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Mein Sonntag im Revier

Region | Von | 22. November 2013

SiR

 

 

131123sirWertvoller Rohstoff aus dem Rauchgas

20 Jahre nachhaltige REA-Gips-Verwertung durch Knauf aus der Rauchgas-Entschwefelung
Schwarze Pumpe (ha). Vor 20 Jahren wurde der erste Gips aus den damals noch VEAG-Kraftwerken an die Knauf Deutsche Gipswerke KG in Schwarze Pumpe geliefert. Knauf ist damit einer der wichtigsten Vertragspartner für die Vattenfall-Kraftwerke geworden. Es sind riesige Mengen dieses Rohstoffs, der bei der Filterung des Rauchgases entsteht. Allein im Kraftwerk Schwarze Pumpe fallen bei Volllast der beiden Kraftwerksblöcke (1 600 MW)  rund 1 600 Tonnen Rohgips pro Tag an. Der Gips ist ein Reaktionsprodukt, das beim Binden des im Rauchgas enthaltenen Schwefeldioxids  entsteht. „Das Verfahren ist ausgereift und wird in nahezu allen Kohlekraftwerken weltweit eingesetzt. Die  Restmengen des Schwefeldioxides liegen danach deutlich unter den gesetzlichen Bestimmungen. Der dabei anfallende Gips ist ein wertvoller Rohstoff und kein Abfallprodukt“, erklärt Daniel Voigt, Betriebsingenieur für die Rauchgasentschwefelung in Schwarze Pumpe. Aber nicht nur hier wird die Umwelt sauber gehalten, sondern auch der Abbau natürlicher Gipsvorkommen wird durch die Nutzung der synthetischen Gipse aus den Kraftwerken deutlich reduziert. Knapp zwei Drittel des anfallenden Rohgipses gelangen jeden Tag ins benachbarte Knauf-Werk, ein weiteres Drittel wird per Zug abtransportiert und an bundesweiten Standorten verarbeitet, wo daraus Estriche, Putze, massive Gipswandbauplatten hergestellt oder das Produkt als Zuschlagsstoff für Dünger oder Zement genutzt wird. Ein kleiner Teil der Produktion wird einem Zwischenlager zugeführt, denn Rohgips verliert seine Eigenschaften auch nach längerer Lagerung nicht.
„Wir bereiten den Gips auf und verarbeiten ihn zu Gipsbauplatten für den Trockenbau. Allein in Deutschland werden pro Jahr fast 230 Millionen Quadratmeter“, erklärt Thomas Wagner. Der große Vorteil für den Betrieb ist die verlässliche und kontinuierliche Versorgung in gleichbleibender sehr hoher Qualität. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Gipsbauplatten ist der Karton, mit dem der Gips „ummantelt“ wird. „An das Papier stellen wir sehr hohe Anforderungen, denn es werden ein definiertes Wasseraufnahmevermögen und eine hohe Oberflächenqualität benötigt. Mit der Papierfabrik haben wir vor vier Jahren einen weiteren engen Partner gefunden.“

 

131123holzMenschliches steckt auch im Holz

Hans-Georg Wagner stellt im Vattenfall-Foyer aus / Etappe zum Jubiläum
Cottbus (ha). Am liebsten hätte Vattenfall-Vorstandsvorsitzender Dr. Hartmuth Zeiß auch den riesigen Teufelskarren im Foyer gesehen, der die renaturierte Spreeaue mit der Sagenwelt verbindet. Doch auch so ist die Ausstellung sehenswert und hebt die besondere Begabung des gelernten Tischlers  heraus. Der Bildhauer bezwinge das Holz nicht, sondern setzt behutsam Kräfte und Strukturen frei, so dass ausnahmslos Sinnbilder existentieller Bedingtheit zu entdecken sind, beschreibt Laudator Herbert Schirmer die Arbeiten. Das sind in den Raum ragende Skulpturen, die oft erst nach dem Umrunden ihre gesamte Sinnlichkeit preisgeben, wie beispielsweise beim „Fragment Adam und Eva“, seine Reliefs, die – nun auch farbig –zwischenmenschliches Agieren erzählen als wär’s ein Buch, oder Drucke, die von Reliefs entstanden und diese – teilweise durch ihre Transparenz – auf eigenwillige Weise neu darstellen. Tanzend, liebkosend, schwebend gar oder einfach nur miteinander sprechend sind Männer und Frauen zu sehen. Ins Grübeln gerät man mit „Raureif“ oder „Horno-Fragment“. Zu sehen bis zum 12. März.

