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Wieder ein Anfang

Kommentare | Von | 28. November 2014

Heinrich_kommentar_wpDie Wechsel an den Verwaltungsspitzen der Länder, Kreise, Städte  und Amtsgemeinden gehören zu unserem demokratischen Alltag. Medialer Lärm umhallt diese Vorgänge, Bilderfluten reizen die Sinne, aber die Bedeutung solcher Wechsel wird meist überschätzt. Auch natürlich hier in Cottbus.
Der Spielraum, den ein Oberbürgermeister dieser Stadt hat, ist leider weit geringer, als der große Begriff „kommunale Selbstverwaltung“ vermuten ließe. Zumindest, solange ein 300 Millionen Schuldenstock als festgerammter Bettelstab die einzige Wegestütze des Hoffnungsträgers darstellt. Die Uni-Fusion und – diese Woche heiß wie selten diskutiert – die Kanalabgabe ließen aufmerksame Beobachter erahnen, wie gierige, individuell teils schamlose Landespolitik jeglichen Spielraum aufsaugt. Es gibt in Potsdam gar nicht den Ansatz einer Idee, dem Landessüden zu einer Perspektive in Eigenständigkeit zu verhelfen. Wie sollte es da möglich sein, durch Führungswechsel nach jämmerlich schwacher Wahlbeteiligung dem bleiernen Bettelstab zu entkommen?
Kommuniqués über „konsequentes Zusammenwirken aller demokratischen, politischen usw, usw“ bringen gar nichts. Das zumindest sollte nach acht Jahren erkannt sein. An mystisch umdeutelten „mafiösen Zuständen“ dieser Stadt kann es auch nicht gelegen haben, dass aus der schon damals vorsichtshalber nicht näher definierten „schwierigen Situation“ keine deutlich bessere ward.
Vielleicht lässt Cottbus nun mal all den politischen Senf weg und fasst gleich nach der Wurst. Montag steht die Stadt wieder vor einem Anfang.  Einem Anfang der (wirtschaftlichen) Tat. Eine schöne Adventbotschaft.

    Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de



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