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Region: Erkrankte Lehrer bereiten Sorgen

Region | Von | 28. August 2015

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Zum Schuljahresbeginn werden in Brandenburg 20 000 Kinder eingeschult. Allein 709 in Cottbus. Damit der Schulweg sicher ist, wurden für Cottbus wie hier an der Stadthalle 46 Schülerlotsen und 20 Verkehrshelfer ausgebildet Foto: Cga-Archiv

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Gerald Boese meint, dass die Region keine neue Schulen braucht Foto: M. Klinkmüller

Gerald Boese, Leiter der Regionalstelle Cottbus des Landesamtes für Bildung sucht Fachkräfte:

Region. Gerald Boese leitet die Regionalstelle Cottbus des Landesamtes für Bildung. Zum Schulanfang erklärt er, dass die Anmeldezahlen in der Region stabil sind, aber nicht bleiben.
Herr Boese, mangelt es zum neuen Schuljahr an Schülern?
G. Boese: Die Anmeldezahlen  stagnieren. In Cottbus sind es 709 im Spree-Neiße-Kreis 777 (rückläufig) und im Oberspreewald-Lausitz-Kreis 849 Anmeldungen.
Werden neue Schulen in der Region gebraucht?
Nach den Anmeldezahlen werden keine neuen Schulen gebraucht. Kolkwitz hätte gern eine weiterführende Schule, aber ich sehe da keinen Bedarf. Wir erwarten in drei bis vier Jahren zudem den Rückgang der Geburtenzahlen. Deshalb werden 2017 für die Jahre bis 2022 neue Schulentwicklungspläne aufgestellt.
Welche Rolle spielt die Beschulung der Kinder aus Flüchtlingsfamilien?
Jede zweite Schule der Region nimmt mittlerweile Schüler auf. Dadurch, dass die Flüchtlinge gleichmäßig in den Kreisen verteilt werden, soll eine Konzentration vermieden werden. Im Schnitt reden wir hier von zwei neuen Kindern pro Klasse. Also keine Größenordnung, die Auswirkungen auf die Schulentwicklungsplanung hat.
Gibt es Probleme bei der Beschulung von Flüchtlingen?
An erster Stelle steht der Spracherwerb. Uns fehlen noch Fachkräfte, die Deutsch als Fremdsprache vermitteln können.
Wo werden denn diese Lehrer ausgebildet?
In Ludwigsfelde und Potsdam. Die Plätze hier sind aber immer ausgebucht, sodass die Kapazitäten erhöht werden müssen.
Wenn die Flüchtlingskinder noch kein deutsch sprechen und verstehen können, kommen sie trotzdem in die Schulen?
Ja. Die Integration durch diese Teilhabe am Schulunterricht ist ganz wichtig. Beim Sportunterricht beispielweise spielt die Sprachbarriere kaum eine Rolle.
Gibt es für das neue Schuljahr genügend Lehrer?
Wir hoffen, alle Lehrerstellen besetzen zu können. Das ist vor allem in den Mangelfächern nicht einfach.
In der Süd-Region werden weniger Lehrer eingestellt als in den Ruhestand gegangen sind. Steht das nicht im Gegensatz zur Suche nach Lehrern?
Wir sind in diesem Schuljahr noch dabei, den Überhang abzubauen.
Warum suchen Sie dennoch Lehrer?
Die Lehrer in der Südregion sind im Durchschnitt 53 Jahre alt.  Das schlägt sich natürlich auch in den Krankheitsausfällen wieder. Wir können nur Stellen besetzen, die frei sind. Eine Stelle eines kranken Lehrers zählt natürlich nicht als freie Stelle.
Welche Neuerungen gibt es in diesem Schuljahr?
Wir brauchen aufgrund der Pflichtstundenabsenkung der Lehrer um eine Stunde mehr Lehrkräfte. Zudem geht die Inklusion an Pilotschulen weiter, wird allerdings nicht ausgeweitet. Hier müssen erst die Ergebnisse bewertet werden. Die Schulen in Groß Gastrose und Wadelsdorf wurden zum 31. Juli geschlossen. Perspektivisch läuft auch die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Forst aus.
Was heißt das für die Zukunft von Förderschulen, wie etwa die in Cottbus-Schmellwitz?
Wie gesagt, es wird erst geschaut, wie die Integration in den Allgemeinbildenden Schulen verläuft. Deshalb gibt es noch keine Entscheidungen für die Förderschulen. Klar ist, dass Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung benötigt werden.
Wie steht es um die Besetzung der „MINT“-Fächer?
Hier im Süden des Landes geht es um die Lehrergewinnung vor allem für diesen sogenannten MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Da fehlen Kräfte.
Danke für das Gespräch.
Es fragte Mathias Klinkmüller



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