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Lausitz: Dampfer zogen hier ihre Schlote ein

Damals war´s | Von | 24. August 2013

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Unsere Sommertour führt nach Crossen um 1940, C) war richtig. Der Abstecher in den Norden weckte so manche Erinnerung

Anfangs ungeliebte Stahlbrücke / Erinnerungen an die Kinderzeit
„Crossen an der Oder“, lösen Michael Kurth, Thomas Ullmann und viele andere. „Am 29. Juni haben wir uns die Geburtsstadt meines Vaters angesehen“, notiert Thomas Ullmann und ergänzte seine e-mail mit einer aktuellen Luftaufnahme der Stadt.
Norbert Hansel erinnert sich an seine Ausflüge als Reiseleiter: „Crossen liegt an der Mündung des Bober in die Oder. Von den Oderhöhen, heute ein schöner Park, reicht der Blick weit ins Land. In der Stadt wurde der in den 1920er-Jahren vielgelesene Schriftsteller Klabund geboren. Besuchenswerte Ziele in der Umgebung sind der Boberstausee, die Reppener Heide, das Lagower Seengebiet und die weltgrößte Christusstatue in Schwiebus.“
Wolfgang Rößler aus Guben schreibt: „Jeder, der an Crossen denkt, verbindet seine Gedanken mit der mächtigen Oderbrücke. 1905 wurde die ursprüngliche Holzbrücke, eine Klappbrücke, durch eine moderne Stahlkonstruktion ersetzt. Die Bevölkerung, die sich eine Steinbrücke gewünscht hatte, gewöhnte sich bald an den Stahlriesen. Die neue Brücke war von großem Nutzen für die Schifffahrt und den Verkehr in der Oderstadt. Im Zweiten Weltkrieg überquerten durch Flucht und Vertreibung unzählige Fuhrwerke unaufhörlich diese Brücke. Reste des deutschen Heeres sprengten im Februar 1945 den mittleren Teil. Sie wurde dann zügig repariert und 1999 geringfügig erweitert, verbreitert und verstärkt. Meine Frau erinnert sich besonders gern an ihre Schuljahre im Hindenburg-Gymnasium und an ihre Wohnung in der Glogauer Straße bei der Buchhandlung der Familie Böhme, auf dem Foto links vorn vor der Brücke.“
Otto Blunck aus Cottbus schreibt: „Die Kleinstadt (poln. Krosno Odrzanskie) liegt nord-westlich von Zielona Gora im Lebuser Land/Ziemia Lubuska. Bereits 1233 mit dem Stadtrecht versehen, hatte Crossen eine wechselhafte Geschichte. Einst als Handwerks- und Handelszentrum entwickelt, wurde auf den umliegenden Hügeln auch Wein angebaut. Die im Bildzentrum zu sehende stattliche Brücke wurde im Frühjahr 1945 von der Wehrmacht gesprengt. Erst 1950 erfolgte der Wiederaufbau. Ganz wichtig: der Ostlausitzer Grenzfluss Bober mündet hier in die Oder.“
Edeltraud Pischel erkennt ihr Geburtshaus und schreibt: „Links kurz vor der Oderbrücke ein dreistöckiges Wohnhaus. Im Vordergrund die Katholische Kirche, über die Oderbrücke links der Lorenzsteig mit der Bergkirche, der Stadtberg mit dem Friedhof, auf dem der bekannte Schriftsteller Klabund beerdigt war. Rechts der Oderbrücke die Stromkaserne an der Bismarckstraße. Übrigens hatte Crossen eine ‘Himmelsleiter’, eine Abkürzung zur auf der Anhöhe liegenden Frankfurter Straße, einem heute belebten Stadtteil. Früher prägten Kasernen dieses Areal. Danke für die Erinnerung an meine Schulzeit.“
„Im Vordergrund der Marktplatz wurde in den letzten Kriegstagen total zerstört, das einzigste was stehen blieb, war die Kirche, von der aus die Aufnahme gemacht wurde“, notiert Rainer Mrutzek aus Guben, auch sein Landsmann Arno Schulz beschreibt die Zerstörungen.
Hildegard Greif aus Cottbus schildert am Telefon: „Mit meinem Bruder fuhren wir in den Schulferien zu meiner Tante. Sie wohnte dicht bei dem kleinen Kirchlein. Meine Cousine wurde dort getauft. Das ist eine wunderschöne Gegend, aber leider fehlen jetzt viele Häuser durch die Kämpfe. Wir saßen oft an der Oder und beobachteten die Dampfer, wenn sie ihre Schornsteine einzogen, um durch die Brücke zu kommen.“
Georg Müller aus Cottbus erklärt: „Der Ortsname, auf wendisch erklärt, bedeutet mit c = ‘an’ und ross = ‘Fluss’, also ‘an dem Fluss’. Zuvor noch ein nachdenkliches Verweilen am Turm der anmutigen ev. St. Marien – die Neuzeit kennt sie als kath. St. Hedwigskirche – zur Linken im Altstadtkern. Das Gotteshaus geht auf 1450, die Siedlung selbst auf 1005 zurück. Durch die ehemalige Hindenburgstraße geht’s dann in historischer Nachfolge über das ‘Kleine Blaue Wunder’ oderbreit zur Neustadt mit seinen Liebhaberweinbergen, der ehemaligen schmucken Hangbebauung und zum alten Landratsamt der preußischen Kreisstadt. Für das Wohlergehen der Crossener gab es sage und schreibe 33 Gaststätten in der Garnisonsstadt zu finden.“
Aus dem ausführlichen Brief von Manfred Gnida aus Spremberg können wir zitieren: „Der Platz vor der Marienkirche heißt heute Heilige-Hedwig-Platz, Parkanlage und Denkmal laden zum Spaziergang ein. Blickte man früher über die Brücke, so konnte man linksseitig auch ein Denkmal sehen, der Schädelbrunnen. Er wurde damals einem Geldgeber zum Ausbau und Verschönern der Stadt gewidmet.“
Und Thomas Methe aus Forst notiert: „Crossen besaß ein Schloss, das Piastenschloss, heute eine Ruine. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss auch als Kaserne genutzt.“



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