 

 

 

131123sir_4Ein Tagebaurand-Dorf auf Leinwand verewigt

Kunstgilde-Maler spiegeln „Grünes Grießen“ wider / Entdeckungstour am Tagebau Jänschwalde
Region (ysr). Grießen ist mit knapp 200 Einwohnern der kleinste und zeitgleich älteste Ortsteil der Gemeinde Jänschwalde. Die Mitglieder der Gubener Kunstgilde fühlten sich hier so wohl, dass an einem Wochenende zahlreiche Kunstwerke mit e

indrucksvollen Ansichten von Grießen entstanden.
Unter dem Motto „Grünes Grießen“ trafen sich die Montagsmaler am ersten Septemberwochenende im Tagebauort, um gemeinsam auf kreative Entdeckertour zu gehen.
Kurt Priesemann ist in Grießen aufgewachsen und setzt sich sehr für das Dorfleben ein. Er folgte der Einladung von Monika Freiwald zu einer ihrer Ausstellungen nach Guben und  war begeistert: „So was können wir doch auch mal in Grießen machen.“ Damit war die Idee für das Pleinair geboren. „Nur bis zur Realisierung hat es dann fast ein Jahr gebraucht“, verrät Kurt Priesemann.
Am 6. September war es dann soweit. Zehn Künstler der Gilde nutzten nach ihrer Ankunft die Zeit für eine Ortsbegehung. Dank des Einsatzes von Kurt Priesemann durften die Maler sogar einen seltenen Blick in den Glockenturm der denkmalgeschützten Wehrkirche wagen. Vor gut 750 Jahren wurde das  Gotteshaus aus Feldsteinen erbaut. Am nächsten Morgen bis einschließlich Sonntag ging es dann früh raus. Das Wetter spielte mit, und die Vielfalt der Motive ließ eine Vielzahl an Bildern und Fotos entstehen. Gerda Herrmann ist das ältestes Mitglied des Vereins. Seit  über zehn Jahren ist sie nun schon bei den Montagsmalern dabei. Die 78-Jährige ist erst spät zur Kunst gekommen. „Ich habe als Kindergärtnerin gearbeitet. Meine Zeichnungen waren immer eher kindlich“, sagt die Gubenerin. „Der eigentliche Künstler bei uns war mein Mann. Nach seinem Tod habe ich die Kunst neu für mich entdeckt.“ Sie schätzt den sozialen Kontakt und den kreativen Austausch. „Es ist schön, aus den eigenen vier Wänden rauszukommen, und der Kopf bleibt klar“, lacht die Rentnerin.

Kurt Priesemann aus Grießen und Malerin Monika Freiwald haben das Pleinair initiiert. Vor dem Künstlertreffen lernte die Gruppe den Ort kennen 	Foto: Klaus Bramburger

Klaus Bramburger ist Gründungsmitglied des Vereins. Er fungierte während des Pleinairs vor allem als Berater. „Ziel war es, das Auge zu schulen. Neues auszuprobieren.“, sagt er. „Zunächst gilt es, das Objekt zu erfassen, das Verfremden kommt später. Dann muss man auch mal den Mut haben, Dinge wegzulassen“, sagt Klaus Bramburger. Einmal im Jahr veranstaltet die Gubener Kunstgilde ein solches Projekt. Und der Verein sucht händeringend Nachwuchs. „Die Interessen der Jugend gehen heute oft in eine andere Richtung. Frühe Förderung in Elternhaus und der Schule sind ein wichtiger Grundstein“, weiß Ute Gruner. Sie ist die jüngste in der Kunstgilde und wie Klaus Bramburger Gründungsmitglied.

Mit der Ausstellung „Grünes Grießen“ und den vielseitigen Kunstwerken bedankte sich die Gubener Gilde gleichzeitig für die herzliche Aufnahme im Ort und die  gute Zusammenarbeit mit den Einwohnern. Kurt Priesemann hat schon wieder neue Pläne für seinen Ort. Er möchte einen eigenen Weihnachtsbaum für Grießen.

 



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