Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Cottbus: Wie lange dauert wohl das Sterben? - Märkischer Bote Cottbus: Wie lange dauert wohl das Sterben? Cottbus: Wie lange dauert wohl das Sterben?Märkischer Bote
Dienstag, 16. April 2024 - 16:48 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Slight rain showers
11°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Cottbus: Wie lange dauert wohl das Sterben?

Cottbus | Von | 18. Mai 2018

weiberabend 1 f sandra mattner

Auf einen gemütlichen Abend! Ob der gelingt? Suzanne Kockat (l.) und Julia Graf haben viel zu reden… Foto: Sandra Mattner

Lustspiel oder esotherisches Geschwafel – das liegt ganz am Betrachter.

Cottbus. Sterben muss nicht todlangweilig sein. Jedenfalls nicht in der Komödie. Aber richtig etwas zu Lachen gibt es dabei auch nicht. Nicht bei Helmut Meier-Lautenschläger (Regie), der zwei durchaus sympathische Damen fast ohne jede Action geschlagene zwei Stunden auf eine Doppelliege diskutieren lässt. Wenn sie gelegentlich mal aufs rote Sofa gehen, wo sie offensichtlich auch hingehören (nämlich zum Psychiater), sind sie von einem Teil des TheaterNativeC-Publikums gar nicht mehr zu sehen, weil das Bühnenbild (vermutlich auch Meier-Lautenschläger) aus unerklärlichem Grund derart in die Breite gezerrt ist, dass es teils hinterm Vorhang verschwindet. Auch die einstimmenden Bildprojektionen sind nur für die Hälfte des Publikums im gut gefüllten Saal vorgesehen.
„Weiberabend – eine Frau braucht einen Plan“ heißt das Stück von Susanne Feiner, das erst letztes Jahr in Traunstein uraufgeführt, dann in Wien gezeigt und jetzt hier einstudiert wurde. Weiß Gott! Sie haben einen Plan, diese couragierte, hochemotional in eine absonderliche Situation einsteigende Frau der Suzanne Kockat und die etwas dröslige Gastgeberin der Julian Graf, die sich versucht tot zu stellen. Den Schauspielerinnen gelingen zwei Figuren, die sich anziehen und konfliktversessen diesen „Plan“, den nur eine kennt, abarbeiten. In dieser Geschichte steckt so viel absurdes Potential, dass dem Publikum zwischen Erschrecken und Vergnügen die Spucke wegbleiben sollte. Aber so ist es nicht, weil die Regie nach Tiefgründigkeit schürft, als hockte da Faust mit seinem Gretchen auf dem mausgrauen Möbelstück. Vielleicht erreichte aber der esoterische Ansatz manche Dame. Es gab jedenfalls viel Beifall, und der war auch verdient. J.Hnr.



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: