetragen worden. Rechts daneben war damals der Herrenfriseur Geiling; die Schaufensterauslage gehörte zu Bilder-Weise. Dann sehen wir das Geschäft von Georg Sternke, Nummer 14. Er handelte mit Eisen-, Wirtschafts- und Spielwaren. Eine Veränderung der Straßenfront gab es in den 1970er-Jahren. Nummer 15 und 16 wurden abgerissen und neu bebaut. Es entstand ein Wohn- und Geschäftshaus. Im Geschäft war der Herrenausstatter Noack. Neben Georg Sternke war noch das Geschäft von Adolf Berndt. Er hatte außer Porzellan und Kristall noch Spielwaren, Elektro- und Wirtschaftswaren. Das zeigt, dass die Frankfurter Straße eine Geschäftsstraße war.“
Wilhelm Brose merkt an: „Die Ruine ist ‘Bilder Weise’, Inhaber Paul Weise. Das nächste Haus gehörte Egon Grützmacher, Elektroinstallateur. Dann kam ‘Möbel-Kramm’ und dann Georg Sternke.“
Gabriele Unger ist begeistert und mailt: „Welch schöne Erinnerung: Das Geschäft meines Opas in der Str. der Freundschaft 14. Georg Sternke verkaufte Haushalts- und – für mich als Kind viel wichtiger – Spielwaren! Damals wie heute sicher für jedes Kind ein Traum, dort aufzuwachsen. Meine Großeltern wohnten zunächst über der ‘Wolfsquelle’ (später ‘Schlachteplatte’, z.Zt. ‘Yvonas Restaurant’) 3 Häuser weiter und später in der Schichold-Kaserne, Nr. 8. Als kleinen Nebenverdienst verkaufte meine Oma im Geschäft selbst ge- bzw. behäkelte Topflappen, Kleiderbügel, Eierwärmer, Kaffeewärmer und Taschentücher. Das ‘gute’ Paar Topflappen kostete 9,90 M. Es war auch eines der ganz wenigen Geschäfte in der DDR, in denen es mehrmals im Jahr Wetterhäuschen zu kaufen gab, da mein Opa regelmäßig zur Leipziger Messe fuhr und dort die Möglichkeit hatte, solche Lieferverträge abschließen zu können. Sie wurden ab Mitte der 1970er-Jahre ausschließlich für den Export produziert.
Aber zurück zum Foto. Links daneben war ein Geschäft mit Kleinmöbeln, dort arbeitete Frau Böhm, dann kommt der Frisör Geilich. Auch hier durfte ich meine Zeit mit Zuschauen verbringen, großen Respekt zollte ich immer dem Rasiermesser und dem am Türrahmen aufgehängten Lederband zum Abziehen des Messers.
An die ‘Lücke’ mit dem Türchen kann ich mich nicht mehr erinnern, weiter geht es mit dem Schmuckladen (Verkäuferin Frau Kergel) und dann, nicht mehr auf dem Foto, die Schuhmacherei Stops.
Ich selbst bin im Lohmühlenweg 3 groß geworden, es war das letzte Haus vor der Grenze rechts, das 1972 zum Bau des neuen Grenzüberganges abgerissen wurde.“
Vielen Dank für die Schilderungen.



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