Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Radeln & Rasten: Zeit, sich anzufreunden - Märkischer Bote Radeln & Rasten: Zeit, sich anzufreunden Radeln & Rasten: Zeit, sich anzufreundenMärkischer Bote
Samstag, 20. April 2024 - 18:14 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
7°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Radeln & Rasten: Zeit, sich anzufreunden

Radeln & Rasten | Von | 13. Mai 2016

Erlebnis-Serie: Radeln & Rasten – die schönsten Routen (7)
Städte, Dörfer, Schlösser, Parks, Seen und andere Sehenswürdigkeiten der Niederlausitz verbindet ein perfektes Radwege- und Straßennetz. Ob mit Fahrrad, Cabrio, Wohnmobil, Motorrad oder auch als ehrgeiziger Wanderer – in jeder Jahreszeit lässt sich die Gegend mit Hochgenuss erleben. Und überall liegen am Wegesrand schöne Lokale für entspannendes Rasten oder als Entdeckung für gemütliche gesellige Gelegenheiten. Wir führen Sie per Rad auf große Tour oder auch von geeigneten Parkplätzen zu kleinen Wanderungen


160514radel_rasten1


Von „Mia“ aus zu sehen: Bärenbrücker (1) und Lieskower (2) Bucht, das Lieskower Lauch (3), Wald mit Erinnerungsstätten früherer Ortschaften, Wasserbauwerke für die Flutung (5) und die Anbindung an Gewässernetz (6). Der Erlebnispark Teichland (7) liegt etwa fünf Kilometer (Luftlinie) entfernt

Der Ostsee zeigt seine Konturen. Wer sein
Entstehen verinnerlichen will, muss sich sputen

In den nächsten Tagen hat Cottbus vor seinen Toren eine der größten Erdbaustellen Deutschlands – den Ostsee. Wer jetzt auf seinem Uferradweg fährt, wird beobachten, dass hinter einer Rinne der „See“ ein Hügel ist. Nein, keine optische Täuschung. Tatsächlich sind Erdmassen aufgetragen, um den Untergrund zu pressen. Jetzt müssen von der riesigen Fläche zwei bis sieben Meter abgetragen werden. Damit wird die Zufahrtrinne zum einstigen Tagebau geschlossen. Der Ostsee wird künftig bei Niedrigwasser (Pegelschwankung bis etwa ein Meter) überall mindestens zwei Meter tief sein.
Ja, der „See-Bau“ nimmt Fahrt auf, und wer später seinen Enkeln erzählen will, wie alles geworden ist, der sollte jetzt Zeitzeuge werden. Am besten bei gelegentlichen Radpartien. Wir sind für Sie ein wenig um das Nordufer und zurück nach Schlichow gependelt. Von Lakoma aus bis durch Dissenchen zur Kreuzung am Baumarkt kommen rund 20 Kilometer zusammen.
Schon beim Einstieg, von Saspow her kommend, gibt es einen ersten Vattenfall-Aussichtspunkt mit vielen Informationen zum See und seiner bergbaulichen Entstehung.
2,4 km – Wir sind nach links eingebogen und stehen am Punkt des künftigen Auslauf-Bauwerks mit Fischtreppe. Hier ist der See ans regionale Gewässernetz angeschlossen. Über den sieben Kilometer langen Schwarzen Graben reicht die Verbindung zum Hammergraben.
2,9 – nach links zweigt der Weg zum nahen Kiessee Maust ab. Hier lässt sich gut Schatten finden. Wir bleiben aber geradeaus.
3,7 – Ein Abzweig nach links führt nach Neuendorf. Neben uns Kartoffelacker, aber der Ort selbst wirkt längst als Ferienidyll. Japanische Kirsche in den Vorgärten, alles hübsch gepflegt. 4,7 – Der einstige „Kastanienhof“ ist leider geschlossen, künftig aber eine hoffnungsvolle Ostsee-Adresse auf dem Weg zur Teichland-Freizeitoase. Wir kehren hier heute aber um. 11,4 – Wir sind zu „Mia“ (siehe  Foto und Zeichnung) gefahren. Der Rastplatz vermittelt eine Ahnung von Ostsee-Zukunft. Die breite Strandböschung ist in den letzten Wochen schon flach geformt worden. 12 – Der Merzdorfer Aussichtssturm ist erreicht und ermöglicht weite Blicke bis zur Cottbuser Oberkirche und zu den fernen Kraftwerken Pumpe und Boxberg, natürlich erst recht zu dem nahen von Jänschwalde.
14,8 – Auf dem Sportplatz von Schlichow etabliert sich eben ein neues Wirtspaar und bietet auf rustikalem Gestühl an den Wochenenden Erfrischung an. Der hoch aufgeschüttete Schallschutzwall aus den 1980er Jahren ist längst mit Buschwerk und Bäumen bewachsen. 15,1 – Schlichow war schon aufgegeben zu DDR-Zeit. Wenige Einwohner harrten aus. Inzwi-  schen erblüht der Zukunftsort. Leider ist die Rettung des Gutshauses aus dem 18. Jahrhundert nicht gelungen.
17,2 – Stattliche neue Villengrundstücke sind ostseenah entstanden, und sicher wird sich am Weg Richtung Dissenchen noch manches ändern. Bleiben aber wird der schöne Gasthof, das „Schützenhaus“, mit seinem schattigen Biergarten. In drei Jahren wird er 100 Jahre alt. 20 – Das lange Straßendorf und die Bahnüberquerung liegen hinter uns. Wir haben das einstige Gewerbegebiet Ost, jetzt Stadtring, nahe dem ICO-Möbelhaus erreicht, das Tor Richtung Ostsee.
160514radel_rasten7

Ablegen kann „Mia“ nicht, aber das Holzschiff macht sich schon mal gut für feucht-fröhliche Kreuzfahrtstimmung

160514radel_rasten6

Unser Radlereinstig am Vattenfall-Aussichtspunkt bei Lakoma

160514radel_rasten5

Die Sanierung des privaten Gutshauses in Schlichow ist ganz offensichtlich ins Stocken geraten. Schade. Regionale Bedeutung hat das Haus auch, weil hier der wohl ruhmvollste Schauspieler der heutigen Stadt Cottbus geboren wurde: Friedrich Wilhelm von Panwitz (1788-1852). Unter dem Künstlernamen Friedrich Wilhelmi spielte er Jahrzehnte am Wiener Burgtheater

160514radel_rasten4

Längst artenreich bepflanzt: Herrlich steht am Westufer die Wildbirne in Blüte

160514radel_rasten2

Findlinge dienen „am See“ als praktische Rasttische



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: