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Guben: Ein Mini-Häuschen für den Zoll

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 20. April 2013

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Gubener Wolle Werk IV, Uferstraße, um 1950

Ehemalige Tuchfabrik ist heute Plastinarium / Richter-Villa verfällt leider
Die Auflösung war diesmal nicht so schwer. Viele Gubener gaben ihre Antworten durch, Arno Schulz mailte ausführlich: „Auf dem Bild ist der Eingangsbereich der ehemaligen Tuchfabrik von Lehmann & Richter, später Gubener Wolle Werk IV, heute Plastinarium, abgebildet. Es ist die Ecke Uferstraße und Alte Poststraße an der Kugelbrücke. Die Aufnahme müsste so ca. 1949/50 entstanden sein. Das Gelände war damals umzäunt, daher die Klinkersockel bzw. die Klinkermauer.
Im Vordergrung links das kleine Häuschen war ein Kiosk, der später etwas größer in Richtung Egelneiße neu aufgebaut wurde und Waren für den täglichen Bedarf anbot, obwohl gegenüber an der Ecke, wo heute die Skulptur vom Plastinarium steht, der Lebensmittelladen Pehle existierte. Zum Lebensmittelkiosk kam dann noch ein Zeitungskiosk hinzu. In den 196er-Jahren wurde gegenüber auf der anderen Ecke, vor dem ehemaligen Zollhaus, eine richtige Verkaufseinrichtung gebaut, nach der Wende aber wieder abgerissen. An der abgebildeten Kreuzung stand jahrelang der Eiswagen von Kratschmarek. Fruchteis für 10 Pfennige, Schoko 15 Pfennige die Waffel. Was sich in dem massiven Rundbau verbarg weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass sich darin der Kontrollschacht des Dükers befand, der die Abwässer unter der Egelneiße durchleitet. Ein Trafohäuschen war es vermutlich nicht.“

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Diese Abbildung des Eingangstores mit den schmuckvollen Initialen „L & R“ der Fabrikantenvilla Ernst Richter, Alte Poststraße 23, sandte uns Gerhard Gunia zu. Vielen Dank!

H. Wenzel kopierte eine Luftaufnahme des Komplexes auf seinen Lösungsbrief, der die Berlin Gubener Hutfabrik Aktiengesellschaft vormals A. Cohn, Guben zeigt. Die Uferstraße 20 ist im Adressbuch als Stammsitz eingetragen.
Gerhard Gunia schreibt: „Das Foto aus dem Jahre 1951 zeigt die damalige Tuchfabrik Lehmann & Richter, seit 1953 als Werk IV dem volkseigenen Betrieb Gubener Wolle zugehörig. Besitzer des 1890 gegründeten Unternehmens, das 1925 erweitert wurde, waren die Fabrikanten Otto Lehmann (1845-1904) und Albert Richter se. (1866-1927). Seit 1904 wurden Arthur Engel und 1908 Max Franke Teilhaber der Firma, die es beim alten Namen beließen. Im Jahre 1927 führte Albert Richter jun., der mit Therese, geb. Engel verheiratet war, die Firma fort über die Jahre des Krieges und die Anfänge der DDR, bis er 1951 nach Westberlin flüchtete. Erst 1991 kam es zur Stilllegung des Betriebes, auch die Villa in der Alten Poststraße wurde inzwischen geräumt und ist – trotz Plastinarium – von baulichem Verfall gezeichnet.
Die Aufnahme selbst stammt von dem seinerzeit bekannten Fotoamateur und Textilarbeiter Fritz Winkler (1907-1993), von dem viele hundert Fotos aus der Gubener Nachkriegszeit überkommen sind. Die Erstveröffentlichung erfolgte in dem Bildband ‘Gubener Impressionen’ von Andreas Peter und Thomas Zach (2008), dem das Foto entnommen wurde.“
Vielen Dank allen Anrufern und Schreibern, vor allem für die genauen Details!



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