Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Spremberg: Windräder sind „größte Sünde“ - Märkischer Bote Spremberg: Windräder sind „größte Sünde“ Spremberg: Windräder sind „größte Sünde“Märkischer Bote
Samstag, 20. April 2024 - 13:58 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
6°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Spremberg: Windräder sind „größte Sünde“

Spremberg | Von | 9. September 2016

160910_nabu-spb-i

Beliebt sind die Spremberger NABU-Führungen durch den Urwald in den Slamener Kuthen Fotos: T. Richter-Zippack

NABU Spremberg gibt es seit zehn Jahren / Verhaltene Umweltbilanz

Spremberg (trz). In dieser Woche haben die Mitglieder des NABU-Regionalverbandes Spremberg den zehnten Gründungstag ihres Gremiums gefeiert. Der Vorsitzende Wieland Böttger hielt im Vorfeld des Jubiläums eine Bilanz im örtlichen Bauausschuss. Und die fiel recht durchwachsen aus. Zunächst stellte Böttger klar, das die Naturschützer keineswegs „grüne Spinner“ seien., wie manche Leute meinen. „Stattdessen helfen wir bei der ökologischen Entwicklung der Region.“ Dabei gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem Bergbau- und Energiekonzern Vattenfall. Der unterstütze den NABU unter anderem bei der Installation sogenannter „Trittsteine“. Damit sind renaturierte Flächen gemeint, die Tieren und Pflanzen die Wiederansiedlung in der Bergbaufolgelandschaft ermöglichen. Die Lebewesen können dann Schritt für Schritt den Weg von der artenreichen Spreeaue ins bislang kaum besiedelte Kippenland wagen. Paradebeispiel bildet der Bucksche See nordwestlich der Spremberger Kernstadt.
Teich in Aussicht
Zum Jubiläum äußerte Böttger auch einen seiner Wünsche. Nämlich, dass ein weiterer Trittstein hinzukommen möge. Konkret denke er dabei an die Cantdorfer Wiesenteiche, ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet. Der Brandenburger Naturschutzfonds zeige sich nicht abgeneigt, das Areal, ebenso eine Fläche in Schönheide, zu erwerben. Wer Naturschützer ist, müsse sich häufig auch mit renitenten Zeitgenossen auseinandersetzen. Ein Problem, von dem Wieland Böttger ein Lied singen könnte. Ohnehin beklagt der Fachmann, dass die Gleichgültigkeit in der Bevölkerung gegenüber der Natur zunehme. So würden beispielsweise im geschützten Kochsagrund Gartenabfälle ins dortige Flusstälchen gekippt. Und anscheinend niemand störe sich daran.
Gespräch mit Bauern
Viel Kritik übte der Spremberger NABU-Chef auch an den örtlichen Landwirten. Diese machten mit ihrer Bewirtschaftung  jeden Rain und jeden Gehölzstreifen nieder. Am liebsten würden sie wohl noch in den Wald hineinackern. „Wir müssen uns dringend mal mit den Bauern zusammensetzen“, mahnte Böttger. Zudem seien Rathaus und Stadtverordnete in der Pflicht.
Als größte Umweltsünde in der Spremberger Region bezeichnete der Fachmann allerdings die Windräder über dem Stadtwald in der Slamener Heide. „Wir trauern über den Roten Milan und um viele Fledermäuse“, gab Wieland Böttger das Desaster wieder. Seiner Ansicht nach seien die Windmühlen ohnehin nicht nötig. Denn gleich um die Ecke erzeuge das Kraftwerk Schwarze Pumpe genügend Strom. Der Stadt Spremberg als Flächeneigentümerin gehe es dabei nur um wirtschaftliche Interessen.
Wichtiger denn je sei deshalb die Umweltbildung. Bereits Kindergartenkinder sollten spielerisch an die Natur herangeführt werden. Der NABU Spremberg nimmt eigenen Recherchen zufolge dabei eine Vorreiterrolle ein. Stichworte „Grünes Klassenzimmer“ und „Kindernaturschutztag“.
Der SPD-Stadtverordnete Klaus Grüneberg bescheinigte den Spremberger Naturschützern eine hervorragende Arbeit. Mehr noch: „Beim hiesigen NABU gibt es kein Schwarz-Weiß-Denken. Es wird immer versucht, eine vernünftige Lösung zu finden.“



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: