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Radeln & Rasten: Von Mühle zu Mühle

Radeln & Rasten | Von | 11. März 2016

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Für echte Cottbuser seit Jahrzehnten Tradition: Der erste Frühlingsausflug führt in die Madlower Schluchten. Die Wege sind heute komfortabel

Knappe 20 km Anradeln an Spree & Priorgraben:
Es geht los – das Radeln und auch unsere begleitende Reihe auf schönen Wegen zu gastlichen Orten. Sie können der beschriebenen Tour folgen oder auch nur Teilen. Wer im Auto fährt und kleine Runden spazieren will, bekommt ebenfalls Tipps. Wir befinden uns diesmal in Cottbus – für Radler aus allen Richtungen auch gut mit den Zug zu erreichen.
Unseren Kilometerzähler schalten wir heute an der Markgrafenmühle (1) ein. Da liegen von  der Sandower Brücke in Cottbus entlang der Spree oder auch vom Bahnhof (Stadtring bis Spree) schon vier Kilometer hinter uns.
0,0 km – Die Markgrafenmühle  hat sich zur Wohnanlage gemausert. Die Brücke über den Mühlgraben ist grade erneuert. Hier hat  der Madlower Waldpark, auch „Schluchten“ genannt, seinen Eingang.
0,9 km – Die Jubiläumsbrücke zwingt uns, abzusteigen. Hinter uns rauscht das Kiekebuscher Wehr (2). Nach ein paar Schritten halblinks nach vorn haben wir einen schönen Blick auf den Fluss. Unsere Brücke überquert den gleichen Graben, den wir an unserer Null Marke kreuzten. Wir genießen den Waldpark, der in Oberbürgermeister Werners Zeit entstand. „Modelliert“ ward die Gegend ziemlich zufällig beim Bau der Eisenbahn 1864 bis ‘66 nach Görlitz.
1,1 km – Knapp 200 Meter weiter stoßen wir auf die Spreebrücke (3) dieser Bahn. Die ist festungsartig gesichert; die Preußen trauten den Sachsen nicht. Pückler gefiel das Bauwerk, das von seinem Schloss aus gut zu sehen war. Die Sichtachsen sind heute leider zugewachsen. Wir treten kräftig in die Pedale und kommen gleich an den Madlower Badesee. (4) Jenseits erreichen Auto-Spaziergänger über Ringstraße und Seeweg den Parkplatz.
2,4 km – Die älteste Kirche der heutigen Stadt (5) steht vor uns, im späten 14. Jahrhundert errichtet. Von wem für wen, ist unklar. Möglicherweise wallfahrten die Cottbuser Franziskaner hierher. Ein hölzerner Vorgängerbau soll schon 1124 hier gestanden haben. Da war Cottbus noch gar nicht beurkundet. – Wir fahren Richtung Straße, halten uns links und überqueren sie.
3,5 km – Wir unterqueren die lautstarke Autobahn.
3,9 km – Wiesengraben und Tschugagraben meliorieren hier die Landschaft. Wir biegen nach rechts über die kleine Brücke ab.  Vor uns liegt die natürliche Spreeauenlandschaft. Wir fahren auf dem Deich und blicken bald hinunter auf die grasenden Pferde des Reiterhofs.

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Bei Vaclav sitzt sich’s immer gut. Jetzt in der Saison sowieso. Er hat der schönen Gaststätte in Belkas Reiterhof die böhmische Gemütlichkeit gegeben. Es steckt auch ein bisschen Swejk in ihm: „Jedes Stück Brot ist eine tragische Geschichte von Getreide, welches konnte nicht zum Bier bebraut werden…“ Offen ist ab 11:11 Uhr, die böhmische Küche schmeckt immer

4,4 km – Ein schmaler Pfad (6) zweigt nach rechts zur Jahrmarkts-Gaststätte ab. Wer spazieren will (gelb markiert) kommt hier von der „Puppenstube“ Gallinchen zurück.
5,3 km – Wir haben die Kutzeburger Mühle erreicht, genießen bei Vaclaw (7) böhmische Küche. Ob Mittag, zur Kaffeezeit oder abends mit tschechischem Bier – die Adresse ist immer richtig. Nachmittags beginnt auf dem Hof der Reitbetrieb. Hinterm Haus gibt es einen freien Parkplatz. Wer spazieren möchte, geht die schmale Straße aufwärts, besucht vielleicht die sehenswerte Gaststätte „Zur Puppenstube“ (8) und kommt über den Auenpfad zurück.
Während Vaclav weiter über seine tschechoslowakischen muttersprachlichen Abende nachdenkt, die es ab April hier gibt („Vaclav fügt zusammen, was Politik zerrissen hat.“) treten wir wieder in die Pedalen. Jenseits der Hauptstraße liegt das Bildungszentrum der Handwerks-kammer.
6,13 km – Nach dem attraktiven Neubau wird die Straße dann eigentlich ein ruhiger Waldweg.
7,3 km – Wir haben den Sportpark passiert und stoßen auf die Straße Am Gewerbepark. Die Richtung nach links bringt uns durch einen verlotterten Garagenpark nach Groß Gaglow.
9,0 km – Wir stoßen auf die lange, besonders schön bebaute Harnischdorfer Straße, folgen ihr nach rechts.
10,0 km – Rechts abbiegend unterqueren wir die Autobahn, überqueren die Straße und folgen einem belebten schwarzen Weg ins Wohngebiet.
10,5 km – Neben uns steht das erste Würfelhaus (10) der stark ausgedünnten Gegend Am Stadtrand. Wir kommen zur Hegelstraße, folgen halblinks dem Parkweg und bleiben immer genau auf Nordkurs.
11,5 km – Da ist er wieder, der Priorgraben, der an der Mühle abzweigte und inzwischen die Dresdener Straße gekreuzt hat. Hier profitiert er deutlich von der IBA „Fürst Pückler Land“, die unter Prof. Kuhn zehn Jahre lang nicht nur in Großräschen, sondern auch in diesem Sachsendorfer Wohngebiet wirkte. Ein gepflegter Weg schwingt mit dem Graben nordwestwärts.
12,3 km – Die Straßenbahn führt im Bogen um die Neubauhäuser, nebenan unser Radweg. Rechts schlummert das Gartenlokal „Hechtgraben“. Schon erfasst unser Blick die Europakreuzung, an der es kaum noch Häuser gibt. Alles „zurück gebaut“.

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In Ströbitz wird der zahme Priorgraben, der teils über dem Niveau des Weges fließt, zum sprudelden Gebirgsbach. Landschaftsgärtner haben hier gute Arbeit hinterlassen

13,1 km – Eine Seltenheit auf unseren Radtouren – aber hier regeln Ampeln den Verkehr. Wir müssen die Straße Richtung West und dann Richtung Nord queren und befinden uns überraschend schnell wieder in naturnaher Parklandschaft neben älteren Würfelhäusern.
13,1 km – Der Priorgraben ist wieder da. Wir überqueren die kleine Brücke (12) und fahren in  wunderschöner Stadtrandlage an den Sachsendorfer Wiesen entlang. Die Eichelhäher sind hier weniger scheu als an fernen Waldrändern. Rechts liegen hinterm Graben Wohn- oder Gartengrundstücke. Überall wird das Ufer liebevoll gepflegt. Frühjahrsblüher locken die ersten Bienen an.
14,5 km – Wir haben die Sportanlagen (Tennis, FCE-Training u.a.) passiert und fahren über die Brücke (13) auf die andere Grabenseite. Die Häuser hier gehören, wie die Äcker rechts, schon zu Ströbitz.
15,0 km – Die Schranken sind offen. Gleich danach biegen wir nach links und sofort wieder nach rechts ab, um zwischen Gärten dem Graben zu folgen, den wir zunächst nicht sehen, aber hören. Er hat hier kleine Kaskaden und wird zu einem Gebirgsbach (14). Es lohnt sich, den kleinen Damm zu ersteigen und dies anzusehen.
15,6 km – Die Sudermannstraße ist erreicht, durch Klein Ströbitz radeln wir Richtung Straßenbahn-Endstelle in Ströbitz.
17 km sind wir etwa gefahren. Die Runde lässt sich schließen auf schönen Radwegen am Landgraben, Brunschwig- und Puschkinpark zur Spree.



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