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Bilder aus dem alten Senftenberg: Jüttendorf huldigte dem 99-Tage-Kaiser

Damals war´s, Bilder aus dem alten Senftenberg | Von | 3. April 2020

Die bemerkenswerte Millieu-Studie erinnert an ein eingemeindetes Angerdorf

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B war richtig, wir befinden uns in Jüttendorf, seit fast 100 Jahren zu Senftenberg eingemeindet

„Eine harte Nuss, die man uns Lesern vom Märki vorgab“, findet Klaus Hirsch aus Großkoschen, Dresdener Straße. „Das Foto zeigt die Kaiser-Friedrich-Straße von Jüttendorf. Es wurde etwa zwischen 1900 und 1910 aufgenommen. Da gab es in dieser Ortslage tatsächlich noch keine Autos, geschweige denn befestigte Wege. Dafür abgestellte Ackerwagen vor den Häusern. Dort wohnten und arbeiteten also Bauern, Gärtner und Töpfer. Auf der Dorfstraße fuhr man mit Pferd und Wagen. 1923 wurde Jüttendorf in die Stadt Senftenberg eingemeindet. Im Hintergrund ist die evangelische Peter- und Paul-Kirche mit dem Spitzdach sichtbar. Man blickt in Richtung Stadtzentrum.
Zurück zu den Kindern. Sie halten sich vor einem Laden, offensichtlich eine Bäckerei, auf, die es heute noch gibt und erwarten sicherlich von ihrer Betreuerin ein wenig Naschwerk. Das Haus ist heute renoviert und erstrahlt in neuem Glanz. Geblieben sind die Anzahl der Fenster und vor allem die an der schmalen Seitenfront des Giebels. Die Straße heißt heute Ernst-Thälmann-Straße.“
Auch Klaus Reiter vom Eschenweg in Cottbus kennt sich hier aus: „Wir sind in Senftenberg, damals noch Jüttendorf. Die Blickrichtung ist aus Brieske Richtung Altstadt. Mittig hinter den Bäumen stand das Hotel Kronprinz. Ganz schwach sieht man die Turmspitze der Peter und Paul Kirche. Vor der Kirche stand ein Wohn- und Geschäftshaus mit der Drogerie Strotzer. Interessant ist, dass die Straße bis 1930 Kaiser-Friedrich-Straße hieß, dann bis 1935 Friedrich-Ebert- und ab 1946 Ernst-Thälmann-Straße. Übrigens wurde sie nach dem Friedrich III. benannt, der 1888 an Kehlkopfkrebs gestorben ist. Es wurden damals Denkmäler errichtet, so das Zwei-Kaiser-Denkmal in Guben.“
Auch Christopher Klaus aus Lauchhammer kannte die Lösung, und Knut Noack aus der Straße der Freundschaft in Lauchhammer schreibt: „Wir blicken, von Brieske kommend, in Richtung Senftenberger Altstadt. In der Linkskurve am Ende der Straße befand sich auf der rechten Seite eine Drogerie, die heute eine Gaststätte ist, und auf der rechten Straßenseite gab es die Hotelgaststätte Zum Kronprinz.“
„Das Bild zeigt die Kaiser-Friedrich-Straße in Senftenberg“, meint auch Jochen Kunzmann aus der Karl-Marx-Straße in Großräschen, und schließlich zitieren wir Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus mit ein paar Straßennamen-Vorschlägen: „Die gezeigte Ansicht stammt auf dem Jahr 1915. Zum Zeitpunkt, als es die Kaiser-Friedrich-Straße schon gab, hieß der Ort Jüttendorf und gehörte nicht zu Senftenberg, war also selbständig. Erst 1923 wurde die Ortslage eingemeindet. Sie wurde auch ‘Jüttendorfer Anger’ genannt. Bereits ab 1930 hieß die Kaiser-Friedrich-Straße Friedrich-Ebert-Straße. Drei Jahre später wandelte sich die Ostpromenade zur Adolf-Hitler-Straße, Dann in Augustastraße, und heute ist es die Ernst-Thälmann-Straße.“
Rainer Wollmann aus dem Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen meint, wie einige andere auch, Cottbus zu erkennen: „Die Kaiser-Friedrich-Straße wurde nach dem Krieg in Karl-Liebknecht-Straße umbenannt. Sie war und ist eine der wichtigsten Staßenverbindungen in Ost-West-Richtung durch Cottbus. Aus diesem Grund hatten die betuchten Bürger dort Liegenschaften erworben, um Wohn- und Geschäftshäuser zu errichten. Sie wurde zu einer Prachtstraßen mit Vorgärten und Staßenbäumen, von diesem Grün ist leider nicht viel geblieben. Nach der Wende wurde wiederum viel saniert, so das der alte Glanz zum Vorschein kam.“ Stimmt alles, nur fuhr durch die gepflasterte Cottbuser Kaiser-Friedrich-Straße, als unser Rätselbild entstand, schon die Straßenbahn.
Gewonnen hat heute Klaus Hirsch aus Großkoschen.
Er wünscht sich, falls das eintritt, Band zwanzig-achtzehn der Jahrbuchreihe. „Die Bände 20-17, 20-19 und 20-20 habe ich mir
bisher selbst gekauft und lese fleißig darin“, schreibt er. Viel Freude nun mit den vier Büchern, das fünfte erscheint im November diesen Jahres.
Die ersten Manuskripte und Dokumente liegen schon vor.

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Ein Bild unseres Lesers Sebastian Sachse aus dem Jahr 2013: Die einstmalige Kaiser-Friedrich-Straße nach ihrer vorerst letzten und sehr gelungenen Sanierung. Der vormals dörfliche Charakter dieses Senftenberger Stadtteils wurde sehr schön hervorgehoben



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