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Handball: Die 3. Liga bleibt für Cottbus nur ein Traum

Sport | Von | 28. April 2017

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Peter Gronem ist LHC-Präsident Foto: privat

LHC wäre mit Aufstieg finanziell überfordert Trennung von Stützpunkttrainerin Diane Brucke.

Cottbus. Der Lausitzer Handballclub Cottbus (LHC) verzichtet auf das Aufstiegsrecht in die 3. Liga. LHC-Präsident Peter Gronem begründet im Interview die strategischen Entscheidungen des Vereins.

Die Woche hat begonnen mit einer Mitteilung über die Absage an den Aufstieg zur 3. Liga. Warum wurde so entschieden?
Wir mussten uns eingestehen, dass aus rein finanzieller Sicht ein Aufstieg nicht machbar ist. Wenn
Du eine Spielklasse höher spielen willst, brauchst Du zusätzliche Spieler, sagen wir mal zwei mit
Erfahrung in der 3. Liga. Und die kosten Geld. Die Jungs brauchen Arbeit vor Ort und eine Aufwandentschädigung, sonst kommen die nicht. Hinzu kommt, dass einige aktuelle Leistungsträger den Weg in die 3. Liga aus beruflichen und familiären Gründen nicht hätten mitgehen können. Alle angefragten Spieler, die uns hätten helfen können, waren entweder nicht finanzierbar oder nicht bereit, ihren Wohnsitz nach Cottbus zu verlegen. Aus Erfahrung der Saison 2012/13 wissen wir ja bereits sehr genau, dass allein die Fahrtkosten gut 15 000 Euro ausmachen würden. Insofern haben Präsidium und Beirat sehr lange überlegt, ob es eine Möglichkeit zum Aufstieg gibt, und ob wir eine Chance sehen, dies mit Klassenerhalt durchzuziehen. Davon sind wir nach unserer Auffassung aber meilenweit entfernt.

Spielen die Sponsoren eine Rolle?
Absolut, auch wenn wir einräumen, dass wir die Sponsoren nicht alle in den Entscheidungsprozess
einbezogen haben. Wir haben mit den Hauptsponsoren gesprochen und natürlich auch mit den Spielern ein langes und emotionales Gespräch geführt. Letzten Endes ist es ja so: Wenn wir in der 4. Liga fast alles wegknipsen, kommen die Leute in Scharen in die Halle. Das bringt dem Verein wichtige Einnahmen und den Sponsoren einen tollen Werbewert. Ich weise mal deutlich drauf hin, dass wir eine große Anzahl von Sponsoren haben, die hier in der Region mit uns allen leben und arbeiten und die viel davon hätten, würden unsere Vereinsmitglieder und Gäste bei ihnen einkaufen. Wir haben Restaurants, Handwerker, Fahrschulen und einen starken Dienstleistungssektor. Das sind die
Stützen des Vereins, und insbesondere denen müssen wir die Halle füllen. Daran kommen wir nicht vorbei, auch wenn die 3. Liga rein sportlich cool wäre.

Was läuft bei im Jugendbereich in der neuen Saison?
Wir haben die Verpflichtung, bis zum 15. April, die Mannschaften an den Verband zu melden, mit denen wir in der dann kommenden Saison spielen werden. Diese Meldung wird quasi nach ‘Kassenlage’ gemacht. Bei Verzicht im Nachhinein wäre eine hohe vierstellige Strafe die Konsequenz. Also checken wir, wie die aktuelle finanzielle Lage ist, wie viele Spieler in welcher Altersklasse zur Verfügung stehen und wer die Teams trainieren kann.

Geht es bitte etwas konkreter?
Wir haben zwei Dinge wahrscheinlich unpopulär entschieden. Zum einen wurde die Zusammenarbeit mit Diane Brucke, der leitenden Trainerin des Landesstützpunktes, beendet. Zum anderen werden wir aus Geld- und Leistungsgründen nicht nur auf das Aufstiegsrecht in die 3. Liga verzichten, sondern auch die A-Junioren in der neuen Saison nicht für die Bundesliga melden. Mittlerweile werden wir brandenburgweit darauf angesprochen, dass die Zusammenarbeit zwischen dem LHC Cottbus und dem Landesstützpunkt an der Lausitzer Sportschule nicht optimal läuft. Die Zielstellung des LHC ist es, den Verein von der Grundschul-AG bis zu den 1. Männern so aufzustellen, dass alle Sportschüler oder Breitensportler ihre Karrierevorstellungen und selbst entwickeln können. Der LHC Cottbus hat deshalb entschieden, mit der leitenden Stützpunkttrainerin nicht länger zusammenzuarbeiten.

Wie geht es mit dem stützpunkttragenden Verein weiter?
Ich habe immer erklärt, dass ich nicht angetreten bin, um den Handball-Leistungssport in Cottbus zu Grabe zu tragen. Wir wollen und werden mit dem Stützpunkt, der Schule und dem HVB weiter arbeiten. Unser Plan lautet definitiv, den Leistungssport mit der Maßgabe A-Jugend-Bundesliga zu stabilisieren. Bei den Herren ist die 3. Liga das Ziel der kommenden Jahre – mit der Maßgabe, Aufstieg und Klassenerhalt mit dem Nachwuchs aus der eigenen Jugend zu bewerkstelligen.

Mit Peter Gronem sprach
Dirk Blaschke



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