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Lausitz: Die Künstler-Lagune im Spreewald

Damals war´s | Von | 6. Juli 2013

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Das Gasthaus „Zum fröhlichen Hecht“ mit großem Hafen hat der Künstler gemalt

Der „Fröhliche Hecht“ führt schon seit 1886 seinen Namen / A war richtig
An die Kinder- und Jugendzeit fühlte sich Manfred Gnida aus Spremberg erinnert: „Ein Ausflug zum Spreewald von meiner Heimatstadt aus war immer ein besonderes Ereignis, und die Aufregung war groß. Schon die Fahrt mit der Spreewaldguste ab Cottbus war romantisch. Am Ziel gehörte eine Kahnfahrt zu einem der Gasthäuser dazu – ob zum abgebildeten ‘Fröhlichen Hecht’, zum ‘Café Venedig’ oder zur ‘Wotschofska’. In Lehde gab es das Freilandmuseum. Der ‘Hecht’ ist etwa 1975 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden. Es war eine HO-Gaststätte, und einen Besuch in der Puppenstube in diesem Lokal sollte man in Erinnerung haben.“ Auch Wolfgang Schmidt aus der Potsdamer Straße in Cottbus denkt zurück: „Hier sind wir eingekehrt bei Paddelbootfahrten in Familie oder mit der Brigade. Bei solchen Ausflügen kam es schon vor, dass ein Boot kenterte, weil die Kollegen so lustig oder schon etwas angetrunken waren. Na, dann ging es erst richtig los mit dem Retten der Utensilien.“ Wahrscheinlich ging dann die ganze Meute in den „Fröhlichen Hecht“, um wieder trocken zu werden.
Dass dies „heute wie damals eine schöne und gutbesuchte Gaststätte ist, weiß auch Thomas Methe am Forster Grabenweg. Aber es war auch ein Ort für Künstler, haben mehrere Leser nachgeschlagen. Georg Müller aus Cottbus fasst zusammen: „Es war nicht nur Erwin Spindler, der gehörlose Dresdener Kunstmaler der Spätromantik, der sich der Idylle des Spreewaldes und insbesondere der Gaststätte des August Richter in Lehde verschrieben hatte; der kunstliebende Gastwirt zog damals eine Mehrzahl von Künstlern der malenden Zunft in seine Nähe. So war der Görlitzer Kunstprofessor Woite einer von ihnen. Selbigen hatte die Gastlichkeit so eingenommen, dass er dieser im Jahre 1886 den Namen ‘Zum fröhlichen Hecht’ höchst eigentlich verlieh: Der Dauerrenner Hecht war klar, und die Fröhlichkeit im Hause überzeugte ja sicher jeden Gast.“
Bescheid weiß auch Michael Bodo Wunderlich aus Cottbus: „Weder Bleiche noch Buchans Gaststätte hätten dieses Motiv ergeben können, weil deren Anlegestellen nicht direkt den Eingangsbereichen zugewandt waren. Der damalige Wirt August Richter bot hier im ‘Fröhlichen Hecht’ Künstlern günstig Logis. Die lebten und arbeiteten hier oft über Monate. Neben Professor Woite kamen auch Carl Röchling, Eschke und Georg Estler und hinterließen Werke für die Galerie im altwendischen Tanzsaal.“ Der ist erhalten, das Haupthaus entstand als Neubau in nachempfundener Kopie.



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