Unfallbilanz mit Licht und Schatten
Region | Von CGA Verlag | 17. Februar 2017In Brandenburg sterben weniger Menschen im Verkehr, dafür wurden 2016 mehr Unfälle registriert
Region (MB). Die Zahl der Toten auf Brandenburgs Straßen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Die Polizei registrierte nach noch vorläufigen Zahlen 121 Verkehrstote. Das waren 32,4 Prozent oder 58 Tote weniger als 2015. Innenminister Karl-Heinz Schröter nannte die Entwicklung bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2015 am Mittwoch in Potsdam „erfreulich“. Er sprach aber angesichts einer gestiegenen Zahl von Unfällen und Verletzten zugleich von einer „durchwachsenden Bilanz“. Nach den vorläufigen Zahlen ereigneten sich in Brandenburg im Jahr 2016 insgesamt 82.407 Verkehrsunfälle (2015: 80.978), bei denen 11.403 (11.004) Menschen verletzt wurden. „Die immer noch zu hohe Zahl von Verkehrstoten in unserem Land ist im vergangenen Jahr glücklicherweise erheblich stärker zurückgegangen als im Bundesdurchschnitt. Mit 49 Verkehrstoten je eine Million Einwohner im Jahr 2016 besteht die Chance, dass Brandenburg die rote Laterne bei Verkehrstoten im Ranking der Bundesländer abgeben kann. Das muss für alle Beteiligten Ansporn sein, diese Entwicklung zu verstetigen“, sagte Schröter.
Handlungsbedarf sieht der Innenminister verstärkt auch bei Verringerung von Verkehrsunfällen, insbesondere Unfällen mit Personenschäden. „Wir können nicht hinnehmen, dass die Zahl der Verletzten und insbesondere der Schwerverletzten seit vier Jahren wieder kontinuierlich, wenn auch langsam ansteigt. Bei Schwerverletzten liegen wir mit 2.668 Personen derzeit über dem Startwert des Verkehrssicherheitskonzeptes der Landesregierung von 2012. Das ist alles andere als zufriedenstellend. Hier bedarf es dringender Ursachenforschung und eines energischen Einsatzes aller Möglichkeiten, um diese Entwicklung zu stoppen. Alle Seiten sind gefordert, zuallererst die Verkehrsteilnehmer selbst“, unterstrich Schröter.
Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse der Verkehrskontrollen der Polizei.
Danach stieg die Zahl der festgestellten Geschwindigkeitsverstöße um sieben Prozent auf 1,54 Millionen (2015: 1,44 Millionen